Fufu. Fast hätte ich meinen Traum vergessen. Fufu. Ich schaute in sein Gesicht und auf einmal war alles gut. Nur durch diese Augen verwandelte sich meine Panik in Glück. ‚Wenn ich heute sterbe, dann neben Fufu.' Das war kein Trost und machte die Tatsache hier fest zu sitzen kein Stück besser. Aber Fufu war bei mir, so wie er es immer war und auch immer sein würde. Langsam beruhigte ich mich wieder. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Fufu meine Hand genommen hatte. Er bemerkte meinen Blick. Schuldbewusst lächelte er. Ich kam zurück in die Realität. Leider bemerkte ich deshalb auch die Blicke die auf uns ruhten. Jessy schlief an Patex' Schulter hinter uns, dieser warf uns allerdings verwirrte Blicke zu. „Leute, seit wann seid ihr schwul?" Ertappt schaute ich auf meine Füße. Mittlerweile hatten wir auch Timits Blick auf uns gezogen. Er saß rechts neben Fufu und hatte scheinbar bis eben geschlafen. „Warum sollten sie schwul sein? Das wäre ja eklig." Er lachte. Als hätte jemand ein Messer in mich gestochen, zuckte ich zusammen. Der Schmerz breitete sich langsam über meinen ganzen Körper aus. Mir wurde wieder schwarz vor Augen, dann wurde mir schlecht. Mir war erst heiß, dann kalt, dann begann ich wieder zu zittern. Noch immer hielt ich meinen Blick fest auf dem Boden. Eine leere Kaugummipackung lag unter dem vorderen Sitz. Einatmen, Ausatmen. ‚Ganz ruhig Mexi.' Ich wusste nicht warum mich dieser Satz so getroffen hatte. Ich war nicht schwul, auch nicht bi oder pan oder sonst irgendwas. Ich war doch ganz normal. Andererseits...kein Mädchen hatte mir jemals so ein Gefühl gegeben, wie Fufu es tat. Kein Mädchen hat mich jemals auch nur ansatzweise glücklich gemacht. Ehrlich gesagt, ich hatte noch keine Person getroffen, für die ich überhaupt Gefühle haben wollte. Keine Person...außer Fufu. Okay, vielleicht war ich ein bisschen schwul. Trotz dieser Erkenntnis schwirrten mir so viele Fragen im Kopf herum. Was gab Timit das Recht über Leute, seine angeblich besten Freunde zu urteilen? Warum ist es schlimm schwul zu sein? Und wenn ich es war, ging es Fufu ähnlich...? War er auch...? Aber die wichtigste Frage von allen, die vor deren Antwort ich mich am meisten fürchtete: Hatten Fufu und ich, vorausgesetzt er fühlte etwas für mich, hatten Fufu und ich bei der ganzen Homophobie auf dieser Welt überhaupt eine reelle Chance? Zögernd schaute ich zu ihm. Auch sein Blick war auf die leere Kaugummischachtel gerichtet. Noch immer hielt er meine Hand, es kam mir sogar vor, als würde er sie noch ein bisschen fester halten. Hatten wir beschlossen die Frage einfach zu überhören? Fufu hob seinen Blick. Sein Gesicht war finster und glühte vor Wut. Ich hatte ihn noch nie so erlebt, es sah aus als würde er jeden Moment auf Timit losgehen. „Ja, ich bin schwul. Du findest das eklig, ja? Dann teilen wir uns später wohl besser keine Hütte. Soll ich dir mal was sagen? Ich finde es erbärmlich und absolut armselig, dass du es nötig hast deine ‚besten Freunde' so bloßzustellen. Sowas wie dich, das finde ich ekelhaft." Noch nie seit ich ihn kenne hatte ich mehr Respekt vor Fufu. Ich drückte seine Hand noch fester. Timit und Patex schauten sich wortlos an, sagten aber nichts mehr dazu. Mittlerweile hatten wir wohl die Aufmerksamkeit des ganzen Flugzeugs, jeder Kommentar von ihnen hätte sie als homophobe Idioten geoutet. Zufrieden lehnte sich Fufu in seinem Sitz zurück. Ich bewunderte ihn für seinen Mut, aber irgendwie hatte ich das ungute Gefühl, dass diese Ansprache noch bittere Folgen haben würde. Fufu konnte das aushalten, er war stark, viel stärker als ich. Eigentlich konnte mir, mit Fufu an meiner Seite, niemand etwas anhaben und doch hatte ich Angst vor dem was kam. Ich schaute zu Fufu. Er hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig ein und aus. Mein Blick ging weiter zu Timit, der beleidigt zu seiner, mir unbekannten Nachbarin schaute. Vermutlich ging sein Blick eher aus dem Fenster. Patex saß hinter mir und ich wollte mir nicht die Mühe mache, mich umzudrehen und nach ihm zu schauen. Er tat wahrscheinlich das gleiche wie Timit oder hatte seinen Kopf auf Jessy gelegt. Für einen Moment vergaß ich meine Angst und schaute aus dem Fenster. Die Lichter von Basel waren schon deutlich zu erkennen. Genau in diesem Moment wurden wir angewiesen unsere Gurten anzulegen und kurz darauf waren wir auch schon gelandet.
So Freunde...idk was ich dazu sagen soll...btw ist das jetzt hier nix persönliches gegen Patex und Timit...ähm...ich brauchte nur jemanden für mehr Drama eheh^^
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and in the end its always you...
FanficKein Laut war zu hören, nur das Rauschen des Windes. Weit und breit war alles was ich sah von goldenem Sonnenlicht überzogen und vor mir lag der See, der mir schon so oft Ruhe gebracht hatte. Noch immer fiel es mir schwer, all diese Dinge, die auf u...