Augenblick #39

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Die Meute brach in ohrenbetäubenden Jubel aus, als der Gefangene in Ketten Richtung Podest geführt wurde. Zwei Soldaten der Stadtwache begleiteten ihn zu beiden Seiten und ein Priester des Klosters führte die kleine Gruppe an. Aus der grölenden Menge wurde immer wieder Gemüse nach dem Gefangenen geworfen. Doch als einer der Soldaten getroffen wurde, schritt die königliche Garde ohne Gnade ein. Es waren schwere Zeiten in der Stadt und die Situation war so sehr angespannt, dass sie jeden Tag eskalieren konnte. Mit ihren breiten Schilden und goldenen Lanzen drängten die Soldaten die Menge an Schaulustigen zurück und bildeten eine Absperrung. Jeder wusste, dass die Soldaten der königlichen Garde keine Gnade kannten. Wer sich ab jetzt nicht angemessen verhielt, wurde ohne Vorwarnung niedergeschlagen und verhaftet. Schließlich wurde der Gefangene auf das Podest geführt und erneut brach die Menge in Jubel und tosenden Beifall aus. Mit breiten Schultern nahm der Henker seine riesige und frisch geschliffene Axt in die Hand. Dem Gefangenen wurden die Hände auf den Rücken gefesselt und sein Kopf wurde auf einen Holzklotz gelegt. Die Menge brüllte und jubelte, als der Henker mit der gewaltigen Axt kraftvoll ausholte und sie nach unten schwang. Doch zur Verwunderung aller war der Gefangene plötzlich verschwunden.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt