»Neeeeeeeeein!«

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   »Was ist es dann?«, fragte ich verwirrt. 
   »Elin, ich kann es nicht sagen, aber ich würde es gerne, ich...« Luke sah verzweifelt zu mir. 
   »Luke, du kannst mir alles sagen«, versuchte ich es nochmal. Er antwortete nicht sondern ging einen Schritt auf mich zu, sodass er direkt vor mir stand.
Dann näherten sich seine Lippen meinen und ich spürte schon seinen heißen Atmen auf meinen Lippen den er stoßartig ausstieß. Es waren nur noch Millimeter die unsere Lippen voneinander trennten. Konnte ich das? Konnte ich ihn küssen? Nochmal?
Ich mein, das letzte mal war es ja nur ein Versehen!

   Doch ich hatte nicht mal Zeit diesen Gedanken zu beantworten, denn kurz bevor er mich küssen konnte, ertönte eine mir sehr, sehr, sehr bekannte Stimme hinter uns und ich fuhr herum. 
   »Hey! Finger weg von ihr, Luke!«, rief Kyrill wütend und packte mich am Arm und zerrte mich weg. 
   »Ey! Was soll das?«, knurrte ich ihn an. 
   »Ich glaube wir müssen uns mal unterhalten, Elin!«, knurrte er zurück und zog mich etwas weiter weg von Luke, sodass er uns nicht hören konnte. 
   »Was soll das?«, brüllte ich ihn dann an und musste mich stark zusammen reißen mich nicht augenblicklich in einen Werwolf zu verwandeln. 
   »Was das soll?«Er hielt mich immer noch an meinem Handgelenk fest und zerquetschte es fast.

   »Du hättest Luke fast geküsst!«
   »Na und? Du küsst doch auch jedes Mädchen was dir über den Weg läuft, außer mir natürlich!«
   »Das ist meine Sache. Aber ich als dein Mate verbiete dir jemand anderen zu küssen!« 
Bei seinen Worten stiegen mir Tränen in die Augen.
   »Du darfst deinen Spaß haben und ich nicht, oder was? Du kannst mir übrigens nichts verbieten oder befehlen! Denn du akzeptierst mich ja nicht, also selber Pech wenn ich mir jemand anderen suche, denn er liebt mich im Gegensatz zu dir!«, platzte es aus mir vor Wut heraus. 
   »Du ...«, wollte er gerade anfangen, doch ich schnitt ihm das Wort ab. 
   »Du wolltest das ich dich in Ruhe lasse, also Lass. Mich. Auch. In. Ruhe!«, knurrte ich noch einmal böse und riss mich los. Nun rollten mir Tränen über die Wangen.
Ehe er noch was sagen konnte holte ich aus und klatschte ihm eine. Die hatte er sowas von verdient!
»Die ist für alles was du mir ständig antust!«, knurrte ich als er mich verdattert ansah.

Dann rannte ich weinend los in Richtung Parkplatz, Kyrill ließ ich einfach stehen. Ich konnte noch hören wie Luke Kyrill beschimpfte, dann stolperte ich in meiner Eile und viel hin, augenblicklich wurde alles um mich herum schwarz und ich fiel immer tiefer und tiefer.
Kein Boden war in Sicht.

   »Elin? Elin! Hörst du mich?«, drang Lukes Stimme in meine Ohren und ich öffnete langsam die Augen und kam wieder zu Bewusstsein, erst sah ich Luke verschwommen, doch dann wurde es wieder klar und ich sah ihn über mir knien.  
   »Ja, geht schon. Mein Kopf tut nur ein bisschen weh«, erklärte ich benommen während ich mich aufrappelte. 
   »Komm, ich bring dich nach Hause«, sagte Luke ohne auf eine Antwort zu warten und wir gingen zu seinem Motorrad. 
Kyrill konnte ich nirgends entdecken.

   Zehn Minuten später stand ich auch schon vor meiner Haustür und verabschiedete mich von Luke. 
   »Kannst du mich später bitte anrufen!«, bat er mich und ich nickte. 
   Dann ging ich ins Haus und wusch mir erstmal das Gesicht bevor ich mir Essen machte. 
   Nach dem ich gegessen hatte, beschloss ich jetzt schon Luke anzurufen, er nahm auch schon nach dem ersten klingeln ab. 
Das Gespräch:

Luke: Hallo!
Ich: Hi
Luke: Elin, also wegen vorhin wollte ich nur sagen ...
Ich: Luke, du musst das nicht erklären
Luke: Doch das muss ich. Also ich wollte dich vorhin küssen, weil ich mir nicht getraut habe dir zu sagen wie gern ich dich habe. Als erstes habe ich nur gedacht das wir einfach nur gute Freunde währen, aber dann habe ich da mehr gefühlt. Vor allem dann nach unserem Kuss am See. Denn, ich habe mich in dich verliebt.
Ich: Luke ich ...
Luke: Was Elin? Was? Magst du mich nur als Freund? Du kannst die Wahrheit sagen. Bitte.
Ich: Das ist sehr schwer zu erklären und ich kann und darf es nicht erklären! 
Luke: Elin, du darfst alles. Und wenn es was mit Kyrill zu tun hat, dann ...
Ich: Nein Luke, hat es nicht ... Also, irgendwie schon aber ...
Luke: Aber was? Elin jetzt sag mir doch bitte die Wahrheit! Was ist denn bloß mit dir los?
Ich: Das kann ich nicht! Du musst das verstehen! Ich darf nicht!
Luke: Also leibst du ihn und nicht mich?
Ich: Nein! Ich ... , Luke! Ich kann es dir nicht sagen!
Luke: Du willst nicht.
Ich: Doch! Ich will es dir jedes mal sagen wenn ich dich sehe! 
Luke: Dann tue es doch einfach jetzt!
Ich: So einfach ist das nicht, und du würdest es auch nicht verstehen, außerdem darf ich nicht!
Luke: Ich würde es verstehen, egal was es ist! Sogar wenn du was mit Kyrill hättest! Sag es einfach!
Ich: Bitte Luke! Lass es! Ich mag dich, okay. Als Freund! Du bist der beste den ich je hatte, denn ich hatte nie Freunde! Mach es jetzt Bitte nicht kaputt!
Luke: Du bist auch der beste Mensch den ich je gekannt habe, und keine Angst, ich mache unsere Freundschaft nicht kaputt, denn du hast sie gerade zerstört!

 Damit legt er einfach auf. Ich schmiss vor Trauer mein Handy gegen die Wand, wobei es erstaunlicherweise nicht kaputt ging und setzte mich weinend auf mein Bett. Dort zog ich mir die Decke über den Kopf und weinte einfach nur.
Als all meine übrigen Tränen versiegten, nahm ich mir ein Kissen und schrie hinein.
Warum passierte sowas immer nur mir?
Warum zerstörte ich immer alles?

𝔸𝕔𝕔𝕖𝕡𝕥 𝕄𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt