Augenblick #15

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Der kleine Zwerg war mit mehreren Seilen an den Wänden der weitläufigen Halle gesichert und schlug mit seiner Spitzhacke immer wieder gegen den grauen Felsen. Seine Stirnlampe sorgte für ausreichend Licht und der Schweiß lief ihm die dreckige und faltige Stirn herunter. Überall an der Felswand hingen andere Minenarbeiter, mit Seilen gesichert in die Tiefe, und schlugen ihre Werkzeuge in den Berg. Die diesjährige Ernte von Gold, Silber und Erzen war bislang alles andere als gut gewesen. Selbst die teuren und bunten Edelsteine im Berg schienen auf unerklärliche Weise verschwunden zu sein. Deshalb mussten die Zwerge immer wieder neue Arbeitsfelder und Stollen erschließen. Somit gruben sie immer weiter in die Tiefe und unter dem Gebirge entstand ein gigantisches Reich, das von außen nicht einmal zu erahnen war. Doch das Reich der Zwerge barg dadurch auch neue Gefahren. Unendlich viele eingestürzte Hallen lagen unter dem Berg und manche der Hallen wurden nie wieder benutzt, nachdem der Fels geerntet worden war. Sie lebten in Gefahr, aber ihre Gier nach Gold war kaum zu stillen. Einer der Zwerge schlug gerade seine Spitzhacke gegen den Felsen und unter den abbröckelnden Steinen, leuchtete es golden auf. Er hatte eine der Goldadern gefunden und gab diese Neuigkeit sofort an die anderen Arbeiter weiter.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt