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* Luke POV *

Wir standen ungefähr drei Meter von dem Geschehen entfernt. 

Ich hatte das Gefühl, in einem Traum gefangen zu sein. 

In einen meiner Albträume. 

Ashton lag auf dem Boden, Alec über ihm.

 Und dieser schlug immer wieder zu. 


Ein Mal.

Zwei Mal.

Drei mal.

Immer und immer wieder. 


Plötzlich sackte Ashton's Kopf zur Seite und  trotzdem hörte Alec nicht auf.

Mit geballter Faust schlug er auf ihn ein. Plötzlich erwachte ich aus meiner Schockstarre: "ALEC STOP!", schrie ich so laut ich konnte. Die ersten Schaulustigen beobachteten, was vor sich ging. Keiner von ihnen half, bis drei junge Männer Alec von Ashton wegzogen. Alec schlug um sich, hatte aber keine Chance. Es gelang ihm jedoch noch, mit ganzer Kraft auf Ashton's ausgestreckten Arm und Hand zu treten. So schnell ich konnte lief ich zu meinem Freund. Er lag bewegungslos auf dem Boden, denn Kopf zur Seite gekippt, die Augen geschlossen. Blut überströmte sein ganzes Gesicht.

"ASH! Ash... Ash!", ich ließ mich noch im Laufen auf die Knie fallen und saß neben ihm. Sein gesamtes Gesicht war blutüberströmt. Wenn ich nicht wüsste, dass er diese Gestalt da vor mir war, hätte ich es nicht geglaubt.
"Mike ruf einen Krankenwagen", flüsterte ich Michael zu. Er, Calum und einige Passanten knieten neben mir und wir sahen uns verzweifelt an. Eine ältere Dame zückte ihr Handy und alarmierte einen Krankenwagen. 

"Hey Man, hörst du uns?", ich griff unter sein Kinn und drehte seinen Kopf in unsere Richtung. Er regte sich immer noch nicht.
"Wir müssen ihn anders hinlegen", meinte eine der Frauen die sich zu uns gekniet hatten. Mit gekonntem Griff verlagerte sie Ashton und sah uns anschließend traurig an.
"Wir können doch nicht einfach hier warten und nichts machen", murmelte Calum verzweifelt. "Doch, genau das müssen wir jetzt tun", sagte die Frau, die regelmäßig nach Ashton's Puls fühlte.

Zum Glück ertönten ein paar Minuten später die Sirenen eines Kranken- und die eines Polizeiwagens. Die nächsten Minuten erlebte ich wie in Trance. 
Sicherlich fünf Ärzte stürmten aus dem Wagen und befahlen uns beiseite zu gehen. Taumelnd standen wir daneben und sahen, wie die Leute Ashton auf eine Trage hoben und ihn in das Wageninnere brachten. Währenddessen wurden Cal, Michael und mir viele Fragen von unterschiedlichen Polizeibeamten gestellt. Was geschehen war? Wie es zu dieser Schlägerei kam? Ich hörte nicht zu. 

"Sind sie seine Angehörigen?", eine junge Polizistin stand vor uns. "Seine", Michael räusperte sich, um seine Stimme zurückzugewinnen. "Seine Freunde". Die junge Frau nickte: "Gibt es irgendwelche Verwendeten, die wir informieren können?" Calum schüttelte den Kopf. "Wir sind nur für eine kurze Zeit hier. Ashton, wir, sind aus Australien." Die Polizistin nickte verständnisvoll und notierte etwas auf ihrem Protokoll. Doch dann fiel mir ein, dass Calum falsch lag. 

Lizzy.




* Lizzy POV * 


Das bekannte Gebäude wieder zu sehen freute mich und auf einmal fühlte ich mich, als wäre ich endlich nach Zuhause gekommen. Mika und ich gingen in eine ewig lange Vorlesung über Komponisten der Barockzeit. Als die Lesung endlich fertig war hieß es wieder proben. 
Wir gingen in unseren kleinen Proberaum im obersten Stockwerk des Gebäudes. Der Raum besaß gerade einmal ein Klavier, einen Schrank und ein kleines Sofa.

New life, Australia // 5SOSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt