»Sport Fest Teil 1«

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   Eine Woche später war es auch schon so weit, denn heute sollte das Sport Fest stattfinden. Mein Wecker aber klingelte erst um neun, denn für die elften und zwölften Klassen ging es erst um elf Uhr los. Als ich heute morgen aufstand, war ich nicht mehr müde wie sonst immer. Ich lieft gut gelaunt ins Bad und machte mich für die Schule fertig. Zog mir meine lieblings Sportsachen an und machte mir einen strengen Zopf.
Zum Frühstück nahm ich auch ein ganzes Brötchen zu mir, was auch sehr unnormal war, da ich sonst immer nie wirklich Zeit hatte was zu Frühstücken. 

   Genau eine Viertelstunde vor um elf bog ich mit meinem Fahrrad auf den Parkplatz der Schule ein. Dann schloss ich es ab und hüpfte zum Eingang hinüber, da mein Team sich dort traf. Ich war die letzte von allen die ankam. Als Kyrill mich erblickte erhob er die Stimme, da er ja Teamchef war: 
   »Wofür sind wir heute hier? Zum gewinnen! Wir haben die perfekte Mannschaft und ich hoffe ihr habt auch trainiert, denn das würde sich jetzt auszahlen. Jedenfalls, ihr sollte alle alles geben, habt ihr mich da verstanden? Wer das nicht tut, für den lass ich mir eine gerechte Strafe einfallen, denn wenn es dann nur seine oder ihre Schuld ist weshalb wir nicht gewonnen haben, dann hoffe ich für euch, dass ihr schnell renne könnt.«
   Ein lautes Gemurmel ging durch unsere Gruppe. 

   »Habt ihr verstanden?«, fragte Kyrill als sich das Gemurmel wieder gelegt hatte. 
   »Ja!«, riefen wir alle wie im Chor, als ob es nur von einer einzigen Person kam. 
   »Gut, das freut mich. Dann kommt wir müssen zu den Lehrern und uns bei ihnen melden.«

Damit drehte er sich um und wir folgten ihm zum Fußballplatz an den die Laufbahnen und der Weitsprung angrenzte. Es war gar nicht ganz so voll wie ich erwartet hatte. Bei den Lehrern angekommen sagten wir unsere Teamnummer an und wer unser Teamchef war. Dann hakten sie noch ab wer aus unserer Gruppe alles da war: und zwar alle. 

   »Was machen wir jetzt?«, fragte ich unschlüssig in unser Team hinein. 
   »Ihr müsst als nächstes diese Nummern an euren T-Shirts befestigen.«
Das war die Stimme einer Lehrerin. Ich dreht mich um und sie reichte uns jedem einen großen viereckigen Zettel auf dem: Klassenstufe 11/12 Team 7 drauf stand. Dann reichte sie uns noch jedem ein Paar Sicherheitsnadeln damit wir die Zettel an unseren Sport T-Shirts befestigen konnten. 

   »Als erstes müsst ihr zum Sprinthops«, sagte sie dann noch und wir drehten uns um. 
Als wir außer Hörweite waren, fragte ich irritiert: 
   »Was ist denn Sprinthops? Wollt ihr mich verarschen?«
Die andren lachten nur. 

   »Das ist auf der Fünfzigmeterrennbahn, und da müssen wir uns in solche Hüpfsäcke reinstellen und dann hüpfen, also am besten ganz schnell weil wir gegeneinander hüpfen. Also gegen die anderen Teams«, Erklärte mir James. 
   »Seh ich aus wie fünf?«, gab ich nur stirnrunzelnd von mir. Aber alle hatten ja gesagt es ist kein normales Sport Fest. 

    Bei der Laufbahn angekommen, stellten wir unsere Sachen an den Rand und begannen unsere Zettel an uns fest zu machen.
Ich streifte mir meinen Pullover, den ich bis gerade eben noch anhatte, über den Kopf. Denn darunter hatte ich noch mein Bauchfreies, lilanes Sportshirt. Als ich so rum stand und verzweifelt probierte diesen blöden Zettel fest zu machen, spürte ich Kyrills Blicke auf meinem Bauch, die es nicht einfacher machten mich zu konzentriere.
Ich gab es auch bald entnervt auf und ging zu Kyrill. 
   »Kannst du den mir bitte fest machen?«, bat ich ihn niedergeschlagen, es fühlte sich nicht gerade toll an Kyrill um Hilfe zu beten. 
Irgendwie erniedrigend.

   »Klar«, seufzte er und nahm ihn mir aus der Hand, dabei streiften seine Finger kurz über meine nackte Haut am Bauch und genau an dieser Stelle durchfuhr mich ein heißes Kribbeln. In binnen Sekunden war er auch schon fertig.
»Danke«, flüsterte ich und wollte mich soeben wegdrehen, doch da hielt er mich auf. 

   »Warum hast du eigentlich mich gefragt und nicht jemand anderen?«
   »Ähm ...« Ich schob mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr, die aus meinem Zopf entwichen war und wurde rot. 
   »Weil du mich die ganze Zeit angestarrt hast«, brachte ich dann hervor, es stimmte ja auch teilweise- und weil du mein Mate bist- doch das sagte ich nicht.
Aber ich konnte förmlich spüren wie er es aus meinen Augen las als er mir in die Augen starrte. 

   »Ich konnte meinen Blick einfach nicht von dir wenden«, sagte er dann schmunzelnd, aber seine Stimme triefte leider nur so vor Sarkasmus. Warum musste er es nur Sarkastisch sagen? 
Meinte er es denn nicht ernst?
   Ich wandte mich von ihm ab, aber in meinen Augen stiegen Tränen hoch die ich aber schnell blinzelnd wieder loswurde. Dann wurden die zehn Teams aufgerufen zum Start vom Sprinthops "Wettlauf". 

   In jeder Runde starteten zehn Leute, aus jeder Mannschaft einer, sodass es auch zehn Durchläufe gab. Ich startete als dritte, und siegte. Aber ich muss schon sagen, es war echt anstrengend! Die meisten der zehn Durchläufe gewann meine Mannschaft, und so hatten wir auch die höchsten Punkte bis jetzt und lagen auf Platz eins.

𝔸𝕔𝕔𝕖𝕡𝕥 𝕄𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt