Kapitel 32 – Gemeinsam blind
Den ganzen Tag hatten sie damit verbracht, Maschinenteile in Georges Scherzartikelgeschäft zu transportieren. Die Sonne ging langsam unter, als sie zu viert, verschwitzt und ermüdet, in dem bunten Laden standen und ihr getanes Werk begutachteten.
„Stellt euch mal vor, wie viel früher wir fertig gewesen wären, wenn Viktor sich nicht mit seinem Lover aus dem Staub gemacht hätte?", scherzte George träge.
„Ich würde jetzt lachen", erklärte Bill. „Wäre ich nicht so abgekämpft. Lasst uns für heute endlich Feierabend machen."
„Oh ja! Endlich!" Augenblicklich hatte George seine Hände in die Taschen geschoben und war auf dem Weg nach draußen. Bill folgte ihm. Lucius schritt den Beiden hinterher, doch er stand still, als Hermine an Ort und Stelle verharrte und sich wohl nicht recht entscheiden konnte.
„Ich sag es euch! Viktor und dieser – wie hieß er noch mal? Thomas? – die hatten doch was miteinander. Hast du gesehen, wie sie die Köpfe zusammengesteckt haben? Ständig hingen sie aufeinander", schwafelte George. Sein Bruder nickte gedankenverloren. „Und sie sind ja auch einfach verschwunden! Hermine? Kommt ihr?"
Hermine blickte sich suchend um. „Sagt mal, wer von euch hat die Bedienungsanleitung?"
Verwirrung und Achselzucken.
„Niemand?"
George schlug mit der Hand auf den Tresen. „Verdammt! Krums Kumpel hatte sie zuletzt gehabt. Er hat sie uns geklaut."
„Wir werden die Maschine auch ohne diese Anleitung aufgebaut bekommen", warf Lucius ein und fügte, als er in die entmutigten Gesichter blickte, ein „Oder?" an.
„Ich bin mir da nicht so sicher." Hermine ließ den Kopf hängen. „Das wird eine Heidenarbeit werden. Es ist Muggeltechnik! Wer von euch kennt sich schon damit aus?" Es war ein Vorwurf. George und Bill hatten nicht den Anstand, schuldig wegzublicken und Lucius wusste nicht, wie es um ihn geschah. Hermine stieß einen Seufzer aus. „Das wird alles an mir hängenbleiben! Ich werde all diese Teile in Einzelarbeit zusammensetzen müssen! Allein!"
„Hey, Hermine!" George ging auf sie zu und nahm sie kurz in den Arm. „Mach dir doch jetzt keinen Kopf. Wer weiß, was noch passiert? Vielleicht finden wir noch jemanden Kompetenteren als dich." Er kniff ihr in die Wange. „Ich mein ja nur, vielleicht kommt Krum mit der Anleitung zurück. Was will der nur mit Papier? Dieser Kumpel von ihm, Thomas, Tomasz, der war ein wenig verschroben, aber er wirkte auch wie ein fleißiges Bienchen."
„Beide haben Muggelkleidung getragen", warf Lucius ein.
„Ja, natürlich!" Eine einzelne Träne rann über Hermines Wangen. „Sie haben Muggelkleidung getragen, dann müssen sie gute Mechaniker sein, Lucius!" Sie wischte sich übers Gesicht und schniefte. Die Brüder tauschten erstaunte Blicke aus. Heimlich schmollte Lucius, während er so tat, als hätte es ihn nicht getroffen. Ein wenig zitternd richtete sie ihre zerknitterte Bluse. „Wir haben keine andere Möglichkeit. Lasst uns bis morgen früh warten und wenn Viktor bis dahin nicht aufgetaucht ist, dann suchen wir ihn." Emsig begann sie zwischen den eingelagerten Maschinenteilen herumzuschwirren.
„Hermine?", fragte Bill mit einem großen Fragezeichen. „Was machst du da?"
„Ich will die einzelnen Teile sortieren. Das Metall ist ein wenig andersfarbig, wahrscheinlich eine andere Legierung. Danach können wir bestimmen, welches Einzelteil zu welcher Einheit gehört. Diese Arbeit werden wir sowieso machen müssen, auch mit der Montageanleitung. Da mache ich das besser jetzt."
DU LIEST GERADE
Moral und Wahnsinn - In der Gegenwart meiner Feinde
FanfictionMitten in der Schlacht von Hogwarts verschwindet Voldemort und er erwacht, seiner Magie beraubt, in Muggellondon. Zur selben Zeit lernt Draco unfreiwillig eine geheime Organisation von innen kennen. Hermine nimmt schnell die Suche nach Antworten auf...