Augenblick #57

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Der mächtige Taure schüttelte fassungslos seinen mächtigen Kopf und seine breiten Hörner schwangen von einer Seite auf die andere. Er hatte sich das Abkommen mit den Zentauren aus den Laubwäldern anders vorgestellt. Doch der komplizierte Friedensvertrag entpuppte sich als eine Art Knebelvertrag, von dem nur die Zentauren profitieren würden. Er schnaubte wütend und legte das Pergament zurück auf den flachen Stein. Ein solches Schicksal hatte sein Volk nicht verdient und für ihn hatte es Freiheit oder der Tod zu sein.

„Ich bin mit den Forderungen deines Volkes nicht einverstanden", sagte der Taure laut und warf den Zentauren einen finsteren Blick zu.

Auf seinen Schultern ruhten das Schicksal und die Zukunft des gesamten Volkes. Der König der Zentauren schritt stolz vor ihn und schaute dem Häuptling der Tauren direkt in die Augen.

„Du weißt, dass es Krieg geben wird, wenn du den Vertrag nicht unterzeichnest", sagte der Zentaur arrogant. „Nach euren letzten Kriegen ist dein Volk geschwächt und ein Krieg mit uns würde euch vermutlich vollständig vernichten."

Der Taure verzog säuerlich das Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. Der Anführer der Zentauren hatte Recht, aber das Volk der Tauren war zu stolz, um sich von den Zentauren unterwerfen zu lassen. Dieser Vertrag würde die stolzen Krieger zu erbärmlichen Sklaven machen.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt