Am nächsten Tag weckte mein Wecker mich mal wieder viel zufrüh für meine Verhältnisse und ich musste wieder in die Schule. Ich stand müde auf, zog mich an und ging wieder Frühstücken, diesmal schlief meine Mum noch, da ihre Arbeit nicht so früh wie mein Unterricht begann.
Nach dem ich Gefrühstückt, Zähne geputzt und meinen Schulrucksack geholt hatte, lief ich raus und Luke wartete wie gestern vor meinem Haus auf mich, so wie er es jetzt auch hoffentlich jeden Tag machen würde.
Ich freute mich als ich ihn wieder sah und lächelte schon etwas besser gelaunt. Seit langem hatte ich endlich einen Freund gefunden der mich mochte und mich verstand, natürlich hieß das nicht, dass ich ihm das mit dem Werwolfzeug erzählen konnte.Wir begrüßten uns kurz, dann stieg ich hinter ihm auf sein Motorrad und wir brausten los. Heute Morgen war es erstaunlich kalt und die Wiesen waren noch mit Raureif überdeckt der in der morgendlichen Sonne hübsch schimmerte. Während unser Atem in der Luft gefror und sich weiße Wolken bildeten.
In dieser Kleinstadt war so früh morgens noch nicht viel los, sodass die Straßen auf denen wir fuhren relativ leer waren. Nur ein paar Vögel zwitscherten in den Bäumen leise herum, sonst war nichts zu hören - mal abgesehen von dem Motorengeräusch des Motorrads.
Als wir auf den Schulparkplatz einbogen, waren doch schon sehr viele Schüler da, obwohl ich dachte, dass wir früh dran waren. Ich sprang von dem Motorrad und reichte Luke noch den zweiten Helm den ich auf hatte, dann schulterte ich meinen Rucksack und wartete bis Luke sein Motorrad abgeschlossen hatte.Wir liefen zusammen zum Schuleingang, doch kurz bevor wir ihn erreichten, hielt er mich noch auf um mich was zu fragen.
»Elin, sei jetzt wirklich ehrlich, okay?«, ich nickte, dann fuhr er zögernd fort.
»Stehst du auf Kyrill?«
Ich sah ihn schockiert an, aber eigentlich hatte er ja Recht, ich musste genau überlegen was ich sagte.
Die Wahheit konnte ich ihm nicht verraten, aber lieb würde ich auch nicht wollen.»Also, er sieht schon wirklich gut aus, aber er hat mir ein blaues Auge verpasst.« Ich wies mit meinem Finger auf mein immer noch blaues Auge, da es etwas dauern würde bis es wegging. Luke nahm jetzt wahrscheinlich an, dass ich nicht auf ihn stand, aber ich hatte ja nicht gesagt, dass ich nicht in ihn verliebt war. Ich hatte nichts genaues gesagt und er hakte zum Glück nicht gründlicher nach.
»Warum denn?«, wollte ich jetzt aber wissen, und ich glaubte zu sehen, dass Luke leicht rot wurde, vielleicht hatte ich mir das aber auch nur eingebildet.
»Naja, er war ja fies zu dir und überhaupt, er hat ne Freundin.«
»Sicher nicht mehr lange«, erwiderte ich, wobei mir der Gedanke das Er, mein Mate, Rebecca küsste, einen Schauer über den Rücken jagte und es sich so anfühlte, ob jemand in mein Herz mit einer Nadel stach.»Hm, ja da könntest du recht haben, sieh nur da hinten da sind die beiden, und sie streiten«, sagte Luke trocken und wies auf die kleine Wiese vor unserer Schule. Genau in diesem Moment drehte sich Rebecca wütend um und rannte in die Schule, wahrscheinlich aufs Mädchenklo.
Für einen ganz kurzen Moment trafen meine Augen auf Kyrills, und Kyrills auf meine, ich konnte in seinen Augen erkennen wie wütend er war, auch wenn er so weit weg stand.
Nun kam er auch noch direkt auf mich und Luke zu, als er bei mir war, rempelte er mich nur zur Seite und lief in die Schule hinein.»Was soll denn das?«, rief Luke ihm hinterher, doch Kyrill war so schlau nicht darauf ein zu gehen. Dann musterte mich Luke.
»Was ist denn los Elin? Du bist ja ganz blass?«, fragte er geschockt.
»Alles okay, mir geht's gut«, log ich, aber mir ging es echt scheiße.
Als wir dann in die Schule gingen und es zur ersten Stunde klingelte, war ich froh das Rebecca noch nicht wieder aufgetaucht war.
Das würde hoffentlich so bleiben. Ohne sie sagten die anderen Barbies nämlich auch keinen Mucks.Der Unterricht verging wie im Fluge und schon hatte wir die erste Hofpause. Ich schnappte mir meine Jacke und lief eilig auf den Hof, bevor Rebecca zu mir noch was sagen würde, denn den ganzen Unterricht- sie war in der 2. Stunde wieder gekommen- hatte sie mich finster angestarrt, das hatte ich gespürt. Auf dem Schulhof entdeckte ich Luke, der aber bei seinen Freunden stand und ich hatte keine Lust mit denen zu reden. Also setzte ich mich auf eine Bank. Allein.
Und ausgerechnet jetzt liefen Kyrill und Rebecca an mir vorbei. Kyrill warf mir nur einen spöttischen Blick zu, und Rebecca mir einen fiesen und hochnäsigen.
In mir brodelte wieder die Wut auf und sogleich stiegen mir auch Tränen in die Augen. Diese blinzelte ich aber hastug weg.
Genau vor meiner Nase, sodass ich wirklich alles sehen konnte, küssten die beiden sich, wobei ich aber sah, dass Kyrill es voll egal war ob er sie küsste oder nicht, also war bei ihm auch die Matebindung stärker als er es wollte.Die beiden küssten sich wirklich sehr, sehr lange und ich ertrug es einfach nicht das mit anzusehen. Also stand ich auf und wollte weglaufen, doch in diesem Augenblick hörten die beiden auf zu Knutschen und Rebecca stellte sich mir in den Weg.
»Lass mich endlich in Ruhe du ... « Doch mir viel nichts Gutes ein wie ich sie hätte nennen können. Bis es mir leise raus rutschte:
»... Gesichtsgünter.«»Warum sollte ich es?«, fragte sie zickig und hatte anscheinend meine beleidigung überhört. Die war aber eher lustig als sonst was, denn wie es aussah musste Kyrill sich ein Lachen verkneifen.
Trotzdem sah ich hilfesuchend zu Kyrill, der meinem Blick aber geschickt auswich. Wie konnte Kyrill mir das nur antun?
Konnte er mir mal helfen?!Heiße Tränen liefen mir die Wangen runter, und ich bemerkte, dass Kyrill es nicht ertrug wie ich weinte, doch er schlug sich sehr gut in seiner Rolle und legte seine Arme um Rebecca. Aufgesetzt grinsend.
»Lass sie doch, sie ist es nicht wert«, flüsterte er ihr zu. Doch Rebecca ließ sich von ihm nicht beruhigen.
Dann hob sie ihre Hand und holte zu einer Backpfeife aus die sie mir verpassen wollte.
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𝔸𝕔𝕔𝕖𝕡𝕥 𝕄𝕖
Werewolf✧Abgeschlossen✧ Durch den tragischen Verlust ihres Vater müssen Elin und ihre Mutter aus ihrer Heimat verschwinden. Doch damit stellt sich ihr gesamtes Leben auf den Kopf und bringt so einige Veränderungen mit sich: Neue Freunde. Neue Stadt. Die gro...