Augenblick #179

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Unter vielen Schreien und vereinzelten Peitschenhieben wurden die Belagerungstürme an die Mauer der großen Festung geschoben. Hinter den hohen Mauern ertönte der Klang eines Horns und mehrere Pfeilwolken erhoben sich nach allen Seiten in die Luft. Viele der Belagerungstürme blieben stehen, als viele der Arbeiter durch die Pfeile ihren Tod fanden und die restlichen Männer nicht genug Kraft hatten, um die Kriegsmaschinen weiter anzuschieben. Doch mit der Zeit erreichte ein Belagerungsturm nach dem anderen die hohe Mauer und die Soldaten stürmten den Wehrgang. Dazu wurden mehrere Harpunen abgeschossen, mit denen die Festungsmauer an vielen Stellen eingerissen wurde. Der König schaute mit leerem Blick aus dem Fenster seines Thronsaals und verzog das Gesicht. Ihm war klar, dass sowohl die Schlacht als auch die Stadt verloren war. Nichts in dieser Welt würde den Feind noch aufhalten können. Schon nach kurzer Zeit war der Kampf um die Stadtmauer verloren und der König vergrub vor Scham das Gesicht in den Händen. Wie war es soweit gekommen, dass das Volk der Menschen sich so entzweit hatte und gegeneinander in den Krieg zog. Der Frieden war zerstört und das Land war in die Flammen des Krieges gehüllt worden. Nochmals warf der König einen Blick aus dem Fenster und zog seinen Dolch. 

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt