Augenblick #109

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Der wilde Bär stieg auf die Hinterbeine und ließ ein lautes Brüllen von sich hören. Ihm gegenüber stand ein schlanker und hochgewachsener Elb, der sofort seine silberne Klinge zückte und das Gesicht verzog. Es war ein mächtiges Tier und er hatte es zu töten, wenn er überleben wollte. Der Bär ging wieder auf alle viere und beim nächsten Brüllen stieg eine breite Atemwolke in die noch kühle Morgenluft. Der Elb schaute das große Tier mit einem finsteren Blick an und schritt ihm schließlich mutig und mit erhobenem Kopf entgegen. Die Späher der Elben hatten auf ihren Erkundungsrouten schon ganz andere Gegner zur Strecke gebracht. Der Bär schickte ihm abermals ein dröhnendes Brüllen entgegen, aber der Späher hatte seinen Mut noch nie in einem Kampf verloren. Die Schritte des Jägers wurden immer schneller und er schwang seine Klinge mit militärischer Haltung hinter sich her. Nun setzte sich auch der Bär in Bewegung und kam dem Elben entgegen. Der Jäger stieß seine Klinge nach vorne, aber zu seiner Überraschung fing der Bär seinen Angriff mit Leichtigkeit ab. Nur einen Augenblick später traf die mächtige Bärenpranke den Kopf des Elben und der Mann wurde zu Boden gedonnert. Augenblicklich sprang der Mann wieder auf die Beine und schmeckte sein Blut.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt