8 - neon-gelbes Schaf

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*TW: Panikattacken*

Keuchend schlug ich meine Augen auf, bereit zu schreien, als sich eine Hand auf meinen Mund presste. Verwirrt schaute ich mich um. Das Fenster. Wir waren noch immer mitten in den Wolken gefangen. Immer noch gefangen in einer Blechkiste, aus der es keinen Ausweg gab. Die Hand löste sich von meinem Mund. Fufus besorgter Blick ruhte auf mir. „Du hast so gezittert Mexi. Ich musste dich einfach wecken...tut mir leid." Ich schaute ihn verwirrt an. Mein Traum war wunderschön gewesen, doch jetzt holte mich die Realität wieder ein. Ich war gefangen, mitten in einer riesigen Blechkiste. Wie konnte das Ding überhaupt fliegen? Mein Atem beschleunigte sich. „Alles okay Mexi? Hast du schlecht geträumt?" Ich antwortete nicht. Alles drehte sich. Wir waren gefangen. Mein Leben hing von diesem einen Menschen ab der gerade am Steuer saß und uns in 11.000 m Höhe durch die Welt flog. Ich spürte meinen Herzschlag. Er wurde immer lauter. Ich fasste mir an die Brust, aus Angst mein Herz könnte herausspringen. Die Wände. Sie kamen immer näher. Der Raum. Er wurde immer kleiner. Langsam wurde alles schwarz vor meinen Augen. Ich hatte vergessen zu Atmen. Wie atmet man? Ich schnappte nach Luft es half nichts. Panik stieg in mir hoch. Fufu schien das zu bemerken. Hilflos wedelte er vor meinem Gesicht herum. Benommen schüttelte ich den Kopf. Es half nicht. Ich würde sterben. Mein Körper war taub. Fühlt sich so sterben an? Irgendwer sollte mich davon befreien. Konnte mir denn niemand helfen? Irgendwo hinter mir hörte ich Stimmen. Ich konnte mich nicht auf sie konzentrieren. Alles verschwamm. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich spürte nichts mehr. Ich konnte nichts mehr sehen. Keine Kontrolle mehr. Nicht über meine Lunge. Nicht über mein Herz. Mein Gehirn war leer. Mein Nervensystem war abgeschalten. Panik. Irgendwas berührte mich. Ich kann nicht sagen wo oder wie oder wer. Stimmen. Weit entfernt drangen Stimme zu mir. Ich sollte atmen. Wie geht das? Jemand schüttelte mich. „MEXI!" Was? Langsam bekam ich Atemnot. Keuchen. Husten. Nichts half. Ich hatte vergessen wie man atmet. Mein Herz drohte noch immer zu explodieren. Die Panik wurde immer schlimmer. Ging es überhaupt noch schlimmer? Ich zitterte. Mein Herz rast und mein Puls war irgendwo, aber weit weg vom normalen Bereich. Es würde niemals aufhören. Ich war gefangen in dieser Panik. Sie würde niemals aufhören. ‚Konzentrier dich Mexi.' Ich versuchte es. Irgendwo in der Ferne war ein neon-gelbes Schaf. Dieses Schaf bekam meine komplette Aufmerksamkeit. Das Schaf, Mexi. Es war gelb, regelrecht leuchtend gelb. Es sah aus als würde es einem kleinen Kind gehören. In seiner Wolle war eine pinke Schleife. ‚Ganz schön grell', dachte ich. Das Schaf. Einfach nur auf das Schaf schauen. Mein Atem beruhigte sich. Ich nahm immer mehr Dinge war. Die Stimmen die ich hörte kamen von Fufu und Patex. Ich hörte noch zwei weitere, die ich nicht zuordnen konnte. Eine Hand. Ich spürte einen leichten Druck auf meinem Oberschenkel. Fufus Hand. Sie streichelte darüber, wie er es schon am Flughafen getan hatte. Ich fand in die Realität zurück. Mittlerweile hatte ich es geschafft zu atmen. Erleichtert holte ich tief Luft. Das Zittern war noch immer nicht verschwunden, aber dafür hatte sich mein Herz beruhigt. „Du musst keine Angst haben Mexi. Alles wird gut. Ich bin bei dir. Immer. Egal was passiert."

So Leute, mal ein etwas anderes und trotzdem sehr wichtiges Thema. Mexi hat ja schon öfter erwähnt, dass er Flugangst hat und das ich eh paar wichtigere Themen einbauen wollte, hat das ganz gut gepasst. Ich hoffe es hat trotz der Triggerwarnung niemanden getriggert...

and in the end its always you...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt