3.Kapitel

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Am nächsten Morgen wache ich noch vor dem Sonnenaufgang auf. Leise stehe ich auf, da die Mikaelson Geschwister alle noch schlafen. Draußen treffe ich jedoch auf Esther, die bereits ein neues Feuer entzündet hat. "Guten Morgen", lächle ich ihr zu, was sie freundlich erwidert. Gemeinsam bereiten wir das Frühstück vor, was hauptsächlich aus den Resten vom letzten Abend besteht. "Ich habe gestern Abend noch mit Mikael gesprochen", unterbricht Esther irgendwann die Stille. Verwundert schaue ich von meiner Arbeit auf. "Wir haben darüber gesprochen, ob wir dich bitten sollen, bei uns zu bleiben", fährt sie lächelnd fort und legt ihre Hände auf meine Schultern. Sprachlos schaue ich ihr in die Augen und weiß einfach nicht, was ich sagen soll. "Natürlich nur, wenn du mir weiterhin so fleißig hilfst und du es auch möchtest", lächelt sie mich mütterlich an. Ohne nachzudenken ziehe ich Esther einfach in eine Umarmung und drücke sie an mich. "Danke", hauche ich ihr glücklich ins Ohr. Lächelnd lösen wir uns voneinander und fangen an, uns über dies und das zu unterhalten.

Gerade, als das Frühstück fertig ist, kommt Rebekah aus der Hütte getrottet und reibt sich verschlafen die Augen. "Guten Morgen", rufe ich fröhlich, während ich auf sie zu laufe. "Jonayla, Rebekah weckt doch bitte die Jungs, sonst wird das Essen kalt", meint Esther, wodurch sich Rebekahs Gesicht sofort erhellt. "Komm schon, dass wird witzig", lacht Rebekah mit einem teuflischen Grinsen, schon zieht sie mich zurück in die Hütte. Vor den schlafenden Brüdern bedeutet sie mir stumm, still zu sein. Schon fängt sie an zu schreien und schmeißt sich auf ihre Brüder. Erschrocken schrecken alle fünf auf und schauen sich verwirrt um, was Rebekah und mich in schallendes Gelächter ausbrechen lässt. Langsam sickern die Infos auch zu den Jungen durch, weshalb sie sich Rebekah schnappen, wodurch eine wilde Rangelei entsteht. "Jonayla, hilf mir!", bringt sie zwischen ihrem Gelächter heraus, da ihre Brüder eindeutig die Überhand haben. "Denk nicht einmal dran"; lacht mir jemand entgegen, weshalb ich erschrocken meinen Kopf hebe. Mir blitzen zwei strahlend blaue Augen schelmisch entgegen, als ich auch schon von ihrem Besitzer an der Hüfte gepackt und über seine Schulter geworfen werde. "Niklaus, lass mich sofort wieder herunter!" Lachend schlage ich ihm dabei auf den Rücken, doch ich bekomme ebenfalls nur ein Lachen von ihm. "Los, wir wollen Mutter doch nicht warten lassen", grinst Niklaus, während er mit mir die Hütte verlässt. Schnaubend schaue ich die Anderen an und bemerke, dass Rebekah dasselbe Schicksal wie ich teilt. Sie liegt wehrlos auf Elijahs Schulter, der nach uns die Hütte verlässt. Am Feuer angekommen, lässt mich Niklaus wieder vorsichtig herunter, wobei mir nicht der tadelnde Blick von Esther entgeht. Schon spüre ich wieder große Hände an meiner Hüfte und werden nach hinten gezogen. Was mich erschrocken auf keuche lässt, als ich auch schon auf Niklaus Schoß lande. Irritiert sehe ich ihn an, während Elijah mir eine Schale mit Essen reicht.

Irgendwie schaffe ich es mich aus Niklaus Griff zu befreien und setzte mich neben ihn. "Kinder, ich habe Neuigkeiten für euch." Esther kommt auf mich zu und ich erhebe mich. "Jonayla wird bei uns bleiben", lächelt sie in die Runde. Unsicher schaue ich mich um, werde jedoch sofort in eine Umarmung gezogen. Rebekah. "Endlich hab ich eine Schwester." Lachend lösen wir uns und sehen uns glücklich in die Augen, als sich plötzlich weitere Arme um uns legen. "Willkommen in der Familie", lächelt Elijah.

Nachdem wieder alles weggeräumt ist und Rebekah und ich unsere Arbeit erledigt haben, möchte sie mir etwas zeigen. Weshalb wir nun zu zweit durch den Wald laufen, während wir uns unterhalten. "Wie findest du eigentlich meine Brüder?", fragt Rebekah plötzlich neugierig. Verwundert sehe ich sie an, da ich nicht verstehe was sie meint. "Nik und Kol versuchen dich die ganze Zeit zu beeindrucken und auch Finn wirft dir immer wieder Blicke zu. Über Henrik muss ich gar nicht erst reden, er vergöttert dich jetzt schon und selbst Elijah scheint ein gewisses Interesse an dir zu haben", klärt sie mich lachend auf. Verlegen schaue ich auf den Boden. "Das stimmt doch gar nicht", murmle ich vor mich hin. "Und wie das stimmt." Deutlich erheitert läuft sie weiter und ich versuche vergebens nicht rot zu werden.

Nach unserem kleinen Marsch landen wir schließlich auf einer großen Lichtung, mit einem großen See in der Mitte. In ihm mündet ein Fluss, der jedoch auf einer höheren Ebene liegt, weshalb ein kleiner Wasserfall entsteht. Sprachlos schaue ich auf die Lichtung. Es ist wunderschön hier und man fühlt sich einfach nur geborgen. "Los, worauf wartest du?", lacht Rebekah, während sie sich entkleidet und schon Richtung Wasser läuft. Immer noch sprachlos stehe ich da, bis ich es doch schaffe mich zu bewegen. Schnell entkleide ich mich auch und gehe zu Rebekah ins Wasser. Obwohl es noch Frühjahr ist, ist das Wasser angenehm kühl und lächelnd lasse ich mich einfach hinein gleiten. Einige Zeit genieße ich einfach nur das kühle Nass, bis es mir plötzlich ins Gesicht gespritzt wird. Als ich auf sehe, schaue ich in Rebekahs schelmisch grinsendes Gesicht. Auf mein Gesicht schleicht sich ebenfalls dieses Lächeln und schon entsteht eine riesige Wasserschlacht.

Nachdem wir uns wieder beruhigt haben steigen wir aus dem Wasser und Rebekah reicht mir eine große Decke, womit wir uns abtrocknen. Danach reicht sie mir jedoch noch ein weiteres Bündel Stoff. Verwirrt nehmen ich es entgegen und falte es auseinander. Sprachlos schaue ich auf das einfache grüne Leinenkleid. "Du kannst doch nicht wieder dein dreckiges Kleid anziehen", sieht sie mich tadelnd an, "schließlich musst du doch meinen Brüdern gefallen", schiebt sie unschuldig hinterher. Ich lache jedoch nur über diese Aussage und ziehe mich wieder an. "Sollten wir nicht langsam zurück?", frage ich unsicher. "Hast du etwa Sehnsucht?", zieht Rebekah mich lachend auf, jedoch gebe ich nur ein Schnauben von mir und laufe los. "Warte doch auf mich", höre ich sie noch rufen, doch trotzdem bleibe ich nicht stehen.

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