36.Kapitel

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Australien entpuppte sich zu Anfang als riesige Herausforderungen mit Kol. Ich musste ihn wortwörtlich von New Orleans bis dort hin zerren. Denn jedes Mal wenn ich ihn losließ, wollte er wieder zurück in seinem Selbstmitleid versinken. Nach ein paar Wochen hatte ich langsam keine Geduld mehr mit ihm und hielt ihm eine Standpauke und zwang ihn etwas zu unternehmen. Von diesem Zeitpunkt an verbesserte sich seine Laune überraschenderweise immer etwas mehr. Bis schließlich nichts mehr von seiner Trauer übrig war und wir wieder viel zusammen lachen konnten. Schließlich reisten wir weiter nach Südamerika und verbrachten dort noch mal einige Monate. Vor einigen Wochen sind wir dann nach Europa weitergereist, wo wir gerade Rom erkunden.

"Welche Geschichte erzählst du mir nun dieses Mal? Etwa wie du Caesar höchstpersönlich getroffen hast? Oder wie du im Colosseum aufgetreten bist?", grinst mich Kol neckend an, währen er auf das riesige antike Theater vor uns zeigt. "Diese Geschichten könnte ich dir wirklich erzählen, aber du hast dich schon bei den letzten beschwert, dass ich deutlich mehr erlebt habe als du",necke ich ihn zurück. "Ich bin es einfach nicht gewohnt, dass jemand älter ist als ich", lächelt er mich beleidigt an. "Ist ja auch ziemlich schwer wenn man selbst schon über 1000 Jahre alt ist", lache ich. "Sagt gerade die, die fast so alt ist wie meine Geschwister und ich zusammen", meint er und legt belustigt einen Arm um meine Schulter. "Jetzt übertreibst du aber", murmle ich beleidigt, "so alt bin ich dann auch wieder nicht." "Gut, was hälst du davon wenn ich dich als Entschuldigung heute Abend in ein schickes Restaurant einlade", flüstert er mir grinsend ins Ohr. "Na gut."

Nach dem Essen unternehmen wir noch einen Spaziergang durch die dunklen Straßen. Es ist wie immer atemberaubend schön hier herum zu laufen. An jeder Ecke kann man kleine nette Restaurants entdecken oder die ein oder andere schicke Boutique. Hier ist es ganz anders als zu Hause in New Orleans. Keine laute Straßenmusik oder Künstler, die gerade etwas malen. In Rom ist es deutlich ruhiger und gesitteter und doch hat es ebenfalls etwas magisches an sich.

Gemütlich laufen wir neben einander her, bis wir den Trevi-Brunnen erreichen. Gemeinsam setzten wir uns auf den Rand des Brunnens und sehen ins Wasser. "Was meinst du wie es wohl den Anderen geht", unterbreche ich bald darauf die Stille. "Elijah und Hayley werden alle Hände voll zu tun haben, indem sie Niklaus davon abhalten alles in seiner Macht stehende zu tun um Hope zu schützen. Wozu definitiv auch einige Morde gehören werden. Freya genießt wahrscheinlich ihre Zeit mit Keelin irgendwo, wo sie ihre Ruhe vor dem ganzen Drama haben. Naja und Rebekah macht sich hoffentlich endlich eine schöne Zeit mit Marcel", lacht Kol und zieht mich in seine Arme. "Wann haben wir es eigentlich geschafft endlich so friedlich zu leben? Sonst gab es immer irgendein Drama", murmle ich belustigt. "Wir haben wohl endlich gelernt wie man als Familie zusammen lebt", erwidert Kol sanft. "Hat ja auch nur über 1000 Jahre und die Geburt von Niks Tochter benötigt", lächle ich und sehe zu ihm hoch. "Ja das stimmt, Hope war unsere Hoffnung darauf, dass es besser wird und siehe da ein paar Jahre später herrscht Frieden", lächelt Kol und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Das Beste was unserer Familie hätte passieren können", erwidere ich ohne unseren Blickkontakt zu unterbrechen.

Vorsichtig kommt Kol mir immer näher, bis er ganz sanft seine Lippen auf meine senkt. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und ich lege meine Arme um seinen Nacken. Ein Chaos von Gefühlen erschlägt mich fast und doch merke ich klar, wie sehr ich ihn vermisst habe. Seine Berührung, seine Lippen auf meinen und vor allem das Gefühl von Geborgenheit. Alles was ich je in meinem unendlichen Leben begehrt habe.

The Mikaelson FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt