„Hör auf zu weinen Kleiner." Seine warmen Hände strichen mir über die Wange, als er versuchte meine Tränen weg zu wischen. Dadurch musste ich nur noch mehr weinen. Es war mir unangenehm, denn wenn ich eins hasste, dann vor Leuten Gefühle zeigen. Selbst vor Fufu hatte ich Angst mich zu öffnen, ich wollte nicht, dass er sah wie verletzlich ich war. Doch Fufu störte das nicht. Behutsam strich er mir einige Haarstränen aus dem Gesicht und nahm vorsichtig meine Hand. Er wollte mir zeigen, dass er bei mir war und auf mich aufpasste, wenn es mir schlecht ging. Er fragte nicht was los ist und das liebte ich an ihm. Er wusste, dass es etwas schlimmes sein musste so aufgelöst wie ich war, aber er fragte nicht nach. Er lag einfach nur neben mir, hielt mich im Arm, hielt meine Hand und ab und zu, wenn eine neue Träne meine Wange hinunter kullerte wischte er sie vorsichtig weg. Mittlerweile hatte ich mich wieder beruhigt und lächelte ihn vorsichtig an. Ich wollte ihm danken, dafür dass er da war, dafür dass er mich verstand, aber ich schaffte es nicht nur ein Wort rauszubringen. „Glaubst du dir geht es besser, wenn wir an die frische Luft gehen?", riss mich seine tiefe Stimme aus meinen Gedanken. Anstatt auf meine Antwort zu warten stand er auf und zog mich mit sich. Hand in Hand standen wir nun im Zimmer. Im Augenwinkel nahm ich wahr, dass sein Blick auf mir ruhte, aber ich wollte ihn nicht anschauen. Noch immer schämte ich mich für meinen Gefühlsausbruch und auch wenn Fufu das nicht zu stören schien, wollte ich diesen Moment einfach nur hinter mir lassen. Er hatte wahrscheinlich aufgegeben, meinen Blick noch fangen zu können, weshalb er vorsichtig an meiner Hand zog, was mich dazu brachte, ihm aus dem Raum zu folgen. Leise schlichen wir die Treppen hinunter, den Blick starr auf den Boden gerichtet, um ja nicht auf eine knarrende Stufe zu treten. Wortlos waren wir uns einig, dass es besser war, wenn niemand unseren nächtlichen Ausflug bemerkte. Schweigend hatten wir die Eingangshalle erreicht, waren kurz davor die Tür in die Freiheit zu öffnen, als wir ein Geräusch vernahmen. Sofort legte sich die darauffolgende Stille wie ein Käfig um mich und ich spürte wie es mir immer schwerer fiel zu atmen. Fufus Hand drückte meine, als sich langsam eine Gestalt aus der Dunkelheit löste. Ich betete zu Gott, dass es sich bei der Person um eine, mir positiv gestimmte handelte, doch diesmal wurden meine Gebete nicht erhört. Der Stille folgte ein Lachen, ein Lachen, dass mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Normalerweise löste Lachen in einem ein Gefühl von Freude, von Glück aus, doch dieses nicht. Es hatte sich innerhalb weniger Stunden von dem Lachen eines Freundes zu dem Auslöser purer Angst entwickelt. Es löste so eine Panik in mir aus, dass ich nach Luft rang. Mein Atmen glich dem eines Tauchers, der kurz vorm Ertrinken stand, doch Fufu schien das nicht zu bemerken. Erst als sich seine Hand immer stärker um meine klammerte, fiel mir auf, dass die Beiden in ein Gespräch verwickelt waren. „...nicht gedacht, dass er sich nach gestern noch mit dir abgibt. Oder hast du ihm das etwa verheimlicht?" Fufu brauchte nicht zu antworten, denn Patex hatte an seiner Gesichtsfarbe, die plötzlich aschfahl wurde, bereits die Antwort erkannt. Sein Lachen verwandelte sich in ein überlegenes Grinsen. „Ach wenn das so ist Mexi, ich glaube Furdis möchte dir etwas beichten." Noch immer lag das boshafte Grinsen auf seinen Lippen. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich hatte weder verstanden was passiert war, noch warum Patex etwas aus Fufus Leben wusste, was er mir verschwieg. Auf einmal wurde mir alles zu viel. Ohne auf die anderen zu achten löste ich mich von Fufu und rannte zur Tür. Als ich sie öffnete, überfiel mich eine Welle der kühlen Nachtluft, die meine Gedanken schlagartig beruhigte. Ohne mich noch einmal umzudrehen ließ ich die Tür ins Schloss fallen. Mein Blick schweifte über das Gelände. Vor mir lag der Waldweg, ich hatte eine genaue Vorstellung wie dieser Weg aussah, obwohl ich mir sicher war ihn noch nie gegangen zu sein. Oder war das Teil meiner verlorenen Stunden? Auch der Fleck auf dem ich stand war mit einer seltsamen Erinnerung verknüpft, eher einem eigenartigen Gefühl, was mir jedoch einen warmen Schleier um mein Herz legte. Was war hier passiert? Ehe ich das herausfinden wollte, beschloss ich mich vorerst vor der Hütte zu entfernen, um nicht Gefahr zulaufen von Fufu oder schlimmer Patex eingeholt zu werden. Warum war mir Fufu eigentlich nicht gefolgt? Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Mit klopfenden Herzen legte ich meinen Kopf an die Tür, ich hörte die Stimmen der Beiden.
„...sag es...nicht..."
„Wahrheit...Mexi...!"
„vergiss nicht...Vergangenheit...der Kuss..."
„du...ekliger..."
„Mensch Patex...du...selbst..."
„...noch einmal und...musst du bezahlen."
Leider bestand alles was ich hörte aus zusammenhangslosen Wortfetzen. Doch eins konnte ich deutlich verstehen. Beide hatten ein Geheimnis, was scheinbar schon weiter in der Vergangenheit lag. Wenn ich ehrlich war, war mir der Inhalt dieses Geheimnisses relativ egal, doch es verletzte mich, dass Fufu mir etwas verschwieg. Soweit ich mich erinnern konnte, war das Einzige, was ich ihm nicht erzählt hatte, der Fakt, dass ich vielleicht oder vielleicht auch nicht dabei war mich in ihn zu verlieben. Und das war eine Notlüge zum Schutz unserer Freundschaft. Schweren Herzens beschloss ich, mir keine weiteren Gedanken darüber zu machen, sondern endlich das Weite zu suchen, obwohl ich mir sicher war, dass keiner der Beiden auf die Idee käme mir zu folgen. Langsam begann ich in Richtung des Waldwegs zu joggen und als ich diesen erreicht hatte beschleunigte ich mein Tempo zunehmend. Auf eine seltsame Weise ließ mich das Laufen durchatmen und es brachte mich runter. Die kühle Bergluft trug ebenso dazu bei, dass ich, als ich fünf Minuten später an dem Bergsee ankam endlich wieder einen klaren Kopf hatte. Trotz dem wir uns in den Schweizer Bergen etwa 1.500 Meter über dem Meeresspiegel befanden, war die Luft zwar kühl doch die Nacht glich einer warmen Sommernacht mit ähnlichen Temperaturen, wie Madeira im Winter hatte. Ein Blick auf den stillen See genügte und ich zog mich bis auf meine Unterhose aus. Was gab es schöneres, als nach einer extrem verwirrenden Begegnung zwischen der Person die du vielleicht liebst und der Person die dich dafür hasst, Gedächtnisverlust, nach dem man mitten in den Bergen einen Zusammenbruch hatte und einer nur knapp entgangenen Panikattacke in den kalten Bergsee zu steigen und tausend kühle Tropfen auf der Haut zu spüren. Es gab sicher einiges, was sehr viel besser war, doch in diesem Moment war der klare See alles was ich spüre wollte. Mit vorsichtigen Schritten lief ich also auf das dunkle Wasser zu und stellte fest, dass sich der Mond mit seinem mystischen Glitzern in der Wasseroberfläche spiegelte. Alles was ich wollte war auf dem Mond zu sein, weit weg von der Erde und allen Problemen und Menschen die es hier gab. Erneut füllten sich meine Augen mit Tränen, doch ich erstickte diese, als ich ruckartig mit meinem Kopf unter Wasser tauchte. Ich hatte mich noch sie so frei gefühlt wie in diesem Moment.
Es tut mir leid okay...es tut mir wirklich leid. 🍪🍪 hier schonmal Kekse für alle die weder Weinen müssen (und mich jetzt hassen ehem)
Oke Spaß beiseite ich wollte mich noch für die 2k reads bedanken...habs die letzten 2 Kapitel irgendwie vergessen haha. Aufjedenfall dankeschön an jeden der das hier liest und auch an alle die immer Kommentar schreiben, das bedeutet mir echt krass krass viel (und als dank schreib ich traurige Kapitel yay haha) Alsoo ja ich hab irgendwie nie damit gerechnet, dass den Scheiß hier so viele lesen alsoo dankeschönnn <3
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and in the end its always you...
FanfictionKein Laut war zu hören, nur das Rauschen des Windes. Weit und breit war alles was ich sah von goldenem Sonnenlicht überzogen und vor mir lag der See, der mir schon so oft Ruhe gebracht hatte. Noch immer fiel es mir schwer, all diese Dinge, die auf u...