Augenblick #121

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Gemütlich saß der Halbling im weichen Gras am Rande des Baches und beobachtete die Schnur seiner Angel. Er war schon den halben Tag am Bach und hatte bislang nur zwei mittelgroße Fische erbeuten können. Doch heute konnte ihm rein gar nichts die Laune verderben. Genau vor zwei Jahren hatte er seine Jugendliebe geheiratet und die beiden erwarteten in der nächsten Zeit ihr erstes Kind. Während seine Frau von ihren Schwestern und den Nachbarn gepflegt wurde, kümmerte er sich um das Abendessen. Plötzlich wurde der Halbling aus seinen Gedanken gerissen, als etwas am anderen Ende seiner Angel zog. Um ein Haar wäre er kopfüber in den Bach gefallen, aber er konnte es gerade noch verhindern. Nun war er wach und konzentriert. Die Kraft, die an seiner Schnur zog, schien zu einem riesigen Fisch zu gehören. Wenn er es schaffen würde dieses Kaliber, an Land zu ziehen, hätte die ganze Familie etwas davon und würde satt werden. Nochmal zog es kräftig an seiner Angel, aber diesmal war der Halbling machtlos und fiel in den Bach. Als er unter Wasser die Augen öffnete, sah er nur noch einen mächtigen Schatten und eine Hand packte ihn mit eisernem Griff. Schon verloren seine Lungen alle Luft und es wurde dunkel um ihn.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt