»Teamziehung«

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   Das kommende Wochenende lief nicht gerade schön ab, eigentlich wollte ich mich vielleicht mit Luke treffen, daraus wurde jedoch nichts. Ich konnte mich natürlich bei ihm entschuldigen, auch persönlich da er ja neben mir wohnte, aber was sollte ich dann bitte sagen? 'Sorry tut mir leid das ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe, aber ich kann sie dir nicht sagen, und auch nicht jetzt', oder was?! deshalb hatte ich es einfach gelassen.

 Ich langweilte mich vor Trauer in meinem Zimmer und ging Abends als es dunkel wurde im Wald als Wolf laufen, da konnte mich wenigstens keiner sehen, denn ich sah wieder aus wie ein Zombie, zwar nicht ganz so schrecklich wie das letzte mal, aber trotzdem schlimm. Meine Mum hatte auch schon versucht mich auszuquetschen, hatte aber alles nicht funktionier, denn ich war stumm geblieben.

Irgendwann hatte sie es dann auch aufgegeben und mich in Ruhe in meiner Einsamkeit allein gelassen. Währe ich noch eine Barbie, dann würde ich wahrscheinlich jetzt was mit denen machen, aber aus guten Gründen war ich ja keine mehr, und die hätten wahrscheinlich auch nur irgendeinen Schrott gemacht.
Ob Kyrill  wohl bei ihnen war?
Nein, natürlich nicht! Fiel mir wieder ein, er war ja gar nicht mehr mit Rebecca zusammen. Ob ich vielleicht mal zu seinem Rudelhaus gehen sollte und ihn nerven? -Nein, das wahr eine sau schlechte Idee. Schließlich hatte ich ihm ja klar gemacht das er mich in Ruhe lassen sollte. Aber ich wollte seine Nähe spüren, ich brauchte ihn! 
   Verzweifelt saß ich an meinem Fenster und starrte in den Wald hinaus. Mein Wochenende war einfach scheiße und todlangweilig.

    Am nächsten Tag, Montag, musste ich mit dem Fahrrad zur Schule fahren, weshalb ich noch eher aufstand. Nicht gerade toll. Und es dauerte auch noch länger! Abgesehen davon verfuhr ich mich aus versehen und bog falsch ab, weshalb ich dann in einer Sackgasse anhalten und umdrehen musste. Schnell radelte ich den Weg zurück und bog diesmal richtig ab, doch ich musste mich echt beeilen, denn der Unterricht fing in ein paar Minuten an.
Als ich auf den Schulparkplatz einbog, schloss ich mein Fahrrad schnell an den Fahrradständern an und hastete in das Schulgebäude. Draußen trollten sich nur noch wenige Schüler herum, sodass ich wusste, dass es schon ziemlich spät war. 

   Ich sprintete die Flure entlang, stoppte kurz bei meinem Spint und verstaute dort meine Jacke drin, dann rannte ich auch schon weiter. Eigentlich war rennen im Gebäude verboten, und eigentlich hielt ich mich auch an die Schulregeln, aber es war ein Notfall, weshalb ich sie brechen musste. Und eigentlich fuhr mich Luke zur Schule und ich kam gar nicht erst zu spät. Aber für alles gab es ein erstes mal, wie es so schön heißt. 

   Als ich ringend nach Atem vor der Tür meines Klassenzimmers stoppte, riss ich sie auf und huschte schnell hindurch und verschwand auf meinem Platz.
   Keine Fünf Sekunden später kam unsere Klassenlehrerin hinein und es klingelte zur Stunde. Ich hatte gerade noch so Glück gehabt! Als mir auffiel, das ich meine Sachen noch nicht ausgepackt hatte, holte ich diese noch kurz aus meinem Rucksack und legte sie sorgfältig auf meinem Platz hin. Dann standen wir auf und begrüßten sie. Als wir uns wieder gesetzt hatten, erhob sie die Stimme.

   »Also, jetzt gleich werden wir wie jedes Jahr die Teams ziehen, verstanden?! Zettel werden nicht getauscht und ich gehe dann gleich rum und schreibe mir die Nummern auf. Noch Fragen?«
   Alles blieb still, denn wer das jetzt nicht verstand, war schon dumm. Dann holte sie eine Schüssel hervor, in denen zusammengefaltete Zettel lagen und ging durch die Klasse. Da ich relativ weit vorne saß, kam ich schnell dran und nahm mir einen orangenen, kleinen zusammengefalteten Zettel heraus. Als die Frau weiter lief, faltete ich ihn sorgfältig auf und begutachtete die Nummer die darauf stand.
Und zwar eine Sieben.
Ich war also im Team sieben, wie toll. Na ja, ich konnte es ja schlecht beurteilen, denn ich wusste ja nicht wer noch in meinem Team war.

Aber sieben klang doch okay, früher war das mal meine Lieblingszahl gewesen- Na wenn das nichts bedeutete. Hoffentlich war ich nicht mit Luke in einem Team! Oder Kyrill! Aber irgendwann musste ich mich doch mit beiden vertragen, oder? Ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen ohne ihn zu Leben, auch wenn ich noch nie mit ihm gelebt habe. 
   Als meine Klassenlehrerin mich plötzlich aufrief, riss sie mich aus den Gedanken. Was wollte sie von mir?
Doch dann fiel es mir ein und ich stand auf und ging nach vorne um ihr meine Teamnummer zu sagen. 

   »Nummer sieben?«, fragte sie noch einmal nach.
   »Ja, warum?«, antwortete ich leicht verwirrt und zeigte ihr den Zettel.
   »Nein, das war nur, weil bis jetzt nur Jungs die Nummer sieben aus dieser Klasse haben. Und schon alle Siebenen die es gab sind durch. Also bist du das einzige Mädchen aus dieser Klasse mit dieser Nummer.« Sie zuckte mit den Schultern und Fügte hinzu:
   »Wenn es dich stört erlaube ich dir mit jemandem zu tauschen.«
   »Nein, ist schon okay, aber danke trotzdem, ich weiß das zu schätzen«, Lächelte ich dankend.
Immerhin war ich somit mit keiner Barbie im Team.

𝔸𝕔𝕔𝕖𝕡𝕥 𝕄𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt