Augenblick #175

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Der Schnee fiel in dicken Flocken aus den dichten Wolken und verwandelte die Landschaft unter sich in ein märchenhaftes Winterland. Durch die niedrigen Temperaturen blieb der Schnee schnell liegen und die Schneedecke begann mit der Zeit zu wachsen. Mit schweren Schritten und grimmigem Blick stampfte ein Taure über den verschneiten Gebirgskamm. Das Schutztotem auf seinem Rücken war bereits von einer dünnen Eisschicht überzogen und auch seine Bart- und Mähnenhaare waren vereist. Es war ein langer und beschwerlicher Weg durch die mit Schnee bedeckten Gipfel der östlichen Berge. Doch für den Tauren stand seine Pilgerreise an oberste Stelle und er hatte sein ganzes Leben darauf ausgerichtet. Sein Glaube gab seinem Leben den notwendigen Sinn und sein Ziel waren die südlichen Gefilde an den roten Küsten. Dort würde er sich den Lehren der Alten hingeben und seinen inneren Frieden finden. Aufmerksam ließ er seinen Blick über die Berge schweifen. In den nächsten Tagen sollte er sie hinter sich gelassen haben. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu seinem Bruder zurück, der dem Weg des Kriegers gefolgt war. Schon vor langer Zeit war er über die Grenzen der Hochebenen gereist, um seiner Bestimmung zu folgen. Seit langem hatte man nichts mehr von ihm gehört und es gab keine Geschichten zu erzählen.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt