Das Versteckspiel der Todesser (Severus Snape FF)

23 Prophezeiungen

"Wie zur Hölle kamst du bitte die Stufen zum Mädchentrakt herauf?", fragt sie seufzend und Draco zuckt unschuldig mit den Schultern. "Wer weiß das schon. Megan hat mir gesagt, dass du aufgebracht aussahst. Ich wollte gerade selbst los, weil ich verschlafen habe, aber du hast Priorität. Was ist los?", fragt er vorsichtig und läuft auf ihr Bett zu, um den Vorhang zur Seite zu schieben und sie anzusehen. "Ich kann darüber nicht mit dir reden, Draco.", murmelt sie müde vor sich her und schaut an die Decke ihres Bettes. Sie spürt seine Hand an ihrem Knöchel, als er ihre Beine zur Seite schiebt und sich auf das Bett setzt. "Also geht es um Snape?", sie nickt langsam.

"Ich mag ihn so sehr, dass es weh tut.", meint sie und schließt gequält die Augen. "Doch ihm ist das absolut egal, also ich meine... das interessiert ihn einfach nicht. Ich Sorge mich um ihn und er trampelt auf meiner Besorgnis herum wie auf einer Fußmatte.", erklärt sie ihm. "Er hält sich für keinen besonders guten Mann, Toula, das ist dir sicher bewusst oder?", sie nickt. "Warum weißt du das von ihm?", hakt sie nach und hebt ihren Kopf leicht an, um in seine grauen Augen sehen zu können. "Er redet zwar kaum mit uns, doch er ist noch immer mein Onkel. Man sieht es ihm an. Er hasst sich selbst, warum auch immer.", zuckt Draco mit den Schultern und sie lässt ihren Kopf müde in das Kissen zurück fallen.

Das war keine besonders hilfreiche Information für sie.

"Ja.", murmelt Toula traurig. Er soll sich nicht hassen. Er ist nicht so schlimm, wie er denkt. "Ich glaube er denkt, dass er niemanden verdient.", meint Draco. Das ergibt Sinn. Erst Recht würde er nicht SIE wollen. Die Tochter seiner großen Liebe, während ihre Mutter durch seine Fehler gestorben ist. "Ja, ich kann das verstehen. Zum großen Teil.", meint sie leise und Draco legt seine Hand auf ihr Schienbein. "Machst du heute trotzdem krank?", fragt er und leise seufzt sie. "Ich weiß nicht. Ich werde mir auf jeden Fall einen Trank von Poppy holen. Mein Kopf brummt gewaltig und mein Körper schmerzt vom schlafen in einem hässlichen, alten, harten Holzstuhl."

"Sprichst du wirklich vom Holzstuhl?", fragt Draco interessiert und lacht laut. "Ich wünschte nicht.", gesteht sie grummelnd und springt langsam aus dem Bett heraus. Sie zaubert sich in einem Satz sauber und wischt sich nochmal müde über das Gesicht. "Es wäre einfacher, wenn ich Snape nicht mögen würde, wobei das auch wieder falsch ist, denn eigentlich kann es mit ihm wahnsinnig einfach sein, aber er sträubt sich und ich mich irgendwie auch, aber irgendwie auch nicht.", erzählt sie und bleibt vor der Türe zum Flur stehen.

"Das ist nur verständlich. Ihr seid Schülerin und Professor. Du bist siebzehn und er ist, was? Vierzig?", fragt er. "Siebenunddreißig.", antwortet sie geknickt. "Zwanzig Jahre sind nichts, was man mal eben hinnimmt. Erst Recht nicht bei einer Minderjährigen oder besser gesagt seiner Schülerin, seiner Schutzbefohlenen.", erklärt er ernst. "Seit wann achtest du so auf Regeln?", fragt sie schmunzelnd und bindet sich die Haare kurzerhand zu einem unordentlichen Dutt. "Toula, das... ich meine er riskiert seinen Job und du deine Zukunft und dann kommt da noch das Todesserdrama zu. Wenn ihr beiden zueinander findet und ich glaube noch immer, dass ihr das irgendwann werdet, dann ist das seinerseits gut überlegt und vielleicht wird das erst Ende nächsten Jahres sein, wenn du mit allem fertig bist. Vielleicht auch nächstes Schuljahr. Vielleicht erst in fünf Jahren. Eure Beziehung ist einfach... umfangreich.", redet er weiter und streicht sich durch die kurzen Haare. "Merlin? Seit wann denkst du so viel nach?", fragt sie geschockt. Diese Art kennt sie von Draco nicht. "Seit dem du dein rationales Denken an die Liebe verloren hast.", wirft er böse schmunzelnd ein. "Hm.", brummt sie leise und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Türe. Sie bedenkt Draco eines langen Blickes. Er wirkt mit seinen Gefühlen in sich zurückgezogen, seitdem sie sich wieder vertragen haben, doch sie hat gesagt, sie gibt ihm Zeit. Dementsprechend wartet sie. "Wir haben Unterricht.", sagt er dann, vergräbt seine Hände in der Hosentasche und schaut Toula fragend an.