Augenblick #92

9 1 0
                                    

Der junge Priester streckte mutig seine Hand nach vorne aus und richtete sie auf den General der Stadtwache. Der Mann funkelte ihn zornig an und ballte seine Hände zu Fäusten. Er hatte schnell gemerkt, dass er und seine Männer in dem Kloster der Mönche nicht willkommen waren.

„Wie kannst du es wagen deine Hand auf mich zu richten?", knurrte der General und machte einen Schritt auf den Priester zu.

„Ich rate Euch und Euren Soldaten nun mein Kloster zu verlassen", entgegnete der Priester ruhig und erwiderte trotzig den Blick seines Gegenübers.

Der Anführer der Soldaten knirschte mit den Zähnen und zog langsam seine Klinge, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. Doch der junge Priester zeigte sich sichtlich unbeeindruckt. Plötzlich wurde seine offene Handfläche immer heller, bis sie in einem gleißenden Licht erstrahlte. Der General erstarrte in seiner Bewegung und seine Kinnlade fiel ihm vor Erstaunen herunter.

„Ich sage es nur noch ein einziges Mal", sagte der Priester ruhig, aber entschlossen. „Ihr werdet das Kloster jetzt verlassen und nie wiederkommen."

Langsam zogen sich die Soldaten Schritt für Schritt zurück. Der Priester schien mächtiger zu sein, als der General es angenommen hatte. Hier war es äußerst unklug einen Kampf zu erzwingen.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt