13 - Freundschaft

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Erschrocken fuhr ich herum. Für einen kurzen Moment hatte ich mich der Hoffnung hingegeben, Fufu wäre mir nachgelaufen, dann würde er mich traurig am Ufer finden, von hinten umarmen und mich zu sich hochziehen. Wir würden uns tief in die Augen schauen und langsam würden wir uns näher kommen...aber nein es war nicht Fufu. Pozyh tippte mir auf die Schulter. „Hey du, ich wollte mal nach dir schauen...Fufu meinte du bist ohne Erklärung gegangen. Wir haben uns Sorgen gemacht." Sie hatten sich Sorgen gemacht. Langsam schüttelte ich den Kopf. „Mir geht's gut, mir war nur noch schlecht von der Fahrt...die Straßen waren ziemlich kurvig." Natürlich würde er mir das nie abkaufen, ich wusste ja wie ich aussah, aber einen Versuch war es wert. „Mexi pass auf, ich kenn dich schon echt lange, mittlerweile erkenne ich, wenn du lügst. Und ganz ehrlich selbst wenn nicht, so wie du aussiehst kannst du das nicht mal nem Blinden erzählen." Er schaute mich erwartungsvoll an, ich reagierte jedoch nicht. „Was ist los Mexi? Ich mach mir Sorgen um dich." Sollte ich es ihm erzählen? Wenn dann ihm. Er war der Einzige der mich nicht gleich auf dem Scheiterhaufen verbrennen würde. „Ich hatte nen echt scheiß Tag. Irgendwie läuft einfach nichts gut. Weißt du ich hab in den See geschaut und mir eine andere Welt vorgestellt, wo ich glücklich bin." Ich stockte, ich musste meine Gedanken ordnen. „Pozyh ich hab einfach das Gefühl die ganze Welt ist gegen mich." Er schaute mich verwirrt an. „Was ist mit Fufu? Und mir?", man hörte den Schmerz in seiner Stimme. Er war zu mir gekommen, hatte sich Sorgen gemacht, war bei mir. Und ich? Sagte niemand ist für mich da. „Tut mir leid", murmelte ich leise. „Ich bin für dich da Mexi, aber du musst mir sagen was los ist okay?" Ich blieb stumm. „Mexi rede." „Weißt du alles läuft so schief. Ich glaube ich bin dabei was Dummes zu machen, wahrscheinlich bin ich schon längst über den Punkt hinaus, wo ich es noch verhindern könnte. Ich glaube ich bin dabei mich zu verlieben." Pozyh schaute mich erwartungsvoll an, aber mein Monolog war beendet. Das musste fürs Erste reichen. Und er musste nur den anderen zuhören, dann konnte er es sich eh schon denken. Lieb wie Pozyh war fragte er nicht nach. Er saß einfach nur bei mir und legte seine Hand auf meine Schulter. In dem Moment wusste ich, die ganze Welt konnte gegen mich sein, aber er würde immer auf meiner Seite sein, er würde immer mein Freund sein, egal wen ich liebte, egal warum es mir schlecht ging, er wusste wann er für mich da sein musste und dann war er da, immer. Ich seufzte. Der Bergwind wirbelte das Wasser etwas auf, so dass es leichte Wellen schlug, wie wenn ein Kieselstein hineinfiel. Das Rauschen des Windes hallte in meinen Ohren, es war laut, aber nicht unangenehm. Es übertönte meine Gedanken. Es war so laut, dass ich fast die ernste, tiefe Stimme überhörte. „Hier seid ihr also."

and in the end its always you...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt