Mitten in der Nacht wurde ich von Donnergrollen und einem konstanten Pochen im Schädel geweckt. Neben mir schlief Pozyh tief und fest. Hatte sich das Gewitter jetzt auch in die Wirklichkeit ausgelagert? Meiner Schätzung nach war es frühestens 1Uhr nachts. Nach den Ereignissen gestern war ich schon so früh eingeschlafen, dass ich jetzt hellwach war. Ich schlich also aus dem Zimmer, bemüht keinen Laut von mir zugeben. Mühelos und leise hatte ich die Eingangstür erreicht. Grade hatte ich die Tür geöffnet, da knallte mir der donnernde Regen entgegen. Hastig schlüpfte ich nach draußen und verschloss die Tür wieder. Ich lief auf den weitläufigen Parkplatz und in diesem Moment konnte ich mir kein besseres Gefühl vorstellen, als die prasselnden Tropfen auf meiner Haut zu spüren: Doch dann entdeckte ich eine Gestalt, nicht weit von mir entfernt stand sie da und schaute dem Regen beim Fallen zu. Magisch angezogen lief ich zu ihr und wie von selbst bewegten sich meine Lippen als sie sagten: „Kannst du auch nicht schlafen?" Die Person drehte sich um und schaute mir direkt in die Augen. Erschrocken zuckte ich zurück. „Es war alles etwas aufwühlend, findest du nicht? Was wäre ich denn für ein Mensch, wenn ich jetzt einfach schlafen könnte?" „Ich weiß nicht, einer für den ich gestorben bin?" Schnaubend kam er einen Schritt näher. „Tu nicht so als wäre ich das Problem, du hast Timit geküsst." „Nein, Timit hat mich geküsst. Aber das ist dir egal. Ich hab ihn weder drum gebeten, noch hab ich den Kuss erwidert. Wann checkst du endlich, dass alles was sie tun nur dazu dient uns auseinander zu bringen?" Auffordernd schaute ich ihn an. Doch er blieb stumm und starrte in den Regen. „Und uns zu verletzen", fügte ich leise hinzu, „Sie hassen und, weil wir uns...lieben. Oder weil ich dich liebe. Ich liebe dich Fufu, wann checkst du das endlich." Noch immer antwortete er nicht. Langsam kämpfte ich mit den Tränen. ‚Sag doch was', flehte ich stumm. Doch auch diese stumme Bitte traf vor eine Wand. Ich wollte nicht wieder vor ihm weinen, nicht nach all dem was gerade passierte. Ein letztes Mal versuchte ich eine Antwort zu bekommen und seinen Blick zu fangen, doch es blieb erfolglos. Fufu starrte weiterhin ins Leere. „Rede doch", meine Stimme war kaum zu hören unter dem lauten Prasseln des Regens, „Tu mir das nicht an Fufu, bitte tu mir das nicht an." Mittlerweile konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten, doch unter den Regentropfen fielen sie glücklicherweise nicht auf. Auf einmal richtete er seinen Blick auf mich. „Geh Mexi. Das mit uns ist vorbei. Für immer." Es dauerte keine Sekunde, da brach ich auf dem nassen Boden zusammen, ich weinte mit dem Regen um die Wette und Fufu? Er würdigte mich keines Blickes als er mich mitten in der nassen Kälte, weinend auf dem Boden zurückließ. Was war nur passiert?
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Stunden, Minuten, vielleicht auch nur wenige Sekunden nach dem Fufu mich im Regen hatte sitzen lassen, ließ der Regen langsam nach. Auch das Gewitter zog sich zurück und am Horizont konnte ich schon das erste wolkenlose Fleckchen Himmel entdecken. Doch auch wenn das Unwetter um mich herum nachgelassen hatte, wurde es in meinem Kopf immer schlimmer. Tausend Fragen schwirrten mir im Kopf und die Stimmen die sie fragten wurden immer lauter, lauter und beängstigender. Ich fühlte mich verloren, verloren in dieser grauen einsamen Welt. Nach Ewigkeiten hatte ich es endlich geschafft aufzustehen und mich zurück zu unserer Hütte zu schleppen, doch grade als ich vor der Tür stand, kurz davor war die Klinke zu drücken, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. ‚Was wenn ich jetzt einfach gehe?' Ich müsste nur meine Sachen packen und der Straße nachlaufen, immer weiter bis in den Horizont. Irgendwann wäre ich am Flughafen und könnte zurückfliegen, zurück nach Hause, zurück zu Simba. Gedankenlos griff ich nach der Tür, lief die Treppen nach oben, packte meinen Rucksack und lief leise wieder nach unten. Nun stand ich vor der Tür. Endlich frei. Ein letzter Blick traf unsere Hütte, dann war es beschlossen. Ich würde gehen, jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich joggte die Straße entlang bis ich weit genug von diesem Ort entfernt war. Mittlerweile hatte der Regen ganz aufgehört und die ersten Strahlen der nun aufgehenden Sonne waren hinter den Bergen zu sehen. Wieder einmal kam ich nicht drumherum, die Schönheit dieser Gegend zu betrachten. Die Baumwipfel hatten etwas Magisches, wie sie dort standen und begannen in der Morgendämmerung zu glänzen, wie der weiße Schnee auf den Bergen. Wie konnte etwas so Schönes mir so viele Probleme bereiten? Das Gleiche konnte ich über Fufu sagen, wie konnte die schönste Person auf dieser Erde mir so weh tun? Und jetzt würde ich nach Hause gehen, alleine mit meinem Hund sein und weder Familie noch Freunde haben. Ich hatte während dieser Reise nicht nur die Person verloren die ich liebte, ich hatte auch meinen besten Freund verloren. Meine Gedanken wurden von einem lauten Klingeln unterbrochen. Verwirrt schaute ich mich um, dann bemerkte ich, dass mein Handy in der Hosentasche versuchte mir den Geburtstag meiner Mutter mit zu teilen. Ich hätte ihn vergessen, wäre er nicht in meinem Kalender gespeichert. Doch diese Erinnerung sagte mir mehr als einfach nur ihren Geburtstag. Sie sagte mir, dass ich seit genau einem Jahr mit keinem meiner Familienmitglieder geredet hatte. Wäre jetzt nicht der perfekte Zeitpunkt sie anzurufen? Sehr viel schlimmer könnte mein Leben nun eh nicht mehr werden. Unsicher zitterten meine Finger, als ich die Nummer in mein Handy tippte. „Kein Anschluss unter dieser Nummer", erklärte mir die Stimme aus dem Telefon. Ich hatte mich vertippt. Es klingelte. Einmal. Zweimal. Mein Blick fiel auf die Uhr. Dreimal. 4.17Uhr. Jeder normale Mensch schlief um diese Uhrzeit. Viermal. Aber nicht meine Mutter. „Ja, Schatz? Was gibt's" Augenblicklich begann ich zu schluchzen. Ein Jahr hatte ich ihre Stimme nicht gehört und ich hatte alles erwartet, dass sie mich anschreien würde, beleidigen oder verstoßen. Aber das tat sie nicht. „Mama", schluchzte ich in den Hörer, „Happy Birthday."
Es tut mir leid Leute...hier sind Kekse 🍪🍪🍪🍪 aber ihr könnt euch freuen, ich hab endlich meine Schreibblockade überwunden, also vlt kommen jetzt wieder öfter Kapitel :)
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and in the end its always you...
FanfictionKein Laut war zu hören, nur das Rauschen des Windes. Weit und breit war alles was ich sah von goldenem Sonnenlicht überzogen und vor mir lag der See, der mir schon so oft Ruhe gebracht hatte. Noch immer fiel es mir schwer, all diese Dinge, die auf u...