Mit Kopfhörern in den Ohren lief der 18 Jährige die Straße, zu seinem Haus, entlang. Die Musik war auf voller Lautstärke, sodass er nichts um sich herum mitbekam. Ob er davon nun ein Hörschaden bekommen würde oder nicht, war ihm herzlichst egal. Hauptsache er würde nicht die nervige Umgebung wahrnehmen.
In seiner Gedankenwelt gefangen, wo er in einer glücklichen Beziehung mit seinem Freund war, welcher nicht existierte, schloss er die Gartenpforte auf und lief, ohne sich umzusehen, zur Haustür. Das sein Opa mal wieder irgendwen zu Besuch hatte ignorierte der Rothaarige komplett. Ihn interessierte nichts. Am liebsten wäre er schon längst ausgezogen, nur fehlte ihm erstens das Geld, zweitens war er nicht volljährig.
Die Musik pausierend schloss er die Haustür auf und spürte dabei schon stechende Blicke im Rücken, welche ihn nur dazu veranlassten schneller ins innere des Hauses zu kommen. Obwohl, ob es drinnen oder draußen besser war, war schwer zu sagen.
"Hallo Jungkook, wie war dein Tag?" - seine Mutter saß vor dem Laptop und kümmerte sich wie so oft um Steuererklärungen.
"Normal."
In der Küche nahm sich der 18 jährige eine Packung Süßigkeiten und war drauf und dran nach oben, in sein Zimmer, zu verschwinden.
"Jungkook, kein 'Hallo' für mich?"
Erstarrt blieb der Rothaarige auf der Hälfte der Treppe stehen. - "Appa, was machst du schon hier? Warum bist du nicht arbeiten?"
"Wow so von seinem Sohn begrüßt zu werden. Was habe ich nur falsch gemacht?" - Kopfschüttelnd blickte der Mann auf seinen Sohn.
'Eine Menge' fügte Jungkook in seinen Gedanken hinzu, ohne es jedoch laut auszusprechen. Nicht das es jetzt missverstanden wird, er liebte seine Eltern, nur waren es nie die, die er sich gewünscht hatte. Sie waren nicht reich und nicht arm und ihm fehlte es zwar kaum an etwas, nur war eine Lücke zwischen ihm und seiner Familie. Klar gab es sicher Menschen, welche es schlimmer getroffen hatte nur war der Rothaarige verletzlicher als er nach Außenhin wirkte.
Immer trug er eine Maske, genauso wie seine Familie jedem vorspielte, sie seien eine perfekte Familie, nur war das schon lange nichtmehr der Fall. Es ging schon immer nur um Noten. Jungkook sollte das vorzeige Kind sein, immer in allem der Beste und durfte nicht, vor anderen, verletzt sein. Er sollte schlagfertig werden und super Aussehen. Wurde zwischendurch für alles verantwortlich gemacht und war somit das schwarze Schaf der Familie. Alles was er mochte war schlecht. Außerdem-
"Habt ihr heute nicht die Klausur in Koreanisch wiederbekommen?"
Schwer schluckend sah er seinen Vater an. - "J-ja. 12 Notenpunkte."
"Warum nicht wenigstens 13?"
"Rechtschreibung." - so war es immer. Der Rothaarige rutsche immer um einen ganzen Notenpunkt runter, aufgrund seiner Kommasetzung und Rechtschreibung.
"Ein verschenkter Punkt. Werde besser."
"Ja."
Ohne noch etwas zu sagen verschwand Jungkook in seinem Zimmer. Die Wände waren voll gehangen von seinem Idol. Seinen Eltern war es egal, dass er auch auf Jungs stand. Zumindest hatte er ihnen erzählt, dass er Bi sei.
Hätte er ihnen gebeichtet das er Schwul wäre und Frauen total unattraktiv fände, wäre das vermutlich sein Untergang gewesen. Schließlich merkte er, dass seinen Eltern eine Frau deutlich lieber wäre. Erst neulich hatten sie doch tatsächlich das Jahrbuch durchgeblättert und ihm Vorgeschlagen was mit einigen Mädchen anzufangen. Noch dazu sprachen sie immer zu von Kindern und Hochzeit mit einer Frau. Alles Sachen welche er zu seinen schlimmsten Albträumen hinzu zählte.
In die aktuelle Fanfiction vertieft saß er auf seinem Bett und verschlung Kapitel für Kapitel, nicht merkend wie die Zeit voran schritt.
"Jungkook essen!" - sein zwei Jahre jüngerer Bruder Zeyu riss die Zimmertür auf und stand vor seinem Bett. Vor Schreck ließ der Ältere das Handy falle, auf welchem er bis jetzt noch gelesen hatte und versuchte panisch den Bildschirm auszuschalten. Schließlich sollte nicht jeder der Familie wissen, dass er Sexstorys mit seinem Idol las.
"Zeyu! Schonmal was von Klopfen gehört!?" - Jungkook war immer wieder aufs neue geschockt wie respektlos seine Familie doch war. Aber einen Schlüssel zum Abschließen bekam er auch nicht, was zur Folge hatte, dass er öfters bei sehr privaten Dingen gestört wurde und dann immer so tun musste, als wäre nichts.
"Jaja, Essen ist fertig."
"Ich komme gleich. Geh schonmal vor." - der Rothaarige machte eine raus scheuchende Handbewegung und wartete, bis sich der Jüngere verpisst hatte, um anschließend seine enge Jeans in eine weite Jogginghose umzutauschen.
Vor seinem Spiegel drehte er sich ein Paar mal um zu kontrollieren, dass man auch nichts von seinem Problem sehen würde, bevor er sich nach unten begab, um gezwungener weise am Familienessen teilzunehmen.
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Mein wohl größter Shock war, als meine Eltern mal meinten ich soll aus dem, was ich gerade lese, vorlesen und es eine detailgenau beschriebene Smutstelle war. -.-
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𝕄𝕠𝕠𝕟𝕝𝕚𝕘𝕙𝕥 ℂ𝕙𝕚𝕝𝕕 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/
FanfictionSchwarze Haare, weißliche Haut. Yoongis Haut hatte noch nie einen Sonnenstrahl gesehen. Sogenannte Mondscheinkinder. Ihre Haut verbrennt unter UV-Licht. Jungkook hatte von solchen gehört doch noch nie einen gesehen, bis er auf eine Anzeige reagier...