12.Kapitel

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Am nächsten Tag scheint wieder alles recht normal zu sein, denn keines der Mikaelson Kinder ahnt was ihre Mutter für diesen Abend plant. Ich halte mich daraus, auch wenn ich strikt dagegen bin. Abends sitzen wir alle zusammen am Lagerfeuer und ich möchte noch etwas erledigen. "Ich habe eine Kleinigkeit für jeden von euch", sage ich und krame dabei in einer Tasche nach etwas. Schnell habe ich ein Lederband gefunden, woran ein kleiner Edelstein hängt. Im Feuerschein wirkt er leicht rötlich, jedoch ist er eigentlich weiß. "Diese ist für dich Rebekah", lächel ich meine beste Freundin an. Überrascht nimmt sie die Kette entgegen, die sie sich sofort umlegt. "Und diese ist für dich Niklaus." Auch dieser legt sich die Kette sofort um. Danach reiche ich Finn und Elijah auch jeweils eine. Alle besitzen denselben Edelstein, jedoch in unterschiedlichen Größen und Formen. "Kol dir möchte ich einen Ring schenken. Damit du mich auch ja nie vergisst." Sanft nehme ich seine Hand und stecke ihm den silbernen Ring an. Auch darin ist der Edelstein eingefasst, doch der Ring selbst ist kunstvoll mit Schnörkeln verziert.

"Warum machst du uns solch schöne Geschenke?", fragt mich Elijah irritiert. "So sind wir alle verbunden und ihr habt etwas was euch mich hoffentlich nie vergessen lässt", antworte ich mit einem matten Lächeln. "Du willst uns doch nicht verlassen, oder?" Niklaus sieht mich enttäuscht an. "Niemals, du gehörst zur Familie", mischt sich Rebekah ein. "Nein natürlich werde ich euch nicht verlassen." Ich merke wie sich mein Herz bei dieser Lüge schmerzhaft zusammen zieht. Doch weiß ich, dass es das Beste für uns alle ist. Rebekah zieht mich in eine Umarmung "Ich hab dich lieb Jonayla, du bist die Schwester die ich nie hatte." Wieder zieht es sich scherzhaft zusammen und ich merke wie ich den Tränen nahe bin. "Ich hab dich auch lieb Rebekah. Vergiss das nie!"

Kurz bevor wir zurück in die Hütte gehen nimmt Kol mich kurz beiseite. "Ich habe auch noch ein Geschenk für dich." Lächelnd hält er mir eine Kette hin, welche er mir auch sofort umlegt. Überrascht schaue ich mir den Anhänger genauer an. Es ist ein perlmuttfarbiger Edelstein in einer Halbmondform, der in einer Fassung aus Metall, die einen Baum mit vielen Zweigen darstellt, eingefasst ist. Im Schein des Mondlichts schimmert der Stein in allen erdenklichen Farben."Kol... ich ... ehm...", stottere ich erstaunt.

"Ich liebe dich", flüstert er mir ins Ohr und küsst mich. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass mich ein Mensch so dermaßen glücklich machen könnte. Ein Mensch. Schon sind die ganzen glücklichen Gefühle wie weggeblasen. Vorsichtig drücke ich ihn wieder weg. Diese paar Worte machen mir die nächste Entscheidung noch schwerer. Aber ich muss mein Versprechen meinem Vater gegenüber einhalten.

"Ich liebe dich auch Kol, aber es tut mir leid." Ich befreie mich aus seinen Armen, weshalb er mich verwundert ansieht. "Ich bin nicht die Richtige für dich. Ich könnte dir nie das Leben ermöglichen, welches du dir wünscht. Meine Chance dazu ist längst vorbei."  Betrübt sehe ich zu ihm hoch. Vorsichtig lege ich meine Hände an seine Schläfe. "Du sollst glücklich werden. Finde die Person, mit der du den Rest deines Lebens zusammen sein möchtest, aber bitte, vergiss niemals wie sehr ich dich liebe", beeinflusse ich seine eigenen Gedanken und drehe mich schließlich um.

Dann ist der Moment gekommen und Esther vollführt ihren Zauber. Nachdem sie ihre Kinder erstochen hat, sitzen wir zusammen bei ihnen und warten darauf das sie aufwachen. "Ich werde fortgehen", unterbreche ich irgendwann die Stille. "Warum möchtest du weggehen? Du bist doch bereits mit Kol verlobt, außerdem bist du ein wichtiger Teil dieser Familie", wiederspricht mir Esther. "Es gibt Dinge, von denen du noch nicht einmal etwas ahnst. Denn ich habe noch andere Verpflichtungen zu erfüllen." Besorgt sieht sie mich an. "Glaub mir, wenn ich dir sage, dass das alles nur zu eurem besten ist. Ich habe mich eh schon viel zu sehr davon entfernt." Bei dem Gedanken daran die Mikaelsons wieder verlassen zu müssen, kommen mir wieder die Tränen. "Was könnte denn so wichtig sein, um seine Familie zu verlassen?", fragt Esther weiter. "Ich habe noch eine andere Familie, ihr gegenüber habe ich gewisse Verpflichtungen", antworte ich ihr wage. "Jonayla...", fängt Esther wieder an, doch ich unterbreche sie "Nein, versuch nicht mich aufzuhalten, denn es ist so schon schwer genug für mich. Ich liebe diese Familie über alles, vor allem liebe ich Kol. Ein Leben mit ihm zusammen, wäre die perfekte Zukunft. Doch weder er noch ich werden nach dieser Nacht je eine Chance darauf haben." Eine Träne läuft über meine Wange. "Ich habe schon vieles erlebt Esther, aber ich musste auch schon oft erleben, dass ein normales menschliches Leben einfach nicht für mich möglich ist. Bitte sag ihnen, dass ich sie liebe und immer ein Auge auf sie haben werde." Verständnisvoll nickt sie, obwohl ich in ihren Augen erkennen kann, dass sie am liebsten anders reagieren würde.

Als die Mikaelson Kinder erwachen, habe ich bereits alles von mir zusammengepackt und die Hütte verlassen. Unaufhörlich laufen mir die Tränen über die Wange. Ich versuche alle Gefühle aus meinen Inneren zu verbannen, doch der Schmerz in meinem Herzen bleibt zurück. Unentschlossen bleiben ich stehen, drehe mich um und schaue auf das Dorf zurück. Ich hatte Esthers Zauber genutzt, um den Mikealsons die Erinnerungen zu verändern. Sie denken nun, dass ich weitergezogen bin und sie diese Entscheidung akzeptiert hätten.

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