27.Kapitel

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"Einen wunderschönen guten Morgen, meine liebste Jonayla." Werde ich von einer deutlich zu euphorischen Stimme in das Jetzt zurück gebracht. Stöhnend öffne ich meine Augen und versuche mein schmerzendes Genick zu reiben. Jedoch hindern mich dicke Eisenketten um meine Handgelenke daran. "Sind die wirklich nötig?" Genervt deute ich auf eben diese Ketten. "Wenn du deine Menschlichkeit wieder anstellst nicht", grinst Nik mich überlegen an. "Ich habe dir schon gesagt, dass es reine Zeitverschwendung ist", murmle ich. Ich hatte ganz vergessen wie sehr ein gebrochenes Genick schmerzen kann. "Und du weißt, dass ich ziemlich stur sein kann", grinst Nik weiter. "Scheint wohl in der Familie zu liegen." Lächelnd tritt Rebekah in den Raum und schmunzelt kurz bei meinem Anblick. "Also was hast du jetzt vor Nik?", fragt sie ihren Bruder nachdenklich. "Ich möchte bloß ein wenig mit meiner guten Freundin Jonayla in Erinnerung schwelgen", grinst Nik weiterhin, "du kannst uns da bestimmt gut bei helfen, Schwester." "Nichts lieber als das", klingt sich nun auch Rebekah in das Grinsen mit ein.

"Also wo fange ich nur an", überlegt Nik gespielt angestrengt, "ahh, ich weiß es. Warum fangen wir nicht einfach am Anfang an?" "Vor langer Zeit lebte einmal ein einsames Mädchen", fängt Rebekah an und macht es sich auf einem Sessel gemütlich," doch eines Tages traf sie einen kleinen Jungen. Er brachte sie in sein Dorf und stellte sie seiner Familie vor." "Was wollt ihr mit dieser lächerlichen Geschichte bewirken?", lächle ich kalt. Ich fühle mich so schwach, was haben die mir bloß gegeben? "Sofort wurde sie in diese Familie aufgenommen. Sie lernte was es heißt eine Familie zu haben und was es bedeutet geliebt zu werden." Niks Stimme wird immer leiser, während er auf mich zu kommt und mir tief in die Augen sieht. Belustigt schüttle ich nur meinen Kopf. "Spar dir dein, wir sind deine Familie und lieben dich." "Ich möchte auch auf einen ganz anderen Punkt hinaus, Liebes", grinst Nik mich teuflisch an.

"Also, warum kommen wir nicht mal auf meinen lieben, jedoch leider verstorbenen, Bruder zu sprechen. Ich behaupte mal, dass er der Grund für deinen momentanen Zustand ist." Schon bei der Erwähnung von Kol merke ich, wie es unangenehm in meinem Herzem schmerzt. Doch verdränge ich das mit Leichtigkeit. "Wie kommst du zu dieser absurden Annahme?", grinse ich ihn überlegen an. Naja so überlegen wie man nun mal gefesselt und vollkommen geschwächt aussehen kann. "Schön, dass du fragst", grinst Nik weiter und schenkt sich etwas Bourbon ein. "Weißt du eigentlich wie anstrengend Kol war nachdem du abgehauen bist?" "War eine ganz schöne Arbeit hinter ihm aufzuräumen", mischt sich jetzt auch wieder Rebekah mit ein. "Vor allem nachdem er einmal dachte er hätte dich in einem Dorf gesehen." Fragend sehe ich zu Rebekah. "Was dann? Lass mich raten, er hat noch mehr umgebracht?", lache ich gleichgültig. "Ja genau das ist passiert Ayla", regt sich Rebekah auf. Ich stoße jedoch nur einen belustigten Laut aus. "Verdammt Jo! Er dachte, dass die Familie bei dir deine eigene ist. Er dachte, du hättest eine Familie gegründet. Ohne ihn. Das du glücklich geworden wärst. Ohne ihn. Du ein menschliches Leben führen würdest. Ohne ihn", erwidert Nik nun leicht wütend. "Vielleicht war es ja genau das was ich ihn denken lassen wollte", keife ich ihn nun ebenfalls wütend an. "Und warum solltest du so etwas Dummes tun?", fragt Nik abwertend. "Um euch und vor allem ihn vor mir zu beschützen", rufe ich frustriert. "Ich hatte Angst euch mein wahres Ich zu zeigen. Ich war mein ganzes Leben immer allein. Doch bei euch habe ich gelernt, was es heißt eine richtige Familie zu haben und wie es ist geliebt zu werden. Das wollte ich nicht wieder verlieren", schreie ich die Beiden fast schon an und eine einsame Träne läuft mir über die Wange. Ich merke langsam, wie die ganzen verdrängten Emotionen drohen wieder an die Oberfläche zu kommen. Krampfhaft versuche ich mich dagegen zu wehren. Ich will mich diesem ganzen Chaos in mir nicht stellen. "Ayla, er hat dich geliebt wie keine andere", meint nun Rebekah und auch in ihren Augen schimmern bereits die ersten Tränen. "Über 1000 Jahre hat er nie die Hoffnung aufgegeben, dich eines Tages wieder in die Arme zu schließen", fährt sie weiter fort. "Ja verdammt, das wollte ich doch auch", rufe ich frustriert. "Wärt ihr Beide nur nicht so verdammt stolz und stur", murmelt Nik, "dann wäre es jetzt vielleicht ganz anders." "Ayla, hör mir zu. Denk nur einmal darüber nach wie viel dir Kol bedeutet hat. Wie es sich angefühlt hat, wenn er dich in seine Arme schloss. Was hat das alles in dir ausgelöst?" Rebekah hat sich mittlerweile vor mich gekniet und sieht mich mitfühlend an. "Leugne es nicht. Du liebst ihn immer noch so sehr wie damals", meint Nik und mein Blick huscht zu ihm, "du trägst immer noch seine Kette und euren Verlobungsring."

Plötzlich fühlt es sich so an, als würde eine Mauer in meinem Inneren zusammenbrechen. Eine Mauer die mich vor all dem Schmerz und dem Kummer bewahrt hatte. Doch jetzt stürzt all das auf einmal auf mich ein. Ein Schluchzen entweicht meiner Kehle und die Tränen fließen mir unkontrolliert über das Gesicht. Kraftlos sinke ich in mich zusammen, werde jedoch von Nik aufgefangen. "Willkommen zurück in der Welt der Fühlenden", murmelt er und streicht mir beruhigend über den Rücken. "Wir sind für dich da Ayla. Schließlich sind wir eine Familie", meint nun auch Rebekah und kniet sich neben uns. "Es tut mir leid was ich getan habe", schluchze ich.

The Mikaelson FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt