Sie steht schmunzelnd vor Eileens Haus und kann durch das Fenster hindurch Eileen und Severus am Esstisch sitzen sehen. Eileen zaghaft lächelnd, viel redend, während Severus augenscheinlich ein Rollen mit den Augen unterdrückt und den Blick zu seiner Mutter meidet. Dennoch blitzt in seinen Augen ein Gefühl auf. Ein Gefühl, von dem Toula sich nicht sicher ist, ob es Freude oder Wut darstellt.
Lächelnd legt sie den Kopf schief, betrachtet die Eule, die sich an das Fenster setzt und ihren Schnabel wie auf Hogwarts an die Scheibe drückt. Severus und Eileen drehen ihre Köpfe herum und Severus springt prompt auf, öffnet das Fenster und beäugt das Tier akribisch. Er untersucht es mit seinen starken Händen, sucht sanft nach einer Antwort, einem Brief, der natürlich nicht dabei ist. Sie hört bis zum Bürgersteig, dass er resigniert, sogar enttäuscht aufatmet und den Blick langsam hebt. Nur langsam kommen seine Augen auf ihren zum Liegen und als er sie wahrnimmt, läuft er durch das Haus, öffnet die Haustüre und bleibt mehrere Meter von ihr entfernt stehen, sodass sie auf ihn zugeht und sich in seine Arme wirft.
"Danke.", wispert sie an sein Ohr, streicht mit ihren Fingern über seinen Nacken und durch seine Haare, drückt sich noch stärker an ihn und inhaliert seinen Duft nach Kräutern, während er sie fest an sich drückt und die Augen schließt.
"Du bist hier.", murmelt er beruhigt. "Natürlich bin ich das, ich habe deine Eule mitgenommen.", sagt sie, stützt ihre Hände auf seine Schultern und schiebt sich von ihm zurück. "Es ist nicht meine Eule.", sagt er mit rauer Stimme, legt seine Hand an ihre Wange, sodass sie ihren Kopf in diese hineinlehnt und ihn lächelnd anblickt. "Die deiner Mutter?", er nickt funkelnd.
"Kommt rein, es ist dunkel draußen.", ruft Eileen plötzlich durch das Fenster und Severus nickt beiläufig. Er drückt Toula noch einen Kuss auf die Stirn und zieht sie mit sich, doch sie bleibt stehen.
"Eins noch.", bittet sie leise und fragend schaut er sie an. "Ich komme liebend gerne mit dir hinein, gar keine Frage...", beginnt sie hadernd. "Aber du willst nicht bleiben?", hakt er mit hochgezogener Augenbraue fest. "Das Haus ist sehr hellhörig und zufälligerweise habe ich ein Haus für mich... allein.", erklärt sie und grinst breit. "Du willst, dass ich mit zu dir gehe?", verblüfft schaut er sie an.
"Und ob ich das will."
Leise räuspert er sich. "Ok... jetzt komm hinein.", befiehlt er sanft und zieht sie an der Hand hinter sich her. "Guten Abend, Miss Prince.", schmunzelt Toula ehrlich und blickt in zwei braune Augen, die noch um einiges heller wirken, als die von Severus. "Miss Prince?", wiederholt Severus, löst seine Hand aus Toulas und legt sie ihr an den Rücken. Sanft streicht er darüber, tanzt mit seinen Fingerspitzen über ihren Nacken, bis er seine Hand ruhend an ihre Schulter legt. "Nenn mich Eileen und wenn wir schon dabei sind, dann duze mich auch.", sagt seine Mutter freundlich und ignoriert Severus Worte, nachdem sie die beiden genauer beobachtet hat.
Langsam steht sie auf.
"Wir haben schon gegessen, doch ich habe etwas Dessert übrig."
"Das ist lieb, aber ich verzichte heute, danke."
"Mutter...", beginnt Severus, doch Eileen unterbricht sofort. "Ich weiß, geht nur, doch ich möchte ihr noch alles gute nachträglich wünschen! Ich hoffe du hast deinen Geburtstag dennoch genossen.", sagt seine Mutter freundlich und streckt ihre Hand aus. Zügig ergreift Toula diese und unterdrückt einen leicht gequälten Gesichtsausdruck, als sie an den gestrigen, als auch den heutigen Tag zurück denkt. Es waren keine schlechten Tage, gar keine Frage, doch sie waren gezeichnet durch Sorge und Unsicherheit. Sogar absolute Verwunderung und Verblüffung hat sich eingeschlichen, nachdem sie einen Muggel möglicherweise zum Zauberer gemacht hat.
Ob sie dem genauer auf den Grund gehen sollte? Möglicherweise hält ihre Manipulation nicht lange, wie auch die manipulierten Erinnerungen... dann braucht sie sich keine Sorgen machen. Bisher waren Manipulationen nie langfristig.
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Das Versteckspiel der Todesser (Severus Snape FF)
FanficDie Rettung der Welt lag nie in Harry Potters Händen, sondern einzig allein in ihren, während sie von ihrem dunklen Tränkeprofessor begleitet wird, der sich immer tiefer in ihren grünen Augen verliert, obwohl sie ihm schon längst ihr Herz geschenkt...