Augenblick #147

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In vollem Galopp stürmte der mächtige Zentaur durch den Wald, der in aller Pracht und allen Farben erblühte. Der Frühling war gekommen und der Duft des Lebens hing in der warmen Luft. Es war wieder die Zeit, in der sich die Natur nach dem Winter selbst einen Neuanfang schenkte und die Welt mit neuem Leben füllte. Die Farben kehrten in den Wald zurück und mit ihnen auch das Mana des allmächtigen Äthers, das im Frühling immer besonders rein war. Das war auch eine der Erklärungen, warum es im Frühling so viele Feste und Feiern bei den Völkern der Tauren gab. Sie hatten alle mehr oder weniger die gleichen Götter und Glaubensrituale. Zudem hatten sie eine tiefe Verbundenheit zur Natur und den Geistern ihrer Ahnen. Schnell erreichte der Zentaur die Lichtung der Feier und wollte seinen Augen nicht trauen. Kein einziges Banner wehte und keines der bunten Stoffbänder hing noch an ihrem Platz. Es sah aus, als hätte ein Wirbelsturm alles und jeden hinweggefegt.

„Was kann hier passiert sein?", hauchte der Zentaur fassungslos und suchte nach Atem ringend nach Antworten auf seine Fragen.

Nirgendwo fanden sich Spuren, die auf einen Angriff hindeuteten oder eine Flucht erklären konnten. Es war ein Geheimnis, das nicht in diese Jahreszeit passte.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt