Augenblick #66

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Die Soldaten der königlichen Armee standen in Reih und Glied auf den Hochebenen und beobachteten die Armee aus Bargau, die sich bedrohlich über die letzten Hügel schob. Erst vor wenigen Tagen hatte der König die Nachricht erhalten, dass sich der Feind schon auf dem Vormarsch befand und schon bald vor den Toren der Hauptstadt stehen würde. Bislang gab es keine Erklärung für die Invasion des elbischen Imperiums. Man hatte sich dazu entschlossen, die Armee des Feindes schon frühzeitig abzufangen. Es würde sich wohl in den Hochebenen vor den alten Wäldern entscheiden, ob der Feind die Stadt erreichte oder geschlagen abziehen musste. Wie die Welle eines wilden Meeres schoben sich die feindlichen Soldaten über die felsigen Hügel und die wenigen grünen Gräser wurden unter ihren schweren Stiefel platt getreten. In den Gesichtern der königlichen Soldaten konnte man Angst und Zweifel sehen. Der Feind war mächtig, besser ausgerüstet und in der Überzahl. Hier zählten das taktische Terrain und die militärische Strategie. Doch selbst die Gesichter der erfahrenen und kampferprobten Generäle waren zerknittert und ihre kritischen Blicke sprachen Bände. Nur selten hatten Menschen den Elben im Kampf, die Stirn bieten können, und oft hatten Menschen mit ihrem Leben bezahlt. Doch vielleicht gab es in den Zeiten des Krieges noch ein Wunder. 

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt