Ihre Augen aufschlagend benötigt sie einen ganzen Moment, um zu verstehen, an welchem Ort sie sich befindet.
Die blasse Hand mit den langen Fingern auf ihrem Bauch und der Geruch nach Kräutern um sie herum gibt ihr jedoch einen Hinweis, in welchem Bett sie liegt. Die Ereignisse des gestrigen Abends rasen sofort durch ihren Kopf, sodass sie sich abrupt aufsetzt und die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke auf ihr Gesicht fallen. Ihr ist egal, dass sie Snape aufweckt oder möglicherweise nicht, denn in diesem Moment denkt sie nur an die Zeitung und die zahlreichen Schlagzeilen, in denen ihr Gesicht zu sehen ist.
Eilig hüpft sie aus dem Bett, öffnet die Türe ins Wohnzimmer und blickt suchend durch den Raum. Auf dem Tisch liegt schon die Ausgabe, welche die Schüler zum Frühstück bekommen."Wie spät ist es?", murmelt sie leise vor sich hin, starrt weiterhin auf den Wohnzimmertisch oder besser gesagt auf die Zeitung und schafft es nicht sofort sich dazu zu ermutigen, die Ausgabe zur Hand zu nehmen.
"6 Uhr 37.", hört sie eine raue Stimme aus dem Zimmer hinter sich und sie schielt über ihre Schulter zu ihm. Überrascht weiten sich ihre Augen, als sie kein Hemd an seinem Oberkörper erkennt und flüchtig gleitet ihr Blick über seinen Körper. Die Decke verdeckt jedoch nahezu alles, denn diese liegt knapp unter seiner Brust und gibt nichts Preis. Kopfschüttelnd läuft sie auf den Tisch zu und versucht das Bild ihres halbnackten Professors aus dem Kopf zu bekommen, was ihr beim Anblick der Zeitung immerhin gelingt.
Schon auf der Titelseite stechen ihre grünen Augen heraus und blicken ihr selbst entgegen. Seufzend schließt sie die Augen, bevor sie diese wieder öffnet und zu Snape ins Schlafzimmer trottet, ohne ihren Blick von der Zeitung zu heben. Er hat sich mittlerweile aufgesetzt und beobachtet sie neugierig aus verschlafenen Augen. "Potter war nie ein Einzelkind.", liest sie den Titel vor und setzt sich auf das Bett.
Rasch zieht sie die Decke über ihre Beine und spürt, wie Snape näher zu ihr rutscht, um ebenfalls in die Zeitung sehen zu können. "Das Bild ist gelungen.", grimmig schaut sie zu ihm. "Ich sehe aus wie eine Wahnsinnige, die gleich alle in den Tod hexen wird." "Ich bin mir ziemlich sicher Sie hätten Draco fast zu Tode verhext.", wirft er belustigt ein. "Sehen Sie es so: Sie wirken wie eine starke, außergewöhnliche Hexe.", erklärt er und ringt ihr ein zaghaftes schmunzeln ab, welches jedoch kurz darauf schwindet.
"Der gestrige Abend im Malfoy Manor war nicht nur für mich überraschend, als Mister Malfoy Junior zum ersten Mal die Worte Toula Potter in den Mund nahm. Das abrupte Luftholen, die kurzfristige Stille und das gleichzeitig beginnende Murmeln über diesen Namen hallt durch meinen Kopf, als wäre ich noch immer dort.", liest sie vor und seufzt laut. Überfordert fährt sie sich durch die dunklen Haare und merkt, wie Snape ihr die Zeitung aus der Hand nimmt.
"Oh Merlin.", haucht sie und spürt Snapes Arm an ihrem ruhen. Ihre Nackenhaare stellen sich sofort auf und Gänsehaut zieht sich über ihren Körper. "Lasst mich den jungen Mister Malfoy zitieren: Die Tochter von Lily und James Potter, meine Damen und Herren. Seht sie an und erinnert euch an Harrys Gesicht. Erkennt ihr die Ähnlichkeit nicht?", liest Snape vor und schaut kurz auf.
"Ihr seht euch wirklich ähnlich."
"Natürlich sehen wir uns ähnlich.", stimmt sie spitz zu und schaut kurz zu ihm auf. Als er seinen Blick wieder auf die Zeitung richtet, folgt sie seinem Beispiel. "In dem Moment bin ich nicht die einzige gewesen, die sich Harry Potters Erscheinung in Erinnerung gerufen hat. Die grünen Augen, das dunkle Haar, das schmale Gesicht. Wenn ich ehrlich bin, erinnert mich Toula vor allem an Lily Potter, doch als ihre Tochter ist das logischerweise verständlich.
Die Erkenntnis dieser Ähnlichkeit traf mich sofort und als Toula Potter, frühere Zenon, Slytherinschülerin auf Hogwarts im Sechsten Schuljahr, dies bestätigte, fiel es allen wie Schuppen von den Augen. Doch ist die Ähnlichkeit wirklich Grund genug, um ihr Glauben zu schenken?"
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Das Versteckspiel der Todesser (Severus Snape FF)
FanficDie Rettung der Welt lag nie in Harry Potters Händen, sondern einzig allein in ihren, während sie von ihrem dunklen Tränkeprofessor begleitet wird, der sich immer tiefer in ihren grünen Augen verliert, obwohl sie ihm schon längst ihr Herz geschenkt...