27 - Was ist passiert?

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„Mexi?" Von irgendwo, weit entfernt, trug der Wind Fufus Stimme zu mir. In ihr lag ein Ausdruck von Verwirrung, Sorge und Schmerz. Und gleichzeitig unglaublich viel Wut und Hass. Nicht gegen mich, nein Fufu könnte mich niemals hassen, gegen den, der mich geküsst hatte und nun schadenfroh grinsend in meine Richtung starrte. „Oh nein, bist du deinem Schatz etwa fremdgegangen?" Sein höhnisches Lachen prallte wie ein Echo immer und immer wieder durch mein Gedächtnis. Einen Moment hatte ich Angst, Fufu würde auf Timit losgehen, ihn schlagen und zu Boden drücken, doch Timit, der die flammende Wut in Fufus Augen wohl bemerkte, drehte sich einfach um und ging. „Tschüss Ladys, wir sehen uns dann später Mexi." Damit zwinkerte er mir zu und schon war er um die nächste Kurve verschwunden. „Kannst du das bitte irgendwie erklären." Erwartungsvoll schaute er mich an, doch ich konnte es selbst nicht verstehen. Was bitte war gerade passiert? Und vor allem warum? Timit, der Schwule scheinbar abstoßender fand als die Pest, war dazu bereit selbst einen Mann zu küssen, nur um unsere Beziehung auf die Probe zu stellen. Ich fand, wir sollten ihm beweisen, dass so ein lächerlicher Versuch Glück zu zerstören uns niemals auseinanderbringen würde, doch Fufu sah das anders. Kopfschüttelnd ließ er sich auf den staubigen Boden fallen. Ich kniete mich neben ihn. Mit meiner Hand berührte ich seine Schulter und strich sachte darüber, als wäre er etwas kostbares, etwas, was man unter keinen Umständen zerstören wollte. Und doch hatte es diese magische Anziehung, durch die man es einfach berühren musst. „Ich hab ihn nicht geküsst", durchbrach ich die Stille, „ich dachte er will mich umbringen, so nah wie er mir war. Und dann hat er mich geküsst, weil du da warst. Er hat mich geküsst um dir weh zu tun. Ich hab es nicht erwidert. Wirklich nicht." Noch immer starrte er wie hypnotisiert auf den Boden, noch immer bewegte er sich nicht. Ich wusste nicht ob meine Worte überhaupt den Weg in sein Unterbewusstsein fanden. „Warum sollte ich ihn küssen Fufu?" Er antwortete nicht. „Du bist der den ich liebe. Du warst es schon immer und du wirst es immer sein. Warum sollte ich mein Glück aufs Spiel setzen? Du bist alles was ich immer wollte und ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass du irgendwie genauso fühlst wie ich. Du könntest jeden haben, aber du willst mich." Zögernd schaute ich zu ihm. „Oder du wolltest", fügte ich leise hinzu. Jetzt schaute er mich an, nein, er durchbohrte mich mit seinem leeren, aber gleichzeitig ernsten Blick. „Es ist zu viel passiert Mexi." Ich verstand ihn nicht. Hatte irgendwer ihn durch einen Roboter ausgetauscht? Ich hatte ihm mein Herz ausgeschüttet, alle Gefühle, alle Gedanken, hatte ihm gestanden, dass ich ihn liebte. Er wusste wie schwer mir das fiel. Mein Fufu hätte es gewusst, wäre mitfühlend gewesen und dafür gesorgt, dass ich mich nicht wie ein elender Hund fühlte, auch wenn er keine Gefühle mehr für mich hatte. „Was ist passiert Fufu? Erklärs mir doch. Bitte." Ich konnte meine Emotionen nicht mehr zurückhalten. Der Kloß in meinem Hals ließ mich wie ein weinerliches Kind klingen, aber das alles war mir egal. „Was ist passiert?" fragte ich noch einmal mit erstickter Stimme. Anstatt mir eine Antwort zu geben stand er auf und ließ mich auf dem Waldboden zurück. Wie ein Häufchen Elend saß ich da, mitten auf dem verstaubten Waldboden, und schaute meinem besten Freund zu, wie er ohne ein weiteres Wort zu sagen um dieselbe Kurve verschwand. Was war nur passiert? Wie ein Wirbelsturm kreisten meine Gedanken durch meinen Kopf. Vielleicht hatte er mich auch einfach nie geliebt. Doch ich konnte nicht glauben, dass Fufu mich einfach so zum Spaß verletzen würde. Patex würde das und Timit, aber Fufu, mein Fufu, er würde das niemals tun, dafür war ich ihm zu wichtig. Jedenfalls hoffte ich das. Durch meinen Schleier aus verwirrten Gedanken und Selbstmitleid, drang eine entfernte Melodie zu mir. Zu spät bemerkte ich mein Handy, dass in meiner Hosentasche ein Konzert gab und in genau dem Moment aufhörte, als ich danach griff. Einen Moment machte sich in mir die Hoffnung breit, Fufu würde sich bei mir entschuldigen wollen und alles als misslungenen Spaß aufdecken. Ein Blick aufs Display und sofort wurde meine Hoffnung zunichte gemacht. Noch einmal ertönte der Klingelton und diesmal schaffte ich es schnell genug ranzugehen. „Mein Gott Mexi, endlich gehst du ran. Wir dachten du liegst tot im Wald oder so." Aufgebracht schrie Pozyh direkt in mein Ohr. „Quatsch, ich lebe." Meine trockene Antwort schien ihm nur noch mehr Sorgen zu bereiten. „Wo bis du denn?" „Tatsächlich liege ich mitten im Wald." Auf der anderen Seite herrschte Stille. „Aber nicht tot!" fügte ich schnell hinzu. „Du Pozyh, kann ich nachher bei dir schlafen? Fufu und ich..." Bevor ich weiterreden konnte, schoss er mir schon ein lautes „Ja na klar" entgegen. Erleichtert atmete ich aus. So konnte ich Fufu erstmal aus dem Weg gehen und vielleicht konnte Pozyh mir helfen eine Erklärung zu finden. Schnell beendete ich das Gespräch und raffte mir vom Boden auf, um wenige Sekunden später um dieselbe Kurve zu verschwinden, wie die beiden anderen einige Minuten zuvor.

hey uhmm habt ihr mich und meine irgendwie immer verwirrender werdende Geschichte (kommt mir das nur so vor?) vermisst?^^ idk was ich dazu jetzt sagen soll ehem...bitte hasst timit nicht (ich fühl mich irgendwie bisschen schlecht, dass ich ihn so schlecht darstelle, aber da muss er einfach durch xD)


and in the end its always you...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt