* Luke POV *
Stumm gingen wir neben einander her. Keiner von uns sagte etwas. Obwohl ich die Stille gerne durchbrochen hätte, wusste ich nicht einmal was ich hätte sagen sollen. Ich fühlte mich immer noch unwohl in ihrer Gegenwart.
Wieso genau ich mit kommen wollte wusste ich selber nicht einmal. Wahrscheinlich hoffte ich, sie danach besser verstehen zu können.
Wir bogen um die Ecke und standen vor dem mir schon vertrauten Gebäude.
"Da wären wir", probierte Lizzy möglichst gelassen zu sagen und sah Ash an. Ich guckte ihr direkt in die Augen. Diese unglaublich blauen Augen. Wie lange ich mir gewünscht habe, sie wieder zu sehen. Aber in meiner Vorstellung leuchteten sie immer und sahen nicht so trostlos aus.
Als sie meinen Blick bemerkte, sah sie sofort zurück auf den Boden und betrat das Pflegeheim.
Ich war erst ein Mal in so einem Heim. Meine Großeltern waren selbstständig bis zum Schluss, weshalb ich sie nie besuchen musste. Es war mal mit der Schule gewesen, sozialer Tag oder so etwas.
Das Gebäude wirkte sehr rein, die Wände waren weiß, ab und zu ein Foto . Es erinnerte mehr an ein Krankenhaus, als an ein Zuhause. Zielsicher steuerte Lizzy einen Gang entlang, bog um diese und jene Ecke, begrüßte einige der Mitarbeiter und blieb schließlich vor der Zimmertür 333 stehen.
"Ich gehe zuerst rein und sag ihr Bescheid. Ich hab keine Ahnung wie schlecht es ihr heute geht. Seit nicht erschrocken. Sie-Sie ist, nun ja, ihr seht's gleich selber", sie klopfte kurz an die Tür und ging rein.
Ashton und ich wechselten nervöse Blicke. Es war eine andere Nervösere, als vor einem unserer Konzerten. Ich war ehr ängstlich als euphorisch.
"Wie glaubst du-", begann ich, doch Ashton schüttelte nur mit dem Kopf. Er wusste schließlich auch nicht besonders viel über den Zustand von Sarah, Lizzy's Mutter.
"Gut, kommt rein", Lizzy öffnete die Tür und winkte uns zu sich.
Zögerlich folgten wir ihr. Ashton voran, ich hinterher.Sarah saß in einem Rollstuhl am Fenster. Sie starrte nach draußen und schien uns nicht wahr zu nehmen. Lizzy ging zu ihr, hockte sich hin und begann sanft mit ihr zu reden.
"Mum, guck mal, dass sind Ashton und Luke. Ich habe dir von ihnen erzählt", langsam, ganz langsam drehte sie ihren Kopf zu uns, sodass ich ihr Gesicht sehen konnte.
Mein Herz gab mir einen Stich. Sie sah fast aus wie Lizzy, jedoch alt, mitgenommen und vernabt . Ihre gesamte linke Gesichtshälfte war mit tiefen Narben überseht.
Aber man konnte noch ihre ehemalige Schönheit erkennen. Braune lange Haare, ein voller Mund und diese blauen Augen. Sie hatte sie an Lizzy vererbt.
Sarah hob ihre Hand und winkte uns zu sich. Lizzy trat zurück und sah gespannt zu.
"Alec", fragte sie mit sanfter, leiser Stimme.Automatisch huschte mein Blick zu Lizzy, die scheinbar kurz vorm weinen war.
Doch Ashton rettete die Situation: "Alec ist in Australien, aber ich soll schöne Grüße von ihm ausrichten. Er vermisst sie sehr."
"Er kommt nach Hause?", sofort hellte sich Sarah's Miene auf und sie nahm Ashton's Hand. Dieser ließ sich auf den Stuhl neben ihr nieder und begann mit ihr zu reden.
"Tut mir leid ich. Bin gleich wieder-", schniefend ging Lizzy Richtung Tür und verschwand. Ash warf mir einen auffordernden Blick zu und nickte mit dem Kopf Richtung Tür.
Sofort sprang ich auf und lief ihr hinterher.
Sie stand auf der Terrasse, alleine. Sie lehnte sich gegen das Geländer, sodass ihr Rücken zu mir gewannt war. Zögerlich ging ich auf sie zu und stellte mich neben sie.
"Scheiße", murmelte ich und fand mal wieder nicht die richtigen Worte. Eigentlich hätte ich ihr jetzt was tröstendes sagen müssen. Aber mein Kopf war leer.
"Das kannst du laut sagen", sie gab ein sarkastisches Lachen von sich und wischte ihre Tränen weg.
"Willkommen in meinem Leben", fügte sie nach ein paar Minuten hinzu. Ich hörte wie sie wieder begann zu schniefen. Obwohl mein Kopf sich dagegen wehrte, spielte mein Magen verrückt. Es war das gleiche Gefühl wie damals. Die zwei Jahre, in denen so viel passiert war, schienen nie existiert zu haben.
Behutsam drehte ich mich zu ihr und nahm sie in den Arm. Sofort erwiderte sie es und ich drückte sie ganz fest an mich. Ihr Kopf reichte gerade einmal bis an meine Brust.
"Ich hab dich so vermisst", kam es plötzlich zwischen ihren Schluchzern hervor.
Explosion in meiner Magengegend.
Sie löste sich aus meiner Umarmung und sah mir tief in die Augen. Ihre Augen waren rot, aber sie sah trotzdem wunderschön aus.
"Es tut mir so leid", meinte sie, eine erneute Welle übermannte sie und drückte ihren Kopf wieder gegen meine Brust.
* Lizzy POV *
Da stand ich nun. Weinend an Luke gelehnt im Heim meiner Mutter.
Doch es half mir und ich ließ Luke nicht los.
Er tat es auch nicht.
Als Mum vorhin wieder nach Alec gefragt hatte war es, als hätte sie mir einen so tiefen Schlag in die Magengrube gegeben wie noch nie zuvor.
"Psch. Ich bin bei dir", sanft strich Luke mir über den Kopf, immer und immer wieder.
Und dann machte es auf einmal in mir Klick. Er hatte nicht gesagt alles wird gut, sondern ich bin bei dir. Luke hatte Recht.
Ich hörte auf zu weinen und löste mich leicht von ihm, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Nervös kaute er auf seinem Unterlippenpiercing herum. Es waren nur noch ein paar Zentimeter zwischen uns.
Plötzlich hatte ich wieder das Gefühl, dass ich seit zwei Jahren nicht mehr gefühlt hatte.
"Es tut mir leid, dass ich mich nie verabschiedet habe oder sonst etwas. Ich bin ein Idiot", diesmal löste er sich aus der Umarmung, trat ein Schritt zurück und lehnte sich wieder ans Geländer.
Harter Schlag ins Gesicht.
"Ich verstehe, warum du es gemacht hast. Aber ich- ich... Du hast mir weh getan, Lizzy. Und das kann ich nicht so einfach vergessen."
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Wow irgendwie zerstöre ich immer wieder meine Pläne mit jedem neuen Kapitel ;)
Im Ernst ich hatte das nicht geplant ! Ist aber bei. schreiben so rausgekommen ....
Nun ja bitte bitte bitte bitte schreibt mal eine Kommentar . Egal zu was .
Voten auch gern gesehen ;)
Danke nochmal an die Leute die immer voten :P ich freu Milchwirtschaft jedes,al darüber * imaginäre Umarmung *
Na dann bis bald
Emma^.^
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New life, Australia // 5SOS
FanfictionEine zerbrochene Familie. Zwei Seiten. Oxford-Sydney. Auf der einen Seite Lizzy und ihre Mutter, auf der anderen ihr Bruder und Vater. Als Lizzys Mutter unerwartet ein sehr gutes Jobangebot in den Staaten annimmt bleibt für Lizzy nur eine Möglichk...