Augenblick #136

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Der mächtige Elefant stieg energisch auf die Hinterbeine und trompetete seinen Schlachtruf in die Luft. Beinahe hätte er die vielen Reiter auf seinem Rücken abgeworfen. Einen Moment später stand das Tier, welches als lebende Kriegsmaschine benutzt wurde, wieder auf allen vieren und wurde gegen die Angriffslinie des Feindes gelenkt. In einem einzigen Moment wurde aus dem sonst so sanften und friedlichen Tier eine rasende Bestie, die nur dem Willen ihres Meisters und dem Krieg gehorchte. Der Boden erzitterte unter den Füßen des Elefanten und Angst machte sich in den Reihen der feindlichen Armee breit. Sie waren auf einen solchen Angriff nicht vorbereitet oder ausgebildet worden. Fragende Blicke richteten sich auf den General, der regungslos zwischen seinen Soldaten stand und scheinbar keinen anderen Plan zur Hand hatte.

„Haltet stand", brüllte er schließlich, als die ersten Soldaten von Angst gepackt die Formation verlassen wollten. Langsam lief der General zwischen seinen Soldaten hindurch und stellte sich vor die Verteidigungslinie. Irgendwie mussten die Elefanten zu töten sein. Das Tier kam immer näher und der Boden bete. Dem General wollte keine Idee in den Kopf kommen und als der Elefant die Frontlinie erreichte, wurde die Verteidigungslinie gebrochen. Augenblicklich rannten die Soldaten schreiend und orientierungslos nach allen Seiten davon.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt