8.Kapitel

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Wie gewohnt wache ich wieder vor allen andern auf und mache mich wieder an die Arbeit. Schnell habe ich das Feuer entfacht und das Essen vorbereitet, wobei mir Esther hilft. "Wie geht es Finn?", fragt sie mich leicht besorgt, während wir auf den Rest der Familie warten. "Er sollte eigentlich schon kaum noch Schmerzen haben und heute wieder alles normal tun können", lächle ich ihr beruhigend entgegen. "Danke, dass du dich so sehr um meine Kinder sorgst", erwidert sie wieder mit einem gewissen Strahlen in ihren Augen. "Ich muss mich bei dir bedanken, Esther. Ohne dich wäre ich nie geblieben" "Und das ist auch gut so", mischt sich plötzlich eine weitere weibliche Stimme ein. Überrascht schauen Esther und ich zur Hütte, aus der gerade die Mikaelson Kinder treten. Eine strahlende Rebekah kommt auf mich zu und legt einen Arm um meine Schulter "Ohne dich wäre es ziemlich langweilig hier", zwinkert sie mir noch zu, bevor sie sich zu ihrer Mutter setzt. "Ausnahmsweise muss ich meiner Schwester Recht geben", grinst Niklaus mich an und zieht mich mit sich auf einen Baumstamm, sodass ich mal wieder auf seinem Schoß sitze. Erschrocken keuche ich kurz, fange dann jedoch an zu lachen und lehne mich einfach an ihn.

Mein Blick gleitet zu Kol, der bisher nicht ein Wort von sich gegeben hat und einfach nur stumm in das Feuer starrt. Neugierig mustere ich ihn genauer. Sonst ist er nie so still, denke ich mir. Er sieht fast so aus, als hätte er schlecht geschlafen und ziemlich miese Laune. Ein wenig mache ich mir Sorgen um ihn, doch werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als jemand meinen Namen sagt "Jonayla, musst du den Verband noch einmal wechseln?" Kurz muss ich blinzeln, doch dann schaue ich hoch in Finns Gesicht. "Ähm lass mich noch kurz die Wunde ansehen, dann entscheide ich, ob ich dir einen neuen drum mache", antworte ich schnell. Finn lässt sich neben Niklaus und mir fallen und zieht wieder sein Hemd aus. Mit flinken Fingern entferne ich den Verband und mustere die Schnittwunde. Jedoch ist kaum noch etwas zu sehen. "Wenn du dich nicht zu stark beanspruchen solltest, sollte die Wunde nicht noch einmal aufgehen", meine ich bloß.

Der Tag läuft relativ langweilig und langsam ab. Rebekah ist irgendwo unterwegs, während die Jungs alle in der Nähe der Hütte herumlungern. Elijah macht Tatia schöne Augen, während Niklaus ihn damit aufzieht und Finn versucht Henrik einige Tipps im Schwertkampf zu geben. Dann wäre da noch Kol, der sich von allen abgeschottet hat und Finn düster anstarrt. Fast könnte man meinen, er würde gleich aufspringen wollen und ihm seinen Dolch ins Herz rammen. Betrübt schaue ich zu Kol. Ich kann mir einfach nichts vorstellen, was ihn so zu schaffen machen könnte, dass er so schlechte Laune hat. Entschlossen stehe ich auf und gehe vorsichtig in seine Richtung. Bei ihm angekommen setzte ich mich neben ihn und spreche ihn an "Kol, alles gut bei dir?" Wütend funkelt er mich an. "Was interessiert es dich denn?", fährt er mich an. Erschrocken zuckte ich etwas zusammen. "Ich mache mir halt Sorgen um dich", antworte ich und schaue ihn an. Er stößt einen belustigten Laut aus und springt auf, nur um danach weiter in den Wald zu laufen. Verblüfft schaue ich ihm hinterher. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht.

"Rebekah", rufe ich meine beste Freundin, die sich verwundert zu mir umdreht. "Ich mach mir Sorgen um Kol", erkläre ich und ziehe sie in die Richtung der Hütte. "Was ist denn passiert?", fragt sie überrascht. "Er starrt Finn schon den ganzen Tag lang so an, als ob er ihm am liebsten den Hals umdrehen möchte." Kurz scheint Rebekah zu überlegen, als sich plötzlich ein Grinsen in ihr Gesicht schleicht. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch. "Denk doch mal nach! Mit wem hast du gestern so viel Zeit verbracht und dich sehr gut verstanden?", versucht sie mir auf die Sprünge zu helfen. "Finn", gebe ich von mir, "aber was hat das damit zu tun?" "Ohh Jonayla bist du echt so blind, um es nicht zu sehen?", meint Rebekah belustigt. Verständnislos sehe ich sie an. "Siehst du nicht wie Kol dich immer anlächelt? Dass er nur dich ansieht in einer Gruppe voller hübscher Mädchen? Oder er dauernd versucht deine Aufmerksamkeit zu bekommen?" Verblüfft starre ich sie an, während meine Wangen ganz warm werden. "Kol ist so mies gelaunt, weil du so auf Finn fokussiert warst. Er denkt, dass du Finn mehr magst als ihn. Jonayla, Kol ist eifersüchtig." Lächelnd legt sie mir beide Hände auf die Schultern und sieht mich aufmunternd an. Verlegen schaue ich auf den Boden.

"Meinst du nicht, dass du vielleicht etwas zu viel in sein Verhalten interpretierst?" Schon schlägt mir Rebekah gegen die Schulter. "Jetzt hör auf es zu leugnen! Meine lieber Bruder Kol ist sowas von in dich verliebt und du meine Liebe bist genauso in ihn verliebt", zwinkert sie mir zu und grinst dabei von einem Ohr zum anderen. Immer noch verlegen kann ich nichts dagegen tun, dass sich auch auf meinem Gesicht ein dickes Grinsen schleicht. Strahlend schließt meine beste Freundin mich in ihre Arme, was ich glücklich erwidere. "Also worauf wartest du jetzt noch? Los geh deinen Geliebten schon suchen. Sonst wird das ja noch Ewigkeit so weitergehen, dass ihr einfach zu blind für eure Liebe seid", lacht Rebekah und schubst mich Richtung Wald.

"Danke", murmle ich ihr noch zu, bevor ich mich umdrehe. "Dank mir lieber damit, dass ihr Hand in Hand wieder zurückkommt. Wenn nicht, dann mache ich euch zwei die Hölle heiß!", warnt sie mich noch, was mich zum Lachen bringt.

The Mikaelson FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt