»Am See«

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Am nächsten Morgen stand ich zeitig auf und packte meine Sachen für das Zelten. Marshmallows hatte ich keine mehr besorgen können, aber ich hatte ein Glas Wiener aus unserem Schrank gekramt.
Luke, er würde mich mit zu diesem See nehmen, hatte Brötchen und Stockbrotteig besorgt. Also würden wir alle nicht verhungern. Und es waren auch genau fünfzehn Wiener in meinem Glas drin - also perfekt! 

    Ich schulterte mir - als es um Zehn Uhr früh war - meinen Rucksack mit einem Kopfkissen, Schlafzeug und den Wienern auf und holte aus unserem Schuppen noch schnell ein kleines Zelt heraus. Inklusive Schlafsack. Dann lief ich zu Lukes Haus hinüber, der gerade sein Motorrad aus der Garage holte. Als er mich jedoch entdeckte, winkte er mir fröhlich lächelnd zu.
   »Hey!«, rief ich ihm als Gruß entgegen. 

   Er fuhr sein Motorrad auf die Straße, dann luden wir unsere zwei Zelte und die Schlafsäcke auf und setzten uns drauf. Ich war echt erstaunt darüber, dass alles drauf passte. Dann trat Luke aufs Gaspedal und wir sausten los.
Ich denke Lukes Freunde sind auch dabei, aber es gibt glaub ich schlimmeres - wenn sie mich natürlich nicht die ganze Zeit anstarren und komische Anmachsprüche raushauen. Ich seufzte innerlich und sah wieder auf die Umgebung die an uns vorbeirauschte.
   Wir fuhren an großen grünen Feldern vorbei, fuhren über kleine Brücken hinüber und ein kurzes Stück durch einen lichten Wald. Dann bog Luke kurz hinter dem Wäldchen in einen Landweg ab, der ziemlich holperte. 

   Und kurz darauf fuhr er auf einen immer sandiger werdenden Weg und stoppte kurz darauf. 
   Und was ich dann vor mir entdeckte raubte mir den Atem: Hinter uns stand immer noch der dichte dunkle Wald, vor uns lag ein wunderschön funkelnder großer See mit haufenweise Sand davor, auf dem auch lange Grashalme wucherten und sich Dünen erstreckten. Und vor den sandigen Dünen, war sowas wie ein Zeltlager errichtet, und in deren Mitte war eine Lagerfeuer stelle. Darin brannte jetzt aber noch kein Feuer. Sondern sicher erst Abends, wenn sich alle drum herum setzten und Marshmallows grillen wollten würden sie es anzünden.

   Es sah so Atemberaubend aus.
   »Mach den Mund zu und hilf mir lieber mit dem Gepäck«, grinste Luke, der mich beobachtet hatte. Ich riss mich zusammen und erwiderte ein:
   »Ja klar!«
   Schnell packte ich mein Zelt und meinen Schlafsack und trug ihn zum "Lager".
Dann suchten Luke und ich uns einen guten Platz wo wir unsere Zelte aufschlugen. Ich stellte mein oranges Zelt neben ein dunkelgrünes auf. Das aufbauen dauerte zwar seine Zeit, aber danach war ich immerhin mit dem Ergebnis zufrieden.

Ich sah mich um und erkannte, dass Luke sein Zelt auch in der Nähe von mir aufgebaut hatte. 
   Ich stampfte lächelnd zu ihm durch den Sand hinüber und gemeinsam liefen wir zu den anderen Leuten, die sich gerade unterhielte und ihren Essensvorrat untersuchten. 
   »Hi Luke! Hi Elin!«, rief der eine uns zu, ich war mir nicht ganz sicher, aber ich vermutete, dass es einer von Lukes Freunden war. 

   »Hier«, sagte ich und stellte das Würstchenglas mit auf den Essenstisch. Luke stellte seine Brötchentüte und den Teig auch mit dazu. Das Essen auf dem Tisch sah ausreichend aus, bestand aber größtenteils aus Marshmallows, Chips, allerlei Snacks und Keksen. Aber ich entdeckte auch eine Packung Bratwürste und reichlich Wasserflaschen. 
Mun fiel mir auch wieder ein, dass ich meine Flasche auf dem Tisch zu Hause vergessen hatte!
Zum Glück hatten andere daran gedacht!

   Da Luke sofort angefangen hatte mit den anderen Leuten zu quatschen, begab ich mich zum See. Ich stellte mich auf die Düne und sah zum Wasser hinunter.
Ob man wohl jetzt schon drin baden könnte?
In Wolfsgestalt sicher, aber vor den ganzen Menschen konnte ich mich ja schlecht verwandeln. Ich lief trotzdem zum Wasser hinunter, zog meine Schuhe und Socken aus und watete mit den Füßen hinein. 
Die sachten Wellen umschlossen meine Beine und spühlten den Sand unter meinen Füßen weg.
In der Ferne kreischten ab und zu Möwen.
Es war einfach toll hier.

𝔸𝕔𝕔𝕖𝕡𝕥 𝕄𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt