Völlig sprachlos starre ich ihn an. Wie kann es möglich sein, dass er noch lebt? Während des ganzen Zaubers kann ich einfach nicht anders als ihn anzustarren. Dann, als sie endlich fertig sind, wendet sich die kleine Hexe wieder an mich. "Hast du irgendein Problem?" Kritisch mustert sie mich dabei und auch Kol wendet sich mir zu. "Ich.. ähm nein." Auf einmal bin ich deutlich nervöser und weiß absolut nicht was ich tun soll. Davina wirft mir noch einen belustigten Blick zu und wendet sich dann zum Gehen ab.
"Warte!", rufe ich schnell und stehe einen Wimpernschlag später vor den Beiden. "Könnte ich kurz mit dir reden? Allein!", richte ich mich an Kol. Ich höre deutlich, wie sich sein Herzschlag beschleunigt. "Ähm ja klar", murmelt er. Wir gehen ein Stück zusammen, bis ich mir sicher bin, dass wir außer Hörweite sind. Schon drehe ich mich zu Kol um und scheuere ihm eine. "Du verdammter Idiot!", rufe ich wütend. Irritiert hält er sich seine schmerzende Wange. "Über 1000 Jahre habe ich immer zu dir gestanden und du hälst es nicht einmal für nötig mir zu sagen, dass du am Leben bist?", fahre ich wütend fort. Völlig fassungslos entgleiten ihm sämtliche Gesichtszüge. "Hälst du mich wirklich für so blind, dass ich meinen eigenen Verlobten nicht erkenne?" Nun senkt er schuldbewusst seinen Blick zu Boden. "Kol rede mit mir!", fordere ich ihn auf. "Ich... Es tut mir leid, Ayla", murmelt er und hebt seinen Blick wieder, "aber es hat sich einiges verändert." Nun schaue ich ihn verständnislos an. "Was meinst du?"
"Mutter hat mich wieder zurückgebracht. Ich sollte für sie Davina ausspionieren, da sie Niklaus geholfen hat", beginnt er zu erzählen. "Aber?" "Ich habe also immer mehr Zeit mit ihr verbracht und... ." Nervös fährt Kol sich durch die Haare und weicht meinen Blick aus. "Kol, was ist los?", frage ich ungeduldig. "Ich habe mich in sie verliebt", wispert er leise, doch ich kann es deutlich hören.
Etwas in mir scheint in tausende Scherben zu zerbrechen. Doch alles was ich fühlen kann ist nichts. Einsame Leere. "Was?", frage ich völlig verblüfft. "Ayla... ." Kol versucht seine Hand auf meine Schulter zu legen, doch ich schlage diese sofort wieder weg. Langsam scheinen seine Worte zu mir durchzusickern. Ich merke die Trauer und vor allem die Wut über diese scheinbar simplen Worte. Unter meinen Augen bilden sich die typischen schwarzen Adern eines Vampirs, doch meine Augen nehmen ein geheimnisvolles lila an."Ayla, beruhige dich", versucht Kol mich zu besänftigen. Doch es bewirkt genau das Gegenteil. Immer deutlicher merke ich die Wut in mir, die die Kontrolle zu übernehmen scheint.
Schon versuche ich auf Kol loszugehen, werde dann jedoch plötzlich gegen die nächste Wand geschleudert. Sofort stehe ich jedoch wieder auf und wende meinen wütenden Blick auf meinen Angreifer. "Jo, beruhig dich! Lass die Wut nicht die Kontrolle übernehmen", beschwichtigt mich nun auch Nik, während er vorsichtig auf mich zu kommt. Doch ich achte gar nicht darauf und versuche ihn anzugreifen. Nik reagiert jedoch blitzschnell und dreht mich so, dass ich in seinen Armen lande. Fest hält er mich in seinen Armen und versucht mich zu beruhigen. "Hey, alles gut. Ich bin da", flüstert er mir ins Ohr. Zuerst versuche ich mich zu wehren, doch langsam verwandelt sich die Wut in Trauer um. Die ersten Tränen laufen über meine Wange und meine Beine können mich nicht mehr halten. Nik hebt mich sofort hoch und verschwindet in Vampirgeschwindigkeit im Haus.
Sanft lässt er mich in seinem Zimmer auf dem Bett hinunter und legt sich dann neben mich. Immer mehr Tränen laufen über mein Gesicht und ich kuschle mich in Niks Arme. Lange liegen wir einfach so da, wofür ich ihn mehr als dankbar bin. Nik ist und bleibt wohl immer mein bester Freund und auch die einzige Person, die es schafft mich zu beruhigen. "Er ist ziemlich dämlich, dass er so eine wundervolle Frau gehen lässt", meint Nik irgendwann. "Vor allem für so eine nervige möchtegern Hexe", fügt er noch leicht lächend hinzu. Ich erhebe mich etwas, um ihn ansehen zu können. "Danke Nik. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte", lächle ich leicht und wische mir die Tränen weg. "Das kann ich nur zurückgeben. Du hast mir schon deutlich öfter geholfen Liebes", meint er und erhebt sich ebenfalls. "Auch wenn ich es nicht immer gut fand", fügt er noch lachend hinzu und steht nun endgültig auf. Nun muss ich ebenfalls lachen. "Ja, ich kann mich noch gut an so manche Komplikationen durch deine Gegenwehr erinnern", lächle ich.
"Kommst du damit klar?", wechselt Nik danach das Thema. "Ich weiß es nicht", murmle ich, " aber auch wenn nicht, dann ist es ebenso. Ich lebe schon viel zu lange, als ob ich so etwas nicht überstehen würde." "Doch trotzdem liebst du Kol", erwidert er. "Natürlich tue ich das. Als ob ich es nach über 1000 Jahren einfach so abstellen könnte", meine ich frustriert. "Aber was kann ich schon dagegen tun? Wenn er sich für sie und nicht für mich entscheidet, dann ist es so." "Du willst es einfach so hinnehmen?", fragt Nik völlig verwundert nach. "Nik, wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann ist es das, dass die Liebe leider niemals für die Ewigkeit währt. Einer stirbt, verliert das Interesse oder verliebt sich neu", erkläre ich ihm. "Wir als unsterbliche Wesen wissen das am besten. Jeder findet irgendwann einmal seine große Liebe. Doch auch diese vergeht irgendwann."
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The Mikaelson Family
FanfictionHab ihr euch auch schon mal gefragt wie die Mikaelsons waren als sie noch menschlich waren? Jonayla lernte sie noch als Menschen kennen und wurde sogar ein Teil ihrer Familie. Esther sah in ihr eins ihrer Kinder und sogar Mikael akzeptierte sie. Bei...