Augenblick #127

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Die großen weißen Wolken hatten den Himmel bedeckt und ließen unendlich viele Schneeflocken auf die Ländereien fallen. Viele der kleinen Seen waren schon zugefroren und das Eis war so dick, dass man ohne jegliche Einsturzgefahr darauf stehen konnte. Auch die weiten Ebenen und die Felder der Bauern waren schon vom Frost erreicht worden und die dicken weißen Flocken ließen alles unter einer weißen Decke verschwinden. Der Winter war hereingebrochen und für die verschiedenen Völker, die diese Welt bewohnten, brach wieder die dunkle und schwere Jahreszeit an. Kaum jemand konnte den langen und eisigen Winter leiden. Jedes Jahr brachte er viele Tote und oftmals auch eine Hungersnot, die die Sterberate weiter anwachsen ließ. Doch der Winter war eine Laune der Natur und die Mutter des Lebens war auf dieser Welt heilig. Hier galten ihre Gesetze und wer sich an diese hielt, hatte nicht viel zu befürchten. Doch machte man sich Mutter Natur zum Feind, würde einen nicht nur das eigene Volk jagen, sondern auch die Tiere und sogar das Land selbst. An diesem Tag schien der Schneefall wieder endlos zu sein und die dicken weißen Flocken fielen wie in Zeitlupe zu Boden. Jegliche Farben waren verschwunden und das friedliche Weiß bedeckte das Land vollständig.

Heldenhafte Augenblicke - 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt