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* Mika POV *

"Hey ich bleib hier. Bin morgen auch pünktlich da, versprochen", informierte uns Luke hastig, als er aus dem erleuchteten Hauseingang raus gelaufen kam. Schnell schnappte er sich seinen Rucksack, drehte sich wieder um und verschwand. "Bleibt anständig", rief ihm Calum noch hinterher. Ich musste lachen und Michael stimmte mit ein.

Es war schon irgendwie süß, wie Luke sich manchmal verhielt. Lizzy hatte Glück mit ihm. "Gut und wo sollen wir dich absetzte", fragte Ashton und drehte sich zu mir um. Ich überlegte kurz, eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf Zuhause. Ich liebe mein Zuhause und auch meine Eltern, aber ich wollte nicht, dass die Zeit schon vorbei war. Innerlich seufzte ich und gab Ashton die Adresse meiner Eltern. 

Ich hatte keine eigene Wohnung. Es war zu teuer für meine Eltern, die jedoch gerade genug verdiente, dass ich keine staatliche Unterstützung bekam. Wir fuhren eine Weile schweigend durch die Nacht bis wir mit einem kleinen Ruck vor meiner Haustür stehen blieben.
"Sieht nett aus", Michael lehnte sich über mich rüber, um einen besseren Blick auf unser Haus werfen zu können.

"Typisch Englisch", lachte Calum. Aber es stimmte. Obwohl es schon mitten in der Nacht war, leuchteten die Fenster im Untergeschoss und strahlten eine familiäre Wärme aus. Bei diesem Anblick musste auch ich grinsen. Ja ich liebte mein Zuhause. 
"Na gut, dann sehen wir uns ja sicherlich bald. Danke nochmal für alles", damit stieg ich aus, ging um den Wagen und holte meine Reisetasche und Geige aus dem Kofferraum.

"Warte, ich helfe dir", Michael griff nach meinem Koffer und ich musste instinktiv lachen. "Das musst du nicht, wie du merkst ist der nicht schwer", Michael schüttelte nur mit dem Kopf, steckte die Brust raus und sagte mit perfekten britischen Akzent: "Ein echter Gentleman, kümmert sich und seine Lady." 
Wieder lachte ich und dann standen wir vor der Haustür.

"Okay danke, Sir. Bis bald", er machte eine albernde Verbeugung und drehte sich um. Schnell schloss ich auf und öffnete leise die Haustür.
Ich hörte noch wie die Jungs wegfuhren, ehe ich die Tür hinter mir schloss.
"Mika", eine leise Stimme kam aus dem Wohnzimmer gefolgt von ein paar Schritten. Es war mein Dad, dass erkannte ich.

"Daddy", ich drückte hin fest an mich und freute mich einfach ihn zu sehen. Er war leider nur sehr selten Zuhause. Er war beim Militär und war leider oft in Krisengebieten stationiert. Ich hatte immer Angst um ihn. Ich wusste nicht, dass er Heimaturlaub hatte.
"Hattest du Spaß", ich nickte und gähnte unabsichtlich. Mein Vater lachte und befahl mir augenblicklich ins Bett zu gehen.

Ohne zu zögern nickte ich und lief hoch in mein Zimmer.


* Michael POV * 

"Michael komm jetzt", hörte ich Calum aus dem Wagen rufen, als Mika ins Haus verschwand. Ich drehte mich um und lief zurück zum Auto. "Los ich will jetzt auch ins Bett", Calum gähnte, als wollte er seine Worte noch bekräftigen.

"Ash", fragte ich leise nach einer Weile. Calum war bereits eingeschlafen. Er nickte zur Bestätigung, dass er mich gehört hatte.
"Was glaubst du passiert mit Lizzy und Luke, wenn wir zurück nach Australien gehen", mir schoss die Frage plötzlich in den Kopf und sofort machte sich ein schlechtes Gefühl in mir breit.

"Keine Ahnung. Das habe ich mich auch schon gefragt", ich wusste, dass er sich darüber schon lange den Kopf zerbrochen hatte. Das hörte ich an der Art, wie er den Satz sagte.
"Ich will Luke nicht nochmal so erleben und aus dem, was Mika mir erzählt hatte, auch Lizzy nicht."

"Vielleicht klappt es ja dieses Mal. Wer weiß und wenn nicht, dann eben nicht. Dann müssen wir die beiden eben wieder aufbauen. Aber irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass es dieses Mal anders ausgehen wird. Wie genau weiß ich nicht."

 

Als wir endlich am Hotel angekommen war ging jeder sofort ins Bett und schlief auf der Stelle ein. Am nächsten Morgen weckte mich ein, über beide Wangen strahlender Luke. Wie er mich weckte war aber nicht so liebevoll. Ich war gerade mitten in einem Traum, in dem ich gerade durch die Luft folg, da wurde mir plötzlich die Decke weggerissen und auf meinem Bett rumgesprungen.

"Los Michel! Heute werden die Songs vorgestellt und zwar in genau 26 Minuten. Ich würde an deiner Stelle jetzt aufspringen, duschen und deine Arsch nach unten bewegen", geschockt saß ich kerzengerade im Bett. Wieso musste ich immer, wirklich immer, verschlafen. Luke lachte, als er mein Gesichtsausdruck sah und lachend verschwand.

Ich glaube, an jenem Tag habe ich ein neuen Weltrekord für das schnellste Duschen, Anziehen und Frühstücken der Welt aufgestellt.
Außer Atem saßen wir alle wieder in einem Van, diesmal wurden wir gefahren. 

"Na Luke. Gut geschlafen?", Calum und ich drehten uns zu ihm um. Luke wurde rot wie eine Tomate, antwortete dann aber ganz ruhig: "Habe lange nicht mehr so gut geschlagen. Ach übrigens Ash. Dein Wheatus T-Shirt ist bei Lizzy."

Ich prustete los. Ash hatte dieses verflixte Shirt schon überall gesucht. Er hatte sogar mein Kleiderschrank durchwühlt, dann Calums und am Ende Lukes. Aber auf die Idee, seine eigene Schwester zu fragen, nein, auf die Idee kam er nicht.
"Idiot", auch Ashton fing an zu lachen und dann lachten wir einfach alle. Wir hatten oft diese Momente, in denen wir einfach lachten. 

"So wir wären dann da", der Fahrer hielt und wir stiegen aus. Jetzt hieß es die Songs vorzustellen und mit der üblich harten Kritik zu rechnen.



* Lizzy POV *

Am Morgen war Luke schon weg. Er ließ eine kleine Nachricht da, auf der stand, dass er schon gegangen war und das er mir viel Spaß in der Uni wünschte.
Ich lächelte und machte mich fertig. Eigentlich hatte ich keine Lust auf Uni, aber irgendwann musste ich sowieso über meinen Schatten springen.

Pünktlich um 8:30 Uhr nahm ich die Bahn. Mika nahm leider immer eine andere Linie, aber ein paar bekannte Gesichter waren immer da. "Hey Liz", es war Brenda, sie spielte die erste Flöte und war eigentlich ganz nett. "Hallo", ich setzte mich neben sie. "Glückwunsch nochmal", ich bedankte mich. "Du siehst gut aus", sagte sie irgendwann. "Danke", mir war das etwas peinlich. Mit Komplimenten konnte ich noch nie gut umgehen. "Ist da etwa jemand verliebt", sie stieß mir in die Seite und schaffte es, dass ich ganz rot anlief. Sie lachte und wechselte dann das Thema. Wir redeten noch eine Weile über die Uni.

Irgendwann bemerkte ich, wie sie mich erneut anstarrte und verwirrt sah ich sie an.
"Hab ich was im-", sie lachte und schüttelte den Kopf. "Nein, aber mir ist gerade aufgefallen, dass du voll Ähnlichkeit mit einem Freund von meinem älteren Bruder hast", das kam unerwartet.

"Oh, wie heißt er denn? Vielleicht kenne ich ihn ja." 

"Denke ich eher nicht. Er kommt aus Australien oder zumindest wohnt er da. Er ist gerade hier um meinen Bruder zu besuchen. Sie haben sich mal in Sydney kennengelernt. Mein Bruder hat nämlich mal ein Selbstfindugsjahr dort gemacht. Aber wie heißt der nochmal. Ich konnte Emir Namen noch nie gut merken. Irgendwas mit A... Adam... Andrew... Nein, dass war es auch nicht."

Plötzlich bekam ich eine Gänsehaut und ein dumpfes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. Ich wusste ganz genau, wen sie meinte. 

"Alec?"

Brendas Augen wurden groß: "Ja genau! Kennst du ihn etwa?"

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Kapitel 40!

und Alec ist wieder da.... 

wie gefällt euch das Kapitel? 

Kommentare oder Votes würden mich immer sehr freuen!

New life, Australia // 5SOSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt