30.Kapitel

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"Ayla, was tust du da?" Rebekah betritt mein Zimmer und sieht verwundert zu mir. "Packen. Siehst du doch", antworte ich ihr ohne aufzusehen. "Aber warum?" Sie stellt sich auf die andere Seite meines Bettes, sodass sie nun in meinem Blickfeld steht. "Weil ich hier weg muss", weiche ich aus und verstaue die letzten Teile in meinem Koffer. "Was ist denn passiert?", fragt sie weiter. "Dein Bruder ist passiert!", gifte ich sie an und bereue es sofort sie so angefahren zu haben. "Schon gut. Ich kann das verstehen", lächelt sie sofort, da sie wohl ahnt was in mir vorgeht. "Es tut mir leid Bekah. Aber ich kann den Beiden einfach nicht mehr bei ihrer ach so schönen kleinen Beziehungen zu sehen. Ich meine, wie zur Hölle kann man einen so dermaßen damit auf die Nerven gehen?" Frustriert fahre ich mir durch die Haare. "Melde dich einfach regelmäßig bei mir, okay?", meint Rebekah und nimmt mich in den Arm. Dankbar drücke ich sie ebenfalls an mich. "Natürlich", murmle ich und wir lösen uns voneinander.

Sie begleitet mich noch hinaus in den Hof, wo bereits Nik und Elijah warten. "Stell ja nichts Dummes an", grinst Nik und schließt mich in seine Arme. "Nicht mehr als sonst auch", erwidere ich lachend. "Du weißt ja, dass wir immer für dich da sind", meint nun auch Elijah, während er mich ebenfalls umarmt. "Ich weiß. Für immer und ewig", lächle ich sie an. Sie erwidern es und schon verlasse ich das Anwesen.

Bevor ich jedoch die Stadt verlasse, führt mich mein Weg noch auf den Friedhof. Vor einer bestimmten Gruft halte ich an. Zum Glück ist sie geöffnet, was bedeutet, dass jemand drin sein muss. Als ich eintrete kommen wieder ein paar Erinnerungen hoch. Früher hatte Kol hier mit einigen Hexen gearbeitet. Doch nun steht er allein mit seiner kleinen Freundin in der Mitte des Raums. Durch ein Räuspern erlange ich ihre Aufmerksamkeit. "Was willst du denn hier?", fragt Davina mich abschätzig. "Ich möchte bloß einmal mit Kol reden", antworte ich ruhig und sehe ihn bittend an. "Vielleicht will er aber nicht mit dir reden", meint sie hochnäsig und kommt auf mich zu. "Du kleines unerfahrene Ding kannst das entscheiden?", frage ich belustigt. "Wie hast du mich gerade genannt?" Sie versucht bedrohlich auszusehen, jedoch löst dies nur Belustigung bei mir aus. "Hör mal Kleine. Ich bin deutlich älter als du, also würde ich aufpassen wie du mit mir sprichst", meine ich immer noch sehr ruhig. Ich höre wie der Herzschlag von ihr kurz aussetzt und dann doppelt so schnell weiter schlägt. Die kleine ach so tapfere Hexe hat also Angst. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Plötzlich erhebt sie ihre Hände und ruft einige französische Wörter. Unbeeindruckt davon hebe ich ebenfalls eine Hand und durch eine Handbewegung wird sie zur Seite geschleudert.

"Also, können wir dann reden?", frage ich Kol, ohne weiter auf Davina zu achten. Er nickt bloß und schaut kurz zu ihr rüber. "Eigentlich wollte ich mich nur von dir Verabschieden", murmle ich. "Verabschieden?", fragt er verwundert. "Ja, ich werde die Stadt verlassen und vielleicht einen alten Freund aufsuchen", erkläre ich matt lächelnd. "Du willst die Stadt verlassen, warum?" "Bist du echt so blind?" Frustriert fahre ich mir durch die Haare.

"Glaubst du wirklich, dass es leicht für mich ist dich mit einer anderen zu sehen?", meine ich wütend. "Ayla, ich.." "Nein Kol. Ich will keine Erklärungen oder sonst was dergleichen hören", unterbreche ich ihn sofort. Obwohl es mir im Herzen weh tut, bin ich fest entschlossen. "Ich möchte nur, dass du glücklich bist. Auch wenn ich anscheinend nicht die Person bin, die dies ermöglicht", meine ich und merke ein verdächtiges Brennen in meinen Augen. Doch ich schlucke die aufkommenden Tränen einfach hinunter. Sie sind gerade überflüssig. "Ich habe nie eine so starke und wunderschöne Frau wie dich getroffen, Ayla. Ein Teil von mir wird dich immer lieben", lächelt Kol leicht.

"Ich liebe dich seit über 1000 Jahren Kol. Glaub mir, das wird sich wahrscheinlich auch in den nächsten tausend nicht ändern", erwidere ich ernst. Schuldbewusst sieht er zu Boden. "Es tut mir wirklich leid, Ayla." Nun hebt er wieder seinen Blick und sieht mich mitfühlend an. "Schon gut Kol. Man kann nichts für seine Gefühle. Glaubst du wirklich ich habe mich in der langen Zeit in der ich lebe nur ein einziges Mal verliebt?" "Nein gewiss nicht", lächelt er matt. "Siehst du. Außerdem bin ich auch alt genug, um zu wissen, dass es sich nicht lohnt dir für immer hinterher zu trauern. Deswegen möchte ich dir auch etwas geben."

Meine Hände fangen leicht an zu zittern, als ich meinen Ringfinger umschließe. Vorsichtig streifte ich den silbernen Ring ab und halte ihn Kol in der offenen Hand hin. "Hier, ich finde du solltest ihn zurückhaben." "Ayla, das ist dein Verlobungsring", erwidert Kol und drückt meine Hand zu einer Faust zusammen. "Unser Verlobungsring", korrigiere ich ihn und öffne meine Hand wieder. "Die kleine Hexe scheint dir wirklich wichtig zu sein, auch wenn sie meiner Meinung nach zu sehr von sich selbst überzeugt ist", meine ich genervt und schaue kurz zu ihr. Stumm sitzt sie an die Wand gelehnt da und hört uns zu. "Also denke ich ist es besser für uns Beide, wenn wir getrennte Wege gehen", erkläre ich mich und halte ihm meine Hand mit dem Ring hin. Nach einem kurzen Nicken nimmt Kol den Ring und mustert ihn wehmütig. Dann hebt er seinen Blick wieder. "Danke Ayla."
"Auf Wiedersehen Kol."

The Mikaelson FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt