Augenblick #119

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Der kleine Goblin fauchte wütend und warf die Schale mit den Kräutermischungen zu Boden. Es lief mal wieder nicht nach dem Willen des kleinen Schamanen. Eilig setzte er seinen alten Fuchspelz auf und ergriff seinen hölzernen Stab. Mit schnellen Schritten verließ der Goblin seine Behausung. Er hatte dringend ein Wort mit dem Stammeshäuptling zu reden. So konnte das nicht weiter gehen. Er zog ein grimmiges Gesicht, hastete durch die Menge seiner Artgenossen und schubste die anderen Goblins ungeduldig zur Seite. Schließlich erreichte der Goblin die Felshöhle des Häuptlings.

„Häuptling, wir haben zu reden", rief der Schamane laut und knickste vor dem Thron. „Die Zeichen für unseren Stamm und unser Volk stehen nicht gut."

Der Häuptling schaute ihn neugierig an und erhob sich leichtfüßig von seinem Thron. Er war bereit, dem Schamanen zuzuhören und mit ihm zu reden.

„Du hast Recht", sagte er, wobei er jedes Wort mit Bedacht wählte. „Wir haben einiges zu bereden."

Der Schamane des Stammes machte große Augen. Wieder lief es nicht nach seinem Plan und der Häuptling ließ ihn nicht zu Wort kommen. Als der Häuptling anfing zu erzählen, hörte der Schamane ihm nicht zu und hielt weiter an seinem Gedanken fest. Er war nicht bereit, dem Willen des Häuptlings zu dienen. 

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt