Augenblick #125

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Mit schlurfenden Schritten wanderte der einsame Oger bis zu den Knien im Schnee versinkend über die schneebedeckten Gipfel der massiven Bergkette. Seine Keule hatte er sich locker über die Schulter gelegt und sein löchriger Mantel flatterte in dem eisigen Wind, der ihm unbarmherzig ins Gesicht blies. Er hatte sich mit einer dicken Decke den Mund und die Nase zugedeckt, um sie vor der beißenden Kälte zu schützen. Sein Reiseziel lag weit jenseits der schneebedeckten Gipfel und es würde noch viele Tage dauern, bis er es erreichen würde. Der Oger war schon seit vielen Wochen unterwegs und das Land wurde mit jedem Tag schwerer zu bereisen. Schließlich erreichte er einen der hohen Nebengipfel und ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen. Am Horizont zeichneten sich dunkle Wolken ab. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Schneesturm die Gipfel erreicht hatte. Der Oger musste sich eine Höhle suchen, in der er vor dem Unwetter in Sicherheit war. Hier oben konnte ein solches Wetter tödlich sein und es dauerte oftmals lange, bis man eine Höhle finden konnte, die noch nicht bewohnt war. Langsam nahm der Wind immer mehr zu und der Oger konnte spüren, wie die Kälte in seine Glieder kroch. Er musste dringend einen Unterschlupf finden.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt