Augenblick #168

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„Komm wieder auf die Beine", sagte Trant mit flehender Stimme. „Wir brauchen dich und deine Fähigkeiten hier dringend."

Trants bester Freund Hajarn, er kannte den jungen Mann schon lange, war bei der Sprengung der Stadtmauer von den Zinnen geschleudert worden. Mit geschlossenen Augen lag er nun auf dem staubigen Boden und bewegte sich nicht mehr. Eine einzelne Träne lief Trant die Wange herunter und er sank langsam auf die Knie.

„Komm schon, steh auf", weinte er und seine Stimme bebte.

Trant ließ den Kopf hängen und schloss selbst die Augen. Im Stillen schickte er ein Gebet in den Himmel und hoffte darauf, dass die Engel seine Bitte erhören würden. Plötzlich bewegte sich Hajarn wieder und öffnete die Augen. Er wirkte geschockt und völlig orientierungslos. Trant konnte seine Gefühle nicht mehr zurückhalten und fiel seinem besten Freund um den Hals.

„Den Engeln sei Dank", sagte er überglücklich.

Er stand auf und half seinem besten Freund wieder auf die Beine.

„Geht es dir gut?", fragte er mit abschätzendem Blick und musterte den Mann. Hajarn nahm seine Waffe und stand wieder auf. Kein Wort wollte aus seinem Mund kommen und er schien seinen besten Freund nicht wahrnehmen zu können. Hajarn schien nicht mehr der zu sein, den Trant kannte.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt