Als ich am Nächsten Morgen aufwachte war das Zelt leer.
Nachdem wir gestern weit nach Mitternacht schlafen gegangen waren, hatten wir uns nebeneinander eingekuschelt in unsere Schlafsäcke gelegt und ich hatte noch lange wach gelegen, seinem ruhigen Atem gelauscht und mich irgendwann vor Kälte immer näher an ihn gekuschelt, bis schließlich auch ich eingeschlafen war.
Jetzt war er weg.
Müde kroch ich aus meinem Schlafsack und zog mir wieder Fufus Pullover über, über Nacht war es noch kälter geworden. Den Lichtverhältnissen nach, war noch nicht einmal die Sonne aufgegangen und das bedeutete, dass ich schätzungsweise drei Stunden geschlafen hatte. Ich gähnte. Entsprechend müde war ich.
Wäre Fufu nicht auf einmal weg gewesen, hätte ich sicherlich weitergeschlafen.
Am Logischsten schien es, aus dem Zelt zu gehen und dort nach zu schauen, wo er abgeblieben war.
Draußen war es noch dämmerig, das Dämmerlicht der noch nicht aufgegangenen Morgensonne reichte nicht aus, um irgendetwas sehen zu können, nur einige schemenhafte Umrisse von Bäumen und Felsen.
Doch es war deutlich, dass keiner dieser Schatten Fufu war.
Langsam aber sicher kam die Sorge in mir auf. Und hier gab es weder Netz noch hatte ich irgendeine Orientierung. Wo auch immer Fufu war, ich hoffte er würde bald zurückkommen.
Nun saß ich da, wo wir gestern noch zusammensaßen, sah in den Nachthimmel und schließlich, wie er langsam wieder lila wurde und dann rosa, rot, orange und schließlich blau. Stundenlang saß ich einfach nur da, sah den Himmel an und wartete, darauf, dass Fufu zurückkam, dass einfach nur irgendetwas passierte. Doch nichts geschah. Der Himmel war blau, ohne eine einzige Wolke. Keine Wolken, kein Fufu.
„Wo bist du nur?", flüsterte ich leise in die Stille. Dann kullerte die erste Träne meine Wange hinunter.
Irgendwann begann ich unsere Schlafsäcke zusammen zu rollen, meinen Rucksack zu packen und schließlich fest zu stellen, dass Fufus fehlte.
Er war also weg, er war weg, weil er es wollte.
Dann fand ich ihn, den Zettel.
Es tut mir leid, Mexi.
Zuerst dachte ich, das wäre alles. Er würde einfach gehen und nichts sagen, außer, dass es ihm leid tut. Doch da war mehr, da war die Rückseite.
Ich kann nicht bei dir sein, wenn so viel zwischen uns steht. Nicht bei dir, bei mir.
Sternschnuppenwünsche sollen nicht in Erfüllung gehen, wenn man sie ausspricht, deshalb schreib ich meinen auf. Ich glaube, wenn man sich etwas von Herzen wünscht, dann reicht es nicht einfach nur fest daran zu glauben.
Dafür muss ich gehen. Alles was ich mir wünsche bist du. Und auch, wenn mein Wunsch gerade wahr wird, das reicht nicht. Ich will dich nicht jetzt, ich will dich für immer. Und damit du mein für immer bleibst, reicht es nicht einfach im hier und jetzt zu leben und zu schauen was passiert.
Ich war kein bisschen schlauer. Fufu ließ mich sitzen, um mit mir zusammen zu sein, das ergab keinen Sinn. Er hatte mich schon wieder stehen lassen, so wie er es immer tat.
Missmutig packte ich meine restlichen Sachen zusammen und lief einfach los, in irgendeine Richtung, völlig orientierungslos.
Nachdem ich stundenlang durch den Wald geirrt war, hatte ich den Weg zurück zu unserer Hütte gefunden. Anfangs waren mir die Tränen gekommen. Ich war traurig und verletzt und irgendwie enttäuscht. Jetzt, einige Stunden des Nachdenkens später, war ich einfach nur noch wüten, nicht einmal wütend, ich fühlte mich leer. Ich hatte keine Ahnung wo Fufu war, was er tat und ob er überhaupt einen Weg zurück gefunden hatte. Ich hatte noch immer keine Ahnung, was überhaupt los war.
Natürlich hatte ich versucht ihn anzurufen, wahrscheinlich dreißig Mal. Ich hatte ihm auf die Mailbox gesprochen, wenn ich nicht gerade in einem Funkloch war, doch nicht einmal hatte er abgehoben. Dann war sein Handy aus und nicht einmal mehr das Klingelzeichen ertönte.
Ich hatte den Parkplatz erreicht. Es musste gegen 15 Uhr sein, vielleicht auch später, ich konnte es nur vermuten, irgendwann war mein Akku leergegangen.
Ich stand auf den Parkplatz und sah zu dem alten Gebäude. Es war wie vor wenigen Tagen und doch war nichts mehr wie früher. In diesen wenigen Tagen hatte sich alles verändert und jetzt stand ich hier. Ganz allein.
Die schwere Eingangstür schloss sich hinter mir und ich ließ mein Gepäck in die große Halle fallen.
Langsam lief ich die Treppe hinauf, ging in mein altes Zimmer und stöpselte mein Handy ans Ladekabel. Irgendwann leuchtete der Bildschirm auf. 24 verpasste Anrufe. 4 ungelesene Nachrichten.
14:30 | Mexi? Geh ran.
14:37 | Es tut mir leid.
15:12 | Ruf mich an wenn du kannst.
15:14 | Bitte.
Immerhin lebte er noch.
15:47 zeigte die Uhrzeit auf meinem Handy an. Geistesabwesend wählte ich seine Nummer.
Es tutete einmal...zweimal...dreimal... „Hallo? Mexi? Geht's dir gut, ich hab mir solche Sorgen gemacht."
Dann hättest du mich nicht einfach stehen lassen sollen. „Ja, es geht mir...nein es geht mir nicht gut. Ich hab auf dich gewartet Fufu. Ich hab mir Sorgen gemacht, du warst einfach weg und was war das bitte für eine Erklärung?" Er schwieg. Er schwieg ziemlich lange und ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte.
„Es tut mir leid. Ich weiß, das macht es nicht wieder gut, aber ich wollte, dass wir eine Chance haben, dass wir für immer sind und nicht nur jetzt. Ich bin bei meiner Familie, Mexi. Wir versuchen das alles zu klären, ich glaube sie haben verstanden, dass sie mich nicht ändern können." Schweigen. „Sie haben verstanden, dass ich dich liebe und ich glaube sie finden es okay." Noch immer konnte ich nicht sprechen.
„Komm zu mir, Mexi. Lass uns alles wieder gut machen."
Well drama is kinda back lmao
Es ist hart zu sagen, aber so viele Kapitel wirds nicht mehr geben, mindestens 2 + Epilog kommen noch je nachdem wie detailliert ich noch schreibe vielleicht auch 3 oder 4, aber so schwer es mir fällt, ich glaub es wird Zeit ein Ende zu finden. Ach maaan es fällt mir so schwer Sachen zu beenden ich seh mich shon weinen :/
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and in the end its always you...
FanfictionKein Laut war zu hören, nur das Rauschen des Windes. Weit und breit war alles was ich sah von goldenem Sonnenlicht überzogen und vor mir lag der See, der mir schon so oft Ruhe gebracht hatte. Noch immer fiel es mir schwer, all diese Dinge, die auf u...