Ein Tag, nach dem sie sich nicht unbedingt sehnt, der jedoch dort ist: die Rückkehr nach Hogwarts.
Ihr ist das in diesem Augenblick jedoch egal, denn sie freut sich Megan wieder zu sehen. Jasmin ist mit ihren Eltern geflohen - vorerst jedenfalls, weiteres weiß Toula nicht, doch sie würde sie gerne besuchen, das steht fest. Sofern sie überhaupt kann, doch spätestens nach dem Krieg will Toula sie wieder sehen. Neben dem Wiedersehen ihrer Freunde kann sie es jedoch kaum erwarten Severus wieder zu sehen.
In der letzten Woche schrieben sie sich täglich einen Brief, erzählten vom Tag oder eben von anderen Gedanken, machten idiotische Witze über ihre blonden oder seine kurzen Haare, doch tauschten vor allem Buchpassagen aus. Alles in einem war die letzte Woche mehr als nur angenehm, denn neben dieser positiven Entwicklung versteht sie sich besser denn je mit Draco - er scheint langsam aber sicher zu wissen, was er will und der Abstand zur Familie tut ihm gut. So bemerkte er, dass diese nicht immer gut für ihn ist, doch Familie ihm alles bedeutet. Familie wird für ihn groß geschrieben, steht über allem - das hat er die letzte Woche bei ihr überdeutlich gespürt. "Ich kann nicht glauben, dass ich solch ein Idiot war.", brummt er, weshalb Toula leise lacht. Seine Entwicklung ist dermaßen drastisch, dass es sie vereinzelt wundert, doch das macht ihr nichts - solange er jetzt der sein kann, der er sein will, ist sie glücklich und vor allem: er ist die letzte Woche dermaßen entspannt gewesen. Fast schon im Frieden mit sich selbst.
Wenn er sich nicht so ärgern würde.
"Draco, es reicht langsam - wir befinden uns auf gefährlichem Terrain, du solltest wirklich den Mund halten.", deutet Toula vorsichtig an, während sie die Gardine zum Gang zu zieht.
"Wir sind im Hogwartsexpress.", entgegnet er irritiert, verzieht das Gesicht förmlich. "Kannst du dich daran erinnern, dass ich sagte ich wolle nicht mehr nach Hogwarts?", fügt er fragend hinzu. "In der Tat kann ich das. Wir haben fast eine Woche nicht mehr gesprochen.", entgegnet sie kopfschüttelnd. "Das war deine Schuld.", bringt er empört ein.
Sie schaut ihn erstaunt an, sichtlich empört und irgendwie mahnend.
"Okay! Es war meine Schuld, ich war dämlich und habe dir vorgeworfen mich ändern zu wollen, dabei war ich derjenige, der sich selbst ändern wollte. Wie konntest du mich so durchschauen? Selbst ich konnte es nicht."
"Ich habe oft mit dir Okklumentik und Legilimentik trainiert, habe viele Theorien an deinem magischen Zentrum getestet, Draco, und es ist so, dass ich Gefühlsregungen spüren kann, wenn ich es darauf anlege. Ich habe es dir nie gesagt, so habe ich es vorerst selbst nicht verstanden. Ich dachte eine lange Zeit, es wären Empfindungen von mir, die sich auf dich projizieren, doch irgendwann ist mir klar geworden, dass es deine Gefühlswelt ist und in dem Moment wusste ich, dass du versuchst jemand zu sein, der du nicht sein willst. Du weißt, wie oft wir uns über dieses Thema gestritten haben. Das habe ich nur getan, weil ich es wirklich besser wusste als du, denn sonst hätte ich die Freundschaft auf jeden Fall beendet.", er nickt zögerlich. "Meine Gefühle also?", hakt er bedrückt nach, weshalb sie nickend fortfährt: "Ein Zwiespalt, denn ich spürte ein Bestreben danach deine Familie stolz zu machen, doch gleichzeitig die Angst, eine Art Wut auf dich selbst, zum Teil auch auf deine Eltern. Das magische Zentrum lässt einen Fremde Emotionen um einiges stärker wahrnehmen, doch man muss sich darauf konzentrieren, sonst blendet man sie aus.", nachdenklich blickt sie aus dem Fenster.
Sie sitzen zwar allein in einer Kabine, da Megan vorhin hinaus ist und Pansy ebenfalls hinfort eilte, als Draco sie grob hinaus warf, doch das Thema ist ihr dennoch unangenehm. Sie will nicht an diesem Ort darüber reden. Nicht, wenn Dementoren um den Hogwartsexpress fliegen und sogar Todesser ihn nach Harry durchsuchen. Sie spürt sogar noch immer Todesser im Zug und dabei handelt es sich nicht um die wenigen Schüler, die ein dunkles Mal bekommen haben.
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Das Versteckspiel der Todesser (Severus Snape FF)
FanfictionDie Rettung der Welt lag nie in Harry Potters Händen, sondern einzig allein in ihren, während sie von ihrem dunklen Tränkeprofessor begleitet wird, der sich immer tiefer in ihren grünen Augen verliert, obwohl sie ihm schon längst ihr Herz geschenkt...