Augenblick #80

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Mit beiden Armen stützte sich der General auf dem Tisch ab und ließ seinen Blick sorgfältig über die vielen Landkarten wandern. Dank seiner Späher wusste er, dass der Feind auf dem Vormarsch war. Hier, am Fuße des Flammenberges, würde sich alles entscheiden. Wenn die Allianz den Feind hier nicht aufhalten konnte, würde das nächste Königreich mit Sicherheit schon in den nächsten Wochen fallen. Prüfend studierte der General eine Karte nach der anderen, aber er konnte den richtigen Ort für einen Hinterhalt einfach nicht finden. Ohne einen Hinterhalt würde der Feind sie mit seiner Überzahl an Soldaten einfach überrennen. Missmutig kratzte sich der Mann am Kopf und suchte weiter fieberhaft nach einer Lösung. Die Zeit rannte ihm und seinen Kriegern davon. Womöglich würde die Armee des Feindes schon morgen am Berg eintreffen. Bis dahin brauchte der General einen Schlachtplan, der dazu fähig war, den Gegner aufzuhalten. Der Heerführer seufzte schwer und verließ das Zelt mit grimmigem Blick und tausend Gedanken im Kopf. Er verließ das Lager der Allianz und setzte sich auf einen Stein an einem der Felsvorsprünge. Wie gerne hätte er nun noch einmal mit seinem Vater geredet und sich seinen Rat geholt. Doch sein Vater war schon seit Wochen tot und der General war auf sich alleine gestellt.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt