Die Weihnachtsfeiertage verbringt Severus entgegen Toulas Erwartungen bei ihr - zusammen mit Draco, der jedoch am gestrigen Tag für die nächste Woche abgereist ist. Toula hat lange überlegt, ob sie mit ihm soll und entscheidet sich schlussendlich dagegen, denn Weihnachten oder sonstige Partys sind im Manor nicht geplant und sie will nicht unnötig in einem explodierenden Käfig hausen.
Lucius kämpft sowieso darum in seinem Ansehen zu steigen und hatte dementsprechend keine Zeit eine Silvesterparty und ein elegantes Besäufnis mit dem teuersten Whisky oder den größten Zigarren zu planen, doch er will Draco sehen und dafür sorgen, dass sie als Familie auf der richtigen Schiene fahren und dafür fordert Draco genau eine Sache von ihr: sie soll ihn für diese Zeit manipulieren, denn er glaubt nicht seinem Vater seine Treue vorspielen zu können und so ist er für diese Woche der Junge, der Voldemort stolz machen will. Unwissend über Toulas genauere Identität, unwissend, dass er eigentlich für Harry kämpft.
Seufzend lässt sie sich auf die Couch fallen, starrt an die Decke. Dieser Tag ist unspektakulär und langweilig. Eigentlich wartet sie jeden Tag nur darauf, dass ihre Welt aus den Fugen fällt oder das Severus nach einem Treffen mit Voldemort nicht lebendig zurückkehrt oder sonst etwas geschieht. Alles um sie herum wirkt so verräterisch still, selbst Yaxley ist irgendwie untergetaucht und kommt ihr nicht mehr in die Quere, doch sie weiß instinktiv, dass er es wird. Er wird sie nicht entkommen lassen, spätestens dann nicht, wenn er seine eigentliche Theorie bestätigt sieht, die sie bisher mühevoll und unter einigen Opfern widerlegt hat. Er wird durchdrehen, wenn er erfährt, dass er eigentlich Recht hatte.
Wieder seufzt sie auf und schließt erschöpft ihre Augen. Zumindest eines ist positiv: Voldemort ruft sie nicht und braucht sie noch nicht, um Harry Potter zu locken und für andere Aufgaben teilt er sie nicht ein, weil ihr nichts geschehen darf. Ironisch, dass gerade er die Auserwählte benötigt, um den nicht Auserwählten zu locken. Alles nur, um den Horcrux zu zerstören, den Voldemort selbst erschuf.
Bei dem Gedanken erschaudert sie.
Sie denkt an die Erinnerung, an die wenigen Gefühle, die sie versuchte auszumachen, doch die Szenen waren damals viel interessanter als die Gefühle, die Voldemort durchzogen. Ohnehin waren es hauptsächlich Frust, Wut und wahrscheinlich blanker Hass, vielleicht noch Verwunderung.
"In London findet an Silvester ein Ball statt.", ertönt plötzlich Severus Stimme, der augenscheinlich aus Hogwarts zurückgekehrt ist. "Soll das eine Einladung sein?", hakt sie erfreut nach.
"Hast du Lust?"
"Lass mich überlegen: mich einen Tag lang zu fühlen, als wäre ich eine Prinzessin? Als würde ich nicht um mein und dein Leben bangen?", entgegnet sie kritisch, vernimmt sein tiefes, leises Lachen, in dem dennoch ein Anflug von Angst mitschwingt. "Ich würde gerne mit dir auf einen Ball gehen, Severus.", antwortet sie ernst, richtet sich auf dem großen Sessel auf und schaut in seine dunklen Augen. Mit gehobenen Mundwinkeln läuft er auf sie zu, lässt sich neben sie sinken, zieht sie auf seinen Schoß und nimmt ihre Hand. "Du mit blondem Haar und ich mit kurzem.", erklärt er und augenrollend schaut sie auf ihre verschränkten Hände. "Reicht es nicht, wenn ich branhaarig bin?", fragt sie jammernd. "Es ist ein Maskenball... also gut, es wird reichen."
"Ein Maskenball?", wiederholt sie freudestrahlend und er nickt. "Oh, ich wollte schon immer auf einen Maskenball.", erklärt sie verträumt. "Dann sollten wir uns morgen in die Stadt begeben und dir ein Kleid kaufen, ebenso wie mir einen Anzug, denn das ist eine Muggelveranstaltung, wie du dir sicher denken kannst.", erklärt er ernst. "Ich freue mich schon darauf.", gibt sie zu, lächelt ihn an. "Ich mich... auch.", erwidert er ernst und überrascht hebt sie ihre Augenbraue. "Achja?", hakt sie kritisch nach, legt den Kopf leicht schief und erdolcht ihn mit ihren grünen Augen förmlich. "Ja, denn in einem Raum voller Menschen sehe ich dennoch nur dich, als wären wir allein.", antwortet er aufrichtig, sodass sie ihn verträumt ansieht. Ihr Herz setzt einen Schlag aus, nur um danach zwei Takte schneller weiter zu schlagen. "Außerdem will ich diese Chance nutzen an einem Silvesterabend nicht Raketen zu ballern, sondern dich.", setzt er plump nach, grinst sie süffisant an.
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Das Versteckspiel der Todesser (Severus Snape FF)
ФанфикDie Rettung der Welt lag nie in Harry Potters Händen, sondern einzig allein in ihren, während sie von ihrem dunklen Tränkeprofessor begleitet wird, der sich immer tiefer in ihren grünen Augen verliert, obwohl sie ihm schon längst ihr Herz geschenkt...