»Was verheimlichst du mir?«

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   Als ich an diesem Tag nachmittags nach Hause kam, war meine Mum schon da- sehr gut! Ich zog mir schnell die Jacke aus und schaffte meinen Schulrucksack in mein Zimmer hoch.
Dann rannte ich wieder runter und deckte den Tisch, denn Mum holte gerade die Pizza aus dem Ofen. 

   Dann  setzten wir uns gegenüber hin und luden uns jeder große Pizzastücke auf den Teller. Mmmmh! Lecker! Es roch fantastisch.
   Ich begann sofort zu essen und die Pizza schmeckte genauso wie sie roch = einfach köstlich!
   Doch dann viel mir wieder ein, dass ich meine Mum Interviewen wollte.
Und zwar wegen etwas sehr komischen. 
   Ich wollte gerade anfangen sie zu fragen, doch da begann sie auch zu reden.
   »Na Schatz, wie war es denn heute so in der Schule? Was habt ihr so gemacht, habt ihr eine LK wieder bekommen?«
   »Ja haben wir, in Mathe, ich habe einen eins bekommen. Und es war relativ gut in der Schule, so wie immer halt.«
   »Wie schön! Das freut mich.«

   Wir aßen weiter, und dann fragte ich sie:
   »Sag mal, Mum. Weißt du, wir haben heute einen neuen Schüler bekommen, und da war was komisch.«
   Mum sah mich verwirrt an.
  »Was ist denn an einem neuen Schüler komisch?«
  »Wie verbreitet ist der Nachnamen Iwanow hier in diesem Städtchen? Oder in diesem Land?«, stellte ich ihr eine Gegenfrage.
Sie überlegte.

  »Ich würde sagen nicht verbreitet, vor allem in diesem Land nicht. Er müsste selten sein.«
  »Aber der neue Schüler heißt so, ist das nicht irgendwie komisch? Ich meine, er heißt genau wie wir?!«
    »Ach darum geht es, sag es doch gleich. Aber es gibt doch Zufälle, was ist daran so komisch?«
   »Weiß nicht.« Ich zuckte mit den Schultern. 
   »Er heißt Niclas.«

Als ich das sagte zuckte Mum kaum merklich zusammen, doch ich war ein Werwolf und erkannte das sofort. 
    »Wie sieht er denn aus?«, wollte sie zögernd wissen.
    »Blonde Harre, türkise Augen. Hmmm, eigentlich wie ich wenn ich genau darüber nachdenke.«
   »Das kann nicht sein«, murmelte meine Mutter leise vor sich hin und ich verschluckte mich aus versehen an meiner Pizza, weshalb ich lautstark husten musste. 

   »Sag mal, ist er aus unserer Familie? Es kommt mir so vor als ob du ihn kennst. Vielleicht ist er ja auch ein Werwolf!?«
    Mum antwortetet nicht.
   »Hallo?«, fragte ich deshalb nochmal und wedelte mit meiner Hand vor ihrem Gesicht herum.
   »Ähm ... also ... ich ...«, stotterte sie nur.
   »Ich möchte die Wahrheit wissen, ok? Die Wahrheit, alles, lüge mich nicht an, gut? Denn wenn er aus meiner Familie währe, dann hätte ich nicht nur noch dich sondern noch mehr Familie.«

   Mein Gegenüber nickte und knetete ihre Hände. 
   »Also, er ... nun ja ... ist ... ich weiß es eigentlich nicht. Aber wenn es wirklich der Niclas ist, dann ... Elin, ich kann das nicht! Das geht einfach nicht.«
Sie schluchzte laut auf und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Dann schlang sie den Rest ihres Pizza Stückes hinunter und stand auf.

Mum rannte schnell hinauf in ihr Schlafzimmer und ich hörte noch ihren Schlüssel im Schloss drehen. Na toll, sie hat sich eingeschlossen und ich erfahre nie die Wahrheit. Arme Mum, was war nur los mit ihr? 
Können eigentlich keine Menschen mehr mit mir normal reden?
Ich bin doch auch schon fast Erwachsen.
Naja, egal. 
    Ich aß mein Pizza Stück fertig auf und dann noch eins, da ich einen Bärenhunger hatte.
Danach ging ich raus und überlegte was ich jetzt machen sollte. Da ich nichts zu tun hatte ging ich in den Wald. Ich verwandelte mich zwischen ein paar Büschen und trabte gemütlich in Wolfsgestalt los. Ich hatte mir in der Eile vergessen meine Jacke anzuziehen, aber da ich jetzt ein Wolf war, war mir nicht mehr kalt, denn mein Fell war schön warm. 

Meine Gedanken überfluteten mich wie eine zehn Meter hohe Welle die mich zu Boden drückte und ganz verschluckte.
Doch das Einzige was ich gerade dachte oder eher fühlte war Angst, ich wollte nicht dass Conan wieder kam und mir was antat, dieses widerliche Ekel!
Bäh! Einfach nur bäh!

Wenn ich nur daran denke kam mir die Kotze wieder hoch. Aber Kyrill war nicht in der Nähe um.mich zu beschützen oder zu retten, warum auch?
Er hatte mich zwar damals gerettet, aber zwischen uns war nichts besser geworden -  warum hatte ich das auch angenommen? War doch klar dass sich zwischen uns nichts ändern würde.
Aber hoffen kann man ja immer noch, meine Hoffnung ist noch nicht versiegt. 

    Plötzlich knackte hinter mir ein Ast und ich zuckte derartig zusammen und drehte mich mit entblößten Reißzähnen und vor schreck geweiteten Augen um.
Was war wenn Conan da stand? Was sollte ich dann tun?! Panik stieg meine Kehle hoch.
Doch da war nichts, wie ich erleichtert feststellen konnte. Wirklich nichts. Das knacken war wahrscheinlich nur der Wind gewesen. Doch als ich weiter laufen wollte, knackte es schon wieder hinter mir und ich roch etwas.
Ein Wolf.
Besser gesagt Werwolf! 

   Ich drehte mich um und diesmal stand Conan hinter mir, aber alleine, ohne seine Helfer. 
Oh nein!
   »Was willst du!? Lass mich in Ruhe!«
Bei seinem Anblick zitterte ich gewaltig und meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. 
Begegen konnte ich mich kaum noch.
Ich war wie in einer Schockstarre gefangen.
   Doch plötzlich sprang ein weiterer Werwolf aus dem Gebüsch hinter Conan hervor!
Aber keiner von Conans, denn er stellte sich auf meine Seite und bleckte gefährlich seine Zähne. Dann knurrte er grollend und ließ seine Muskeln unter dem dichten Fell spielen. 

𝔸𝕔𝕔𝕖𝕡𝕥 𝕄𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt