Kurz blinzelten sich die beiden Älteren irritiert an, bis sich ein diabolisches Grinsen auf den Lippen, des Größten, widerspiegelte.
"Du und Jungkook, oder kennst du sonnst noch jemand, welcher in deinem Umfeld in einer Beziehung ist?"
Zum ersten Mal mit roten Wangen versteckte Jungkook sich in dem Nacken-und Schulterbereich des Weißhaarigen. Er hatte den Jüngsten ja nichtmal gefragt, wie es sich eigentlich gehörte. Nein, stattdessen ging Namjoon einfach davon aus.
"I-ich in einer Beziehung?" - unsicher blickte Yoongi leicht nach hinten zum Rothaarigen, welcher sich nur noch kleiner machte.
"Ja?! Oder Küssen sich normale Freunde?" - fragend, immer noch diabolisch Grinsend, blickte der Älteste zwischen den beiden Teenager hin und her.
"Nein ... aber ich habe ihn ja praktisch gezwungen, außerdem kann man mich nicht lieben." - in seinem Hintergedanken spielten sich all die Sachen ab, welche seine Schwester ihm jemals an den Kopf geschmissen hatte. Wie unbrauchbar er war. Man konnte mit ihm nichts Unternehmen, sondern musste ihn immer beschützen. Er war zu dick, zwei Tage später war er ihr wieder zu dünn.
Yoongi konnte es nie jemanden Recht machen, also warum sollte ihn plötzlich jemand lieben, wenn derjenige auch jeden normalen, wunderschönen Menschen haben könnte?
"Sag sowas nicht!" - beim Reden streiften die Lippen des Älteren leicht die empfindliche Haut des Jüngeren, woraufhin sich sofort eine Gänsehaut ausbreitete. - "Ich liebe dich! Dich und keinen anderen, okay?! Egal ob nun normal oder nicht. Für mich bist du wunderschön!" - wie zur Bestätigung legte Jungkook leicht seine Hand unter das Shirt des Weißhaarigen, um leicht über die wiederverschlossenen Verbrennungen zu fahren, ohne vor schrecken weg zu zucken. - "Du bist viel mehr als du eigentlich von dir siehst. Immer reduzieren Menschen sich auf das Äußerste, obwohl dein Charakter viel mehr Wert ist. Selbst, wenn jeder wie ein Supermodel aussehen würde, würde man doch nicht mit jedem zusammen kommen, sondern sich denjenigen mit dem passenden Charakter aussuchen. Du denkst immer nur, dass es ein so großer Verlust wäre nicht am Tage rausgehen zu können,, doch so ist es nicht. Es bringt dir vielleicht kein Vorteil, doch ein so großer Nachteil ist es auch nicht. Ohne das alles hätte ich dich nie kennengelernt, also bin ich deinem jetzigen ich sehr dankbar dafür, dass es so ist wie es ist. Du brauchst nichts zu ändern!" - er hätte noch so viel mehr sagen können. Wie einzigartig und besonders er in seinen Augen war, ganz von seiner Schönheit abgesehen. Doch alles, was er noch sagen könnte fand er gerade nicht richtig platziert. Der Rothaarige wollte es dem Jüngeren, wenn schon, irgendwo romantischer und vor allem alleine sagen. Namjoon hatte da rein gar nichts verloren.
Schweigend hatte Yoongi seinen Blick auf seine nervös, miteinander verschränkten Hände gerichtet. Immer wieder war ein leises Knacken von seinen Fingern zu hören, was er häufiger tat, wenn er mit der Situation komplett überfordert war. Es war einer der wenigen Momente, wo er mal nicht verurteilt wurde, sondern ihm gesagt wurde, dass man ihn auch lieben konnte. Schon damals wusste er nicht was er seiner Mutter darauf erwidern sollte, so wie jetzt, bei Jungkook.
"Bleib bitte einfach bei mir und alles wird gut. Ich verspreche es dir!" - der Ältere legte seinen Kopf leicht schräg auf die Schulter des Kleineren und begutachtete die verzierte Wand rechts von ihnen. Er hatte das wichtigste gesagt und für den Moment hatte er sich auch befreit gefühlt, doch jetzt keine Reaktion zu bekommen machte es noch schlimmer. Schlimmer als die drei Worte, als Geheimnis zu behalten.
"Ich gehe mal lieber raus." - aufmunternd lächelte Namjoon dem Rothaarigen leicht zu, bevor er das Zimmer verließ und die Tür geräuschlos zu zog.
Tief durchatmend schloss Jungkook kurz die Augen. Ihm machte das Schweigen mehr zu schaffen, als er es wahrhaben wollte. Mit jeder verstreichenden Sekunde wurde das schmerzhafte Ziehen in seiner Brust stärker und der Klos in seinem Hals größer. Jetzt verstand er teilweise, warum seine Freunde diese Worte so lange für sich behalten hatten. Er dachte immer es sei einfach jemanden seine Liebe zu gestehen und anschließend mit der Person zusammen zu kommen, doch offensichtlich war es wohl wie in all den Filmen und Dramen, welche er gesehen hatte. Immer gab es einen, der es für den anderen grauenhaft machte.
"Sag doch bitte was, einfach irgendetwas." - leicht wiegte er den Weißhaarigen hin und her. - "Zur not auch, dass du mich hasst ... nur bitte irgendwas."
Mit geschlossenen Augen folgte Yoongi den Bewegungen, des Älteren. Es war ja nicht so, dass er schweigen wollte. Nur gab es so viel zu sagen, dass es gleichzeitig nichts zu sagen gab. - "M-meintest du da-as ern-nst?"
"Was?" - von der Seite musterte Jungkook das Seitenprofil des Anderen, bis dieser sich leicht zu ihm drehte.
"Na alles ... und das du mich Lie-ebst?"
"Natürlich! Was sollte es mir bringen zu lügen?"
"Weiß nicht." - ratlos zuckte der Jüngere mit den Schultern, bevor er die Arme, welche immer noch um seinen Bauch geschlungen waren, löste.
"Was wird das?" - fast sofort machte sich die Angst im Älteren breit, dass er gehen und ihn alleine lassen wollte.
Wortlos schüttelte Yoongi seinen Kopf, drehte sich so, dass er Jungkook ins Gesicht sehen konnte, bevor er einfach dessen Beine zusammendrückte und auf seinen Schoß rutschte. Mit mehr als großen Augen beobachtete der Rothaarige alles, doch hielt ihn auch nicht in seinem Tun auf.
Ein wenig rutschte der Jüngere noch auf seinem Schoß hin und her, um es sich bequemer machen zu können, dabei unschuldig in die Augen des Größeren sehend, welcher nur erschrocken nach Luft schnappte. Ohne groß darüber nachzudenken schloss der Weißhaarige seine Augen, umrandete das Gesicht seines Gegenübers und verband mit deutlich mehr Druck, als noch vor einigen Stunden, ihre Lippen miteinander.
Es war nur ein Bruchteil einer Sekunde, in welcher sich ihre Lippen berührten, doch reichte es vollkommen aus Jungkook in eine andere Dimension zu entführen. Zu gerne hätte er den Kuss ausgeschmückt und versucht dem Jüngeren all seine Liebe zu beweisen, doch löste er sich dafür viel zu schnell.
Verlegen und dennoch entschlossen verankerte Yoongi seinen Blick mit dem des Anderen, bevor er einmal tief einatmete. Er war sich noch nie so entschlossen etwas zu sagen.
"Ich. Liebe. Dich!"
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Well, ich hoffe das Kapitel ist gut genug geworden, mir fehlt einfach die Erfahrung in Sachen Liebe. Zumindest die positive Erfahrung.
Und wenn nicht... verurteilt mich bitte nicht, ich bin in sowas nicht so gut.
Ich hab euch lieb <3. (Wenn wir schon dabei sind das L-Wort zu nutzen)
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𝕄𝕠𝕠𝕟𝕝𝕚𝕘𝕙𝕥 ℂ𝕙𝕚𝕝𝕕 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/
FanfictionSchwarze Haare, weißliche Haut. Yoongis Haut hatte noch nie einen Sonnenstrahl gesehen. Sogenannte Mondscheinkinder. Ihre Haut verbrennt unter UV-Licht. Jungkook hatte von solchen gehört doch noch nie einen gesehen, bis er auf eine Anzeige reagier...