Kapitel 35

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Aus vollkommener Peinlichkeit, war eine entspannte Lachstimmung geworden. Dennoch kehrte nun ebenso die Ernsthaftigkeit in den Raum zurück. Eine Form der Anspannung brachte sie zum Glück jedoch nicht mit.
„Vielleicht wird es einfacher, wenn ich dir zeige, wie die Sachen in meinem Körper aussehen", überlegte mein professioneller Lehrer laut vor sich hin. Stumm wartete ich darauf, dass er sich selbst erklären würde, nur leider vergaß ich dabei, dass ich hier nicht mit einem meiner Freunde sprach, welche dies mittlerweile von ganz alleine taten.
„Bedeutet", hakte ich nach, als auch nach längerem Warten nichts gekommen war. „Naja, es gibt genügend Videos von unseren Auftritten. Es könnte einfacher werden, wenn du einfach meine Art ein bisschen besser nachvollziehen kann, wenn du verstehst, was ich meine."
Zustimmend nickte ich vor mich hin und folgte dem Zimmerbesitzer dann zu seinem Bett, wobei dieser sich erst noch seinen Laptop vom Schreibtisch schnappte.

„Aber wenn wir das machen, dann brauch ich jetzt was zu essen." „Du hast gerade gefrühstückt", warf ich ein. „Tzz. Gerade... Das ist jetzt schon", schnell blickte er auf sein Handy, „über neunzig Minuten her, also passt das." „Na gut. Wenn du mir sagst, wo was ist, kann ich ja was zu Knabbern holen. Dann suchst du schon einmal ein paar Videos heraus." Grinsend gab mir Jimin seine Zustimmung und erklärte mir den Weg zu seiner Beute, woraufhin ich das Zimmer verließ, um der Schatzkarte zu folgen.
„Von allem etwas", hatte Jimins Auftrag gelautet und so schnappte ich mir in der Küchezunächst einmal einen großen Teller, auf den ich die Sachen schütten konnte

„Bitte was hast du gemacht?!"

Vor Schreck hätte ich beinahe den Teller von der Arbeitsplatte gefegt. Weder hatte ich Namjoons Schrei erwartet, noch hatte ich überhaupt bemerkt, dass sich dieser in meiner Nähe aufhielt. Vorsichtig lugte ich aus der Küche heraus, was mir die Sicht auf einen offensichtlich entgeisterten Gruppenhäuptling ermöglichte, welcher mitsamt meinem Tanzlehrer im benachbarten Esszimmer hockte.
Es war nicht meine Art zu lauschen. Wenn jemand nicht wollte, dass andere von einer Sache Wind bekamen, hatte derjenige sicher einen Grund dafür. Gleichzeitig wollte ich allerdings auch nicht herübergehen und Bescheid geben, dass ich gerade da war, ohne, dass ich mir überhaupt sicher seien konnte, dass es irgendetwas wirklich wichtiges war.
Kurz überlegte ich hin und her, entschied mich dann aber doch dafür einfach schnell und leise das zu tun, weshalb ich gekommen war.

„Du kannst doch nicht einfach hinter meinem Rücken so einen Test machen!" Eigentlich hatte ich mich schon wieder dem Finden der entsprechenden Schublade zugewendet, Namjoons neuer Schrei lies meinen Kopf allerdings erneut in den Eulenmodus übergehen.
„Es tut mir Leid, aber ich wollte eben sicher gehen." Das war Hobi gewesen.
Während für einen Moment wieder einigermaßen Stille einkehrte, in welcher nur das relativ leise, sich stehts wiederholende „Aber...", des Platinblonden zu hören war, kramte ich schleunigst weiter nach den Knabbersachen und wurde zu meinem Glück auch fündig.

„Ich kann das einfach nicht glauben. Das... Das kann einfach nicht sein." „Es muss so sein. Sieh doch, es ergibt alles Sinn." Während ich dem Schwarzhaarigen beim Sprechen zuhörte, kam in mir der Gedanke auf, sie würden über die Körpertauschgeschichte sprechen. Wäre dem allerdings so, würde uns andere Namjoon später mit Sicherheit informieren, weshalb ich den Gedanken, selbst wenn er wahr war, auch wieder abhaken konnte.

„Wieso bist du dir dabei so sicher? Ja, ich hab damals den Fehler gemacht, okay. Aber deshalb... also... findest du das nicht ein bisschen weit hergeholt?" „Ich habe immer noch einen Test gemacht, Namjoon." „Stimmt ja."
So schnell es ging schüttete ich auch ein bisschen von der dritten Packung Kräcker auf den Teller, bevor ich mich der letzten Packung der von Jimin bestellten Sachen widmete. Worüber auch immer die beiden Jungs sprachen, es ging mich höchstwahrscheinlich nichts an und ich bezweifelte stark, dass sie es sonderlich toll finden würde, jetzt hier auf mich zu treffen.

SWITCHED - Gefangen in einem fremden KörperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt