Kapitel 39 – Spiel mit dem Feuer
„Harry, kannst du mir die Butter reichen?" Sie bekam, was sie wollte, und begann, ihre
Scheibe Toast zu schmieren. „Sag mal, wo ist eigentlich Ginny?" Gestern hatte sie Harry nicht einmal für einen Augenblick ohne seine Freundin gesehen. Sie haben zusammengehangen, als hätte man sie aneinandergekettet. Umso verwunderter war Hermine, ihn heute allein anzutreffen.
„Sie schläft noch."
„Ach, natürlich ..." Hermine lachte. „Nicht jeder steht so früh auf wie wir."
Ron brummte etwas Unverständliches. Sie war erstaunt, dass er sich überhaupt äußerte. Er war immer noch außergewöhnlich wortkarg, was ihm überhaupt nicht ähnlich sah. Meist hing er seinen Gedanken nach und begann zu murren, wenn sie ihn ansprach. Manchmal fürchtete sie, er sei wieder in einen apathischen Zustand verfallen. „Was hast du gesagt?"
„Dass ich auch gern noch länger geschlafen hätte."
„Ich habe dich nicht gezwungen, mit mir aufzustehen."
„Aber du warst so laut gewesen, dass ich wach geworden bin. Dann muss ich aufstehen, nicht?"
Hermine sah ihn verwirrt an. „Musst du nicht, du hättest dich auch umdrehen können. Außerdem war ich extra leise gewesen."
Brummend wandte sich Ron seinem Essen zu. Sie sah auf seinen Teller und stellte fest, dass er kaum etwas angerührt hatte. „Hast du keinen Hunger? Du musst was essen, Ron, um wieder zu Kräften zu kommen."
„Du bist nicht meine Mutter!"
Beleidigt legte sie ihren Toast auf den Teller und schob ihn von sich. „Du musst doch nicht gleich aus der Haut fahren ...", versuchte sie, die Wogen zu glätten. Er hatte Traumatisches erlebt, da wollte sie nachsichtig sein. Sich konnte aber nicht aus ihrer Haut und bemerkte mit Schrecken, wie vorwurfsvoll es klang.
Ron verschränkte die Arme. Dass er nicht aufstand und ging, stimmte Hermine positiv, dass er nur einen kleinen Aussetzer gehabt hatte. Auf ihrer Suche nach einem unverfänglichen Gesprächsthema streiften ihre Augen Lucius' Gestalt. Er war gerade in die Große Halle hereingestiefelt (eindeutig kein Morgenmensch) und als er an ihr vorbeilief, nickte er ihr zum Gruß zu.
„Lucius!", rief sie ihm hinterher. „Willst du mit uns frühstücken?" Neben ihr tauschten Harry und Ron entsetzte Blicke aus.
„Ich habe zu tun." Er drehte sich nicht einmal um.
„Wo willst du denn hin?", fragte sie argwöhnisch, als er anhielt und sich etwas auf die Hand nahm. Er war nicht gekommen, um ausgiebig zu frühstücken. Wenn er bei ihrer Frage die Augen verdrehte, konnte er es gut verbergen, anders als ihre Freunde.
„Ich ...", Lucius legte sich seine Worte zurecht. „Ich werde nach Narzissa suchen gehen. Sie hat auf den Brief nicht geantwortet, obwohl ich gebeten habe, wenigstens eine Lesebestätigung zu senden."
„Das solltest du noch einmal überdenken!", warf Hermine ein, doch Lucius war schon wieder im Begriff zu gehen. Ungeduldig sprang sie auf, um ihn zu begleiten. Wenn sie ihn schon nicht gänzlich davon abhalten konnte, wollte sie wenigstens sicherstellen, dass ihm nichts passiert. Bis zur Appariergrenze konnte sie noch auf ihn einreden. Ron wollte ihr nicht zuhören, jedes Wort von ihr machte ihn noch passiv-aggressiver. Ein bisschen Abstand würde ihnen vielleicht ganz gut tun.
„Wo willst du denn jetzt hin?" Ron stand ebenfalls auf.
Sein plötzliches Interesse ließen Hermine und Lucius in ihren Bewegungen innehalten.
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Moral und Wahnsinn - In der Gegenwart meiner Feinde
FanfictionMitten in der Schlacht von Hogwarts verschwindet Voldemort und er erwacht, seiner Magie beraubt, in Muggellondon. Zur selben Zeit lernt Draco unfreiwillig eine geheime Organisation von innen kennen. Hermine nimmt schnell die Suche nach Antworten auf...