„Vielleicht solltest du einfach mit ihm reden..." Ich hatte die Vermutung, dass Pozyh einfach nur laut gedacht hatte, trotzdem konnte ich mir ein ironisches Lachen nicht verkneifen. „Ich sollte auf jeden Fall mit ihm reden. Dafür müsste er mir aber zuhören." Noch immer in Gedanken versunken nickte er, ihm war die Situation bewusst und auch, dass er nicht viel dazu beitragen konnte, dass sie sich irgendwie aufklärte. „Hey, hast du Lust ne Runde schwimmen zu gehen? Das tut echt gut." Irgendwann hatte ich beschlossen einfach das Thema zu wechseln und etwas zu tun, was uns beiden Spaß machte. Zum Glück stieg er sofort auf die Idee ein und ich ging auf mein Zimmer, um meine Badehose zu holen. Bevor ich die Tür öffnete, atmete ich tief ein. Was würde ich tun, wenn Fufu darin war? Ich schob meine Gedanken beiseite und drückte die Klinke nach unten. Gespannt hielt ich den Atem an, als ich meinen Blick durchs Zimmer schweifen ließ. Erleichtert atmete ich aus. Er war nicht im Zimmer. Schnell packte ich meine Sachen und verschwand wieder. Kurzerhand hatten wir uns beide umgezogen und liefen aus der Hütte, in Richtung des Bergsees. Unterwegs schwiegen wir uns an, hingen beiden unseren Gedanken nach. Ich spürte diesen Drang, ihn zu fragen wie es ihm ging, woran er dachte und was ihm Sorgen machte, aber irgendetwas in mir wollte ihn nicht bedrängen und außerdem war mein Kopf so voll von eigenen Problemen, dass ich nicht wusste, ob ich ihm überhaupt hätte helfen können. Aber ich könnte zuhören. Das brachte mich dazu, stehen zu bleiben und ihm ernst in die Augen zu schauen. „Ich weiß nicht was bei dir los ist, oder ob überhaupt irgendwas los ist...aber wenn du reden willst, ich bin da." „Ich weiß, danke." Damit setzte er seinen Weg fort. Schweigend liefen wir minutenlang durch den dunklen Wald. Die Bäume um uns leuchteten im Licht der späten nachmittags Sonne und ihre Schatten tanzten auf dem Waldboden. Ich würde so gerne hier stehen und mit Fufu tanzen, oder ihn einfach nur in den Arm nehmen. Eigentlich wollte ich einfach nur, dass er jetzt bei mir wäre und da ist. Er sollte einfach nur da sein. Mir fiel es so schwer zu ertragen, dass er mich ignorierte und mir nicht vertraute, nicht einmal zuhören wollte. Mit einem tiefen Atemzug nahm ich den Duft des Waldes in mir auf, wie jedes Mal beruhigte er meine Seele etwas und so seufzte ich zufrieden aus. Es tat gut an einem Ort zu sein, wo ich mich frei fühlte, gemeinsam mit einem Menschen bei dem ich mich frei fühlen durfte, wo ich ich selbst sein konnte. Kurz blieb ich stehen und nahm Pozyh in den Arm. Er erstarrte verdattert, ich hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen, aber dann erwiderte er meine Umarmung. „Danke Pozyh, für alles." Er lächelte mich an und anstatt zu antworten drückte er mich noch einmal fest. Dann zeigte er auf das in der Ferne liegende Glitzern. „Wer als erstes am See ist?", fragte er und ehe ich einwilligen konnte, war er schon fünf Meter vor mir. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Meine Ganze aufgestaute Wut und Energie trieb mich an und so hatte ich Pozyh schon nach wenigen Sekunden eingeholt. Er schaute mich nur verdutzt an, als ich an ihm vorbei sauste und vor Freude aufschrie. Schnell hatte ich ihn weit hinter mir gelassen und den See erreicht. Am Ufer war ich gerade dabei meinen Siegestanz zu vollführen, als Pozyh ebenfalls ankam und mich lauthals lachend in den See schmiss und kurzerhand hinterher sprang. Erschrocken schrie ich auf, auch weil das Wasser noch immer eisige Temperaturen hatte, aber irgendwie tat genau das gut. Wir schwammen einige Runden, hatten die ein oder andere Wasserschlacht und ließen uns einfach treiben. Ich spürte wie ich das erste Mal seit Stunden wieder lachte, wieder glücklich war. Und Pozyh schien es ähnlich zu gehen. Abwechselnd sprangen wir in den See und hatten einfach Spaß. Ich glaube, ich habe das erste Mal seit Beginn dieser Reise nicht an Fufu gedacht. Nach einigen Stunden, die wir im See und an dessen Ufer verbracht hatten, bemerkten wir, wie schon fast die Sonne hinter den Bergen verschwunden war. Wir zogen uns wieder unsere trockenen Klamotten an und liefen durch den Wald zurück. Wieder sprinteten wir das letzte Stück bis zu der Hütte und wieder hatte ich gewonnen. Doch Pozyh schien das nichts aus zu machen. Lachend fragte er: „Ich hab so einen Bärenhunger, holen wir uns was zu essen?" Schnell stimmte ich ihm zu und wir gingen in die Küche, um uns Brote zu schmieren. Noch immer lachend kamen wir im Zimmer an, da wurden wir auch schon von der eisigen Kälte begrüßt. Am Tisch saßen bereits Fufu und Patex, die sich schweigend anstarrten. Während Patex auf eine brutale Weise sein Brot zerschnitt, saß Fufu einfach nur da und verrührte mit starrem Blick seinen Tee. Es brauchte nicht lange, da hatten Pozyh und ich einen verwunderten Blick getauscht, unsere Teller mit Essen beladen und uns zu der abstrakten Szene gesellt. Niemand traute sich auch nur ein Geräusch zu machen und auch ich gab mir Mühe, so leise wie möglich mein Brot zu zerkauen. Doch die beiden schienen uns kaum wahrzunehmen. Sie starrten sich weiter in die Augen und ich konnte nicht genau deuten, welche Art von Starren das darstellen sollte, ob es eher etwas Feindseliges oder etwas gar Freundliches. Was auch immer es war es beunruhigte mich, auch wenn es das aufgrund der aktuellen Eiszeit die zwischen mir und Fufu herrschte nicht sollte. Noch immer schweigend saßen wir da, als plötzlich von weit weg ein Geräusch die Stille durch schnitt. Irritiert sah ich mich im Raum um, wobei ich bemerkte, dass Patex seine Lippen bewegte. Alle sahen geschockt zu mir. „Was?", nuschelte ich verwundet. „Ach nichts, Fufu und ich haben uns nur gefragt, wie du so gut damit klarkommst, dass deine Familie dich verabscheut." „Wie bitte?", ich musste husten, diese unerwartete Stichelei hatte mich völlig schutzlos getroffen. „Ach naja, ich hab vorhin dein Handy gefunden, deine Mutter hatte gerade angerufen und...", geistesabwesend griff ich in meine Hosentasche, mein Handy fehlte, „da wollte ich natürlich zurück rufen und ihr erklären, dass du gerade wichtige Zeit mit deinem Freund verbringst. Aber dann ist mir Fufu über den weggelaufen und hat mit netterweise berichtet, dass du für ihn...wie hast du es formuliert...", er taxierte Fufu mit einem überheblichen Blick, „...achja, gestorben bist, da musste ich deiner Mutter natürlich gleich die grausame Nachricht eurer Trennung verkünden und sie...nunja", er machte seltsame Gesten in der Luft, als suche er ach den richtigen Worten, „sie hat sagen wir erschrocken zusammengezuckt und den Anruf beendet um sich zu übergeben." Seinen ganzen Monolog lang beobachtete ich Fufu. Ich war wie erstarrt und trotzdem nur auf ihn fokussiert. Seine Miene war schuldbewusst, als hätte er all diese schrecklichen Sachen wirklich ausgesprochen und zugelassen, dass meine Mutter von dem vergangenen ‚Uns' erfuhr. Aus dem Augenwinkel erkannte ich Patex' zufriedenes Grinsen. Er hatte es mal wieder geschafft, dass ich mich elend fühlte. Augenblicklich wurde mir übel. Quälend langsam stand ich auf, ließ meinen Blick noch einmal über die Runde schweifen und lief dann mit der Würde die ich noch hatte nach draußen. Ich hatte mich im Griff, als ich die Eingangshalle durchquerte, auch als ich die Treppe hinaufstieg, den Flur durchlief, an all den Türen vorbei Pozyhs fand und schließlich die Klinke drückte. Doch kaum hatte ich die Zimmertür geschlossen, brach das Unwetter über mir herein. Ich weinte und schrie in mein Kissen. Ich schlug es und warf es bis immer mehr Federn auf den kalten Boden fielen. Ich öffnete das Fenster um einen kühlen Kopf zu bekommen, doch was ich auch tat, das Unwetter war in meinem Kopf und es brach über mich, mit all seinen Facetten. Und schließlich, als ich ein einziges Wrack aus Emotionen war, hatte ich mich auf mein Bett gelegt, die Augen geschlossen und war unter Tränen eingeschlafen.
Es ehm...tut mir leid...ich denke es ist wieder Zeit für Kekse oder?🍪🍪🍪 Btw fällt mir grad auf, dass es für eine Fyfu FF erschreckend lange kein Fyfu mehr gab ehem...
btw btw meine Schreibblockade besteht noch immer, das Kapitel war vorgeschrieben (Fleißbienchen an mich xD)
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and in the end its always you...
FanfictionKein Laut war zu hören, nur das Rauschen des Windes. Weit und breit war alles was ich sah von goldenem Sonnenlicht überzogen und vor mir lag der See, der mir schon so oft Ruhe gebracht hatte. Noch immer fiel es mir schwer, all diese Dinge, die auf u...